Seit Juli gibt es an der Volkshochschule Salzburg Deutschkurse für 500 Asylberechtigte, bezahlt von der Stadt Salzburg. Ein Projekt, das mir als ehemaliger Deutschlehrerin natürlich besonders am Herzen liegt und so bekomme ich immer wieder Infos aus den Kursen. Heute hat mich dieses Email erreicht, ich hab’s einfach schön gefunden und habe gefragt, ob ich das Email „weitererzählen“ darf. Ich darf und hier ist es:
Liebe Anja!
Unlängst waren sie so süß: Eine Kollegin holt mich, dass im 4. Stock vor unserer Bürotür alle von unserem Vormittagskurs stehen und mich sprechen wollen. Ich bin total erschrocken, dachte, sie machen eine Palastrevolution und beschweren sich über irgendetwas.
Weißt du, was sie wollten: Eine Petition, dass sie ihren Lehrer, den Hans, behalten dürfen. Es kommt jetzt eine Kollegin aus dem Urlaub zurück, wie ausgemacht übernimmt sie den Kurs in der Hälfte, Hans hat jetzt Vormittag und Nachmittag gemacht, jetzt dann nur noch Nachmittag.
Alles Mögliche haben sie versucht, dass ich ihnen Hans lasse. So süß. Heute haben sie für ihn ein Riesenabschiedsjauseessen gemacht (ich hab auch was abgekriegt!), Hans war fast am Heulen. Dann sind sie in die Stadtbibliothek zur Führung abgedampft, mit vollen Bäuchen und Tränen in den Augen☺
Grüße
Uli
Übrigens die ersten 50 Kursteilnehmer sind schon zur Prüfung angetreten, 47 von ihnen haben bestanden! Ist doch toll, oder?