Ein Beitrag unseres Gastautors Jochen Höfferer
Seit Tagen erschüttert uns der „Pferdfleischskandal“. Ob in der Lasagne, in Tortellini, im Kebab. Es scheint so, als ob liebgewordene Speisen „verseucht“ durch wiehernde Tiere sind. Jetzt geht es darum die Schuldigen zu finden. Und natürlich bin ich das! Der Konsument. Ich will gute Qualität zum bestmöglichen Preis. Ich zwinge durch meinen Egoismus – meinen Kindern was Vernünftiges vorzusetzen- die Lebensmittelproduzenten quasi dazu, mich zu betrügen. In einem Super- oder Hypermarkt suche ich mir unter 65 Tiefkühllasagnen die Mischung aus (gedachter) Qualität, Preis und entsprechender Verpackung aus. Ach was bin ich denn für ein Egoist. Mit meiner Macht als Konsument treibe ich die große Lebensmittelindustrie vor mir her und drücke sie mit meinen Gedanken auf die schiefe Bahn und somit ins Kriminal. Ach bin ich nicht ein böser Mensch.
Die Wahrheit wird doch wie so oft ein wenig anders sein: Es geht um Gewinnmaximierung! Wohl das Wesen unseres Wirtschaftssystems. Und um diese Gewinne zu erzielen werden immer wieder Menschen versuchen zu betrügen. Das war beim Analog-Käse, beim Gammel-Fleisch, Glykolwein-Skandal http://de.wikipedia.org/wiki/Glykolwein-Skandal, der BSE http://de.wikipedia.org/wiki/BSE -Krise und bei vielen weiteren Sachen, an die ich mich nicht mehr erinnere, so. Aber eines weiß ich jedes Mal wieder: Ich bin schuld, weil ich billig UND trotzdem gesund leben möchte. Oder besser ich möchte eigentlich nur dem vertrauen, was auf der Verpackung steht.