Ich bin ja eine Anhängerin von einfachen Rezepten mit ganz wenig Zutaten. Ich mag es nicht, wenn man von dem noch ein Löffelchen braucht oder da noch eine Prise dazugeben muss. Die Marillenmarmelade ist ein Klassiker der Einfachheit:

3 Kilo Marillen

2 Kilo Gelierzucker

2 Teelöffel Zitronensäure

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Die Marillen waschen und entkernen. Faules entfernen.

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Mit dem Pürierstab fein pürieren.

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Von 3 Kilo reifen Marillen bleiben etwas mehr als 2 Kilo Püree. Also 2 Kilo Gelierzucker und die Zitronensäure dazugeben.
Gut vermischen und zirka eine Stunde ziehen lassen.

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Zum Kochen bringen und gut 15 Minuten köcheln lassen. In der Zwischenzeit die gut ausgewaschenen Marmeladegläser auf einem feuchten Geschirrtuch bereitstellen.

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Die heiße Marmelade in die Gläser füllen. Deckel drauf und sofort auf den Kopf stellen.

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Gutes Gelingen und wer möchte kann das Marillengratin auch mit Marmelade machen!

Oft denken wir, dass es notwendig ist, ganz weit weg zu fahren. Damit man etwas Besonderes sieht oder einfach abschalten kann. Dabei liegt das Gute doch so nah. Ich bin schon öfters zwischen Salzach und Saalach spazieren gegangen. Die letzten beiden Male habe ich mir extra Zeit genommen für die Aussichten, die sich eröffnen und für die Pflanzen. Besonders schön ist es bald in der Früh, da sind noch wenige Menschen unterwegs. Was ich mag ist, dass man fast überall das Wasser hören kann, ob von der Saalach, der Salzach oder vom Glanbach. Und es ist sehr schön auch abseits der Wege ein bisschen im Wald zu spazieren. So wie es der berühmte Förster Peter Wohlleben in seinem Buch „Das geheime Leben der Bäume“ den Menschen empfiehlt. Damit man auch ein bisschen zur Ruhe kommt, obwohl es im Wald eigentlich nie still ist.

Am Saalachspitz ist viel Platz, um ein gemütliches Picknick zu machen und die Schönheit der Natur zu genießen. Zwei Stunden sollte man sich schon Zeit nehmen, man wird mit wirklich schönen Aussichten und vielen kleinen Einblicken belohnt.

Viel Freude beim Entdecken!

Meine Lieblingsblicke:


Der Wald:


Das Wasser:


Die Pflanzen und eine Ahorneule:



Diese Frage habe ich in den letzten Wochen gefühlt hundert Mal gestellt bekommen. Heute auch wieder. Als Kommunalpolitikerin ist man irgendwie ein bisschen ein Bindeglied zur „großen Politik“. Der Nachsatz ganz ehrlich zeigt, dass viele Menschen automatisch erwarten, dass man zwei Meinungen hat. Eine ehrliche und eine offizielle. Was meine Meinung zum Bundeskanzler, aber auch andere Meinungen von mir betrifft, habe ich nur eine. Beim alten Bundeskanzler habe ich meine Ansichten nie verschwiegen. Und beim neuen Bundeskanzler Christian Kern sag ich auch, was ich mir denke. Was die mich fragenden Menschen schon auch wissen wollen, ist wie er „in echt“ ist. Sie setzen voraus, dass ich das ganz sicher weiß. Ganz ehrlich, das weiß ich nicht. Ich kann nur von einem Minidialog berichten, den ich mit dem Kanzler am Bundesparteitag hatte.

Mein Gespräch mit dem Kanzler

a3Ich: „Herr Kanzler, guten Tag. Tolle Rede. Danke. Bitte ich hätte gern ein Selfie mit dir.“

Der Kanzler kommt an meine Seite: „Danke. Ein Selfie? Das machen wir.“

Wir schauen beide in die Handykamera. Klick. Ich gebe ihm die Hand und bedanke mich noch mal und er schenkt mir ein nettes Lächeln.

Das war meine persönliche Begegnung.

3 Gründe warum ich den Kanzler gut finde

Ich finde den neuen Kanzler gut, sehr gut sogar. Christian Kern beeindruckt mich aus drei Gründen, abgesehen von den Inhalten, ob zur Wirtschaft, Flüchtlingspolitik oder Digitalisierung.

  1. Er hat eine klare Haltung und teilt diese auch mit – verständlich ohne zu schwurbeln.
  2. Er strahlt Ruhe und Besonnenheit aus, was vielen in der großen Politik fehlt.
  3. Er ist vorwärtsgewandt, schaut in die Zukunft und das mit Freude und Zuversicht, das ist das Gegenteil zu vielen rückwärtsgewandten und Ängste schürenden Politikern.

Das taugt mir bei unserem Kanzler. Ganz ehrlich!

Foto: Arne Müseler

 

Brasilien, Russland, China, Südafrika. Die Gruppe der führenden Schwellenländer sind inzwischen die wichtigsten Austragungsorte von Mega-Sportevents. Man erhoffte sich wirtschaftlichen Schwung, Tourismuseinnahmen und eine Imagekorrektur in der Weltöffentlichkeit. Stattdessen manövrierten sich die Länder in tiefe Krisen, die Wirtschaft, Politik und Soziales immer stärker erfassen.

Sandburg

Mitte April hatte Brasiliens Präsidentin Dilma Rousseff nicht einmal mehr ein Drittel der Stimmen im Abgeordnetenhaus hinter sich. In einem kalten Putsch hat die konservative und extremistische Mehrheit im Parlament die Stimmung im Land ausgenützt. Was 2013 mit Demos beim Confederations Cup, dem Probetournier für die Fußball WM begonnen hatte, erreicht nun mit der Amtsenthebung einen einstweiligen Höhepunkt. Die neuen Machthaber hoffen nun, die Korruptionsermittlungen im Sand verlaufen lassen zu können. Aus Eigeninteresse. Immerhin wird gegen 60 Prozent der Kongressmitglieder ein Verfahren wegen Korruption, Stimmenkauf, Entführung oder Mord ermittelt. Wie konnte es dazu kommen? Sport sei ja nicht politisch, hören wir immer wieder von internationalen Spitzenfunktionären diverser Sportverbände.
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Entgegen den Erwartungen ihres Vorgängers Luiz Inácio Lula da Silva, unter dem sich Brasilien für WM und Olympiade beworben hatte, steckt die Wirtschaft in der tiefsten Krise seit Jahrzehnten. Die Inflation liegt trotz eines Leitzines von über 14 Prozent bei mehr als 10 Prozent und die Wirtschaftsleistung ist 2015 um rund 4 Prozent geschrumpft. Auch wenn die Gründe der politischen und wirtschaftlichen Krise vielfältig sind, ist eines auffällig und verbindet Brasilien mit anderen Austragungsländern: Für Mega-Sportevents werden Milliardenbeträge ausgegeben. Auch wenn man es sich eigentlich nicht leisten kann. Denn gleichzeitig liegen die Menschen in den Krankenhäusern auf den Gängen, werden oft gar nicht mehr aufgenommen, Schulen werden kaputtgespart, der Verkehr und damit auch das öffentliche Transportwesen kollabiert und Sozialleistungen werden– sofern überhaupt existent – gekürzt. Diese Bereitschaft für Spiele Geld ohne Ende zu investieren ist auch den internationalen Sportverbänden nicht verborgen geblieben. Es ist daher nicht überraschend, dass zum überwiegenden Teil Schwellenländer mit kaum ausgeprägten zivilen Kontrollmechanismen den Zuschlag erhalten haben. Die betroffenen Regierungen und die Sportverbände verbindet auch eine gemeinsame Arbeitskultur, die sich durch Korruption, autoritäre Strukturen, das Ignorieren von sozialen Folgen und dem Desinteresse um eine volkswirtschaftliche Vollkostenrechnung auszeichnet. In der folgenden Tabelle sind die Austragungsländer bzw. Städte der Olympischen Spiele sowie der Fußball WM der Jahre 2008 bis 2022 aufgelistet:
Sommer Olympia        Winter Olympia           Fußball WM
2008 Peking                      2010 Vancouver                2010 Südafrika
2012 London                     2014 Sotschi                      2014 Brasilien
2016 Rio de Janeiro         2018 Pyeongchang           2018 Russland
2020 Tokio                        2022 Peking                      2022 Katar

Es zeigt sich bei den internationalen Sportevents Olympia und Fußball WM klar: Demokratien als Ausrichter sind eine verschwindende Minderheit. Von 12 Ländern bzw. Städten sind mit London, Tokio und dem kanadischen Vancouver gerade mal drei Spielstätten in Demokratien beheimatet. Was auf den ersten Blick vielleicht überrascht, ist auf den zweiten Blick eine Konsequenz funktionierender Demokratie: Die Korruptionsskandale um die FIFA oder das Internationale Olympische Komitee sind durch Aufdeckungen wie jene der Panama Papers oder Ermittlungen des US-Justizministeriums ans Tageslicht gekommen. Selbst das lange für sauber gehaltene WM-Märchen 2006 in Deutschland versinkt inzwischen im Korruptionssumpf. In der öffentlichen Meinung stehen Mega-Sportevents spätestens seither für Geldverschwendung, Korruption und kriminelle Machenschaften.

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Wird in demokratischen Ländern die Bevölkerung gefragt, entscheidet sie sich gegen Olympia. Wie zuletzt in München, Hamburg, Stockholm, St. Moritz oder Oslo und zuvor auch in der Stadt Salzburg. In den autoritären Regimen von Schwellenländern wird diese Entscheidung über die Köpfe der Menschen hinweg von einer kleinen politischen Elite getroffen. In der nachstehenden Tabelle werden die ausrichtenden Länder nach dem Grad der Demokratie und dem Korruptionsausmaß benotet:

Sommer OympiaDemo- kratieKorrup- tionWinter OlympiaDemo- kratieKorrup- tionFußball

WM

Demo- kratieKorrup- tion
China14483Kanada79Südafrika2961
UK1610Russland132119Brasilien4476
Brasilien4476Südkorea2137Russland132119
Japan2018China14483Katar13622
Demokratieindex 2014 von The Economist bzw. Wikipedia (Liste von 167 Ländern:

Platzierung von 1 (ausgeprägte Demokratie) bis 167 (Diktatur)

Korruptionsindex 2015 von Transparency International (Liste von 167 Ländern):

Platzierung von 1 (wenig Korruption) bis 167 (viel Korruption)

Würden neben den Austragungsländern auch Sportverbände wie die FIFA oder das IOC in Hinblick auf Demokratie und Korruption durchgecheckt, wäre ein noch deutlich schlechteres Ergebnis zu erwarten. Wenig angebracht ist es als Europäer/in mit dem Finger auf andere Weltregionen zu zeigen. Das IOC und die FIFA haben nämlich ihre Sitze in der Schweiz.
„Sport hat das Potenzial die Welt zu verändern“, schreibt die Mandelas Biografin Evelyn Beatrice Hall. Dem muss man wohl ein „Ja, aber“ hinzufügen: Sport schafft das dann, wenn die aktuelle Debatte den Blick auf soziale, Umwelt und gesamtgesellschaftliche Fragen lenkt und autoritäre und korrupte Strukturen aufgebrochen werden.