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„Die arabischen Emirate, Dubai, Abu Dhabi und die anderen, haben als Herrscher Emire und Scheichs. Wir haben einen Sultan. Er sorgt für uns und unsere Familien.“ sagt der omanische Taxifahrer stolz auf den ersten Kilometern unserer Fahrt von Muskat nach Nakal. „Und die Witwen bekommen monatlich Geld, die medizinische Versorgung ist gratis und alle Kinder müssen in die Schule gehen.“ 

Strand in Muskat

Der Oman ist ein riesiges Land auf der arabischen Halbinsel. Das was wir zu sehen bekommen ist in der Hauptsache steinige Wüste und ein hoher Gebirgszug. Muskat, die Hauptstadt ist groß, sauber und der Verkehr läuft geordnet. Anders als in anderen orientalischen Ländern, lassen einen die Autofahrer höflich die vierspurigen Straßen kreuzen. Überall gibt es Blumen an den Straßenrändern, bunte Bänder zwischen den weißen Häusern und der steinigen Landschaft. Majestätische Palmen wachsen dazwischen. Anders als andere Großstädte ist Muskat sehr ruhig und langsam, es gibt keine Hektik. Wenn der Sultan in seiner Limousinenkarawane mit Polizeischutz durch Muskat fährt, steht der Rest ganz still.

Der Sultan lächelt von vielen Hauswänden.

Wir fahren nach Nakal, um eine richtige Oase zu sehen, mittendrin eine alte Festung und eine warme Quelle mit Fischen, die gerne an Füßen knabbern.

In der Steinwüste werden Villen gebaut

Der über 100 Kilometer lange Weg führt durch Steinwüste, in der immer wieder große Siedlungen sind mit Häusern, die wie zufällig heruntergefallen da stehen. Und viele Baustellen, vermummte dunkle Arbeiter, die in der Mittagshitze schuften. „Das sind keine Omanis, diese Leute kommen aus Pakistan, Indien oder Bangladesch. Wir Omanis machen so eine Arbeit nicht.“ erklärt unser Taxifahrer.

Von der uralten Festung in Nakal gibt es einen grandiosen Rundblick

Und die Knabberfische machten sich über die mitteleuropäischen Füße her.

Die Festung in Nakal ist beeindruckend, die Oase mit den unzähligen Palmen und Granatäpfelbäumen wohltuend für die Augen. Und die Fische lieben es an unseren Füßen zu knabbern.

Handys verändern das Bazargefühl

In Muskat gehen wir in den Sukh, den arabischen Bazar, auf der Suche nach dem berühmten Weihrauch, aber wir finden nur säckchenweise billigen Touristenweihrauch. Auch die Händler sind mehr mit ihren Handys beschäftigt als uns wie früher im Orient üblich, mit allerlei Geschwätz ins Geschäft zu locken. Ein eher enttäuschender Gang durch den Sukh. Dafür sind wir beeindruckt vom Opernhaus, das einzige auf der arabischen Halbinsel, natürlich vom Sultan in Auftrag gegeben. Der Sultan lächelt uns von diversen Hausmauern an, huldvoll und väterlich. Nur einmal hören wir von einem Taxifahrer, dass das Leben im Oman schwierig, Arbeit zu finden schwer ist und die Mieten hoch sind. Sonst sollen wir Touristen nur den schönen Oman erleben, mit zufriedenen Bürgern unter einem weisen Herrscher.

Bizarre Fjorde in Kasab

Im Fischerhafen von Kasab.

Die frisch gefangen Fische wechseln den Besitzer.

Ähnlich sauber und freundlich wie in Muskat und Nakal ist es in Kasab. Diese Stadt liegt am äußersten Zipfel der arabischen Halbinsel. Die omanische Enklave „bewacht“ den Eingang zum Persischen Golf und liegt dem Iran gegenüber. Die Stadt ist eingebettet in schroffe Felsen. Wir verzichten auf einen Rundgang und fahren lieber mit einem Dhau in die Fjorde und bekommen in dieser bizarren Mondlandschaft viele Delfine zu sehen.

Fjorde in Kasab

Auf Fotojagd nach den Delfinen.

Und plötzlich tauchen die Delfine neben dem Schiff auf.

Drei Tage im Oman haben gut getan. Im Gegensatz zum künstlichen Dubai oder Abu Dhabi hat das Land Flair, man spürt die Geschichte und den Stolz der Menschen darauf. Auch hier gibt es viele große Bauten, aber nicht protzig, sondern eher zurückhaltend. Trotzdem darf die friedliche Stimmung für uns Touristen nicht darüber hinwegtäuschen, dass im Oman der Sultan absoluter Herrscher ist, Opposition und Kritik nicht erwünscht sind. Aber im Gegensatz zu den Emiraten mit Dubai und Abu Dhabi ist der Oman nicht protzig, glitzert nicht so aufdringlich und der Ruf des Muezzin geht nicht unter im Baustellen- und Verkehrslärm. Der Oman scheint authentisch.

Georg, Maria, Rupert, Agathe, Maria Franziska, Werner, Hedwig, Johanna, Martina, Rosemarie, Eleonore und Johannes. Ihretwegen kommen jährlich mindestens 300.000 Menschen aus aller Welt nach Salzburg. Wegen Flüchtlingen, die vor 77 Jahren Österreich in Richtung Amerika verließen. Der Musical Film „The Sound of Music“, der heuer das 50 Jahre Jubiläum feiert, erzählt ihre Geschichte. Von Australien über China bis in die USA kennt jedes Kind diesen Film.

Die Geschichte einer singenden Familie, die nach ihrer Flucht in die USA weltberühmt wurde. Flüchtlinge, die sich den Nazis nicht beugen wollten. Was auch heute manchen unverständlich ist. Sie waren ja keine Juden und hätten nichts zu befürchten gehabt und nur weil Krieg war laufen die weg, die meisten anderen Nichtjuden sind geblieben. Aber sie waren klassische politische Flüchtlinge, sie konnten den Nationalsozialismus nicht mit ihrem Gewissen vereinbaren, ein mit der Mehrheit mitlaufen, kam für den Baron von Trapp nicht in Frage. Die Trapp-Familie nutzte eine Konzertreise in Italien, um in die USA zu flüchten.

In ihrer neuen Heimat mussten sie bei Null anfangen. Vater, Mutter, 10 Kinder und ein Freund. Und heute? Fliehen Menschen aus Afghanistan, dem Irak und Syrien. Mit der Hoffnung im Gepäck hier in Europa, in Österreich, in Salzburg Schutz zu finden und ein neues Leben aufbauen zu können. Wir verdanken einer Flüchtlingsfamilie einen Teil unseres touristischen Erfolgs. Millionen Euro fließen dadurch jährlich in unsere Kassen. Vergessen wir das nicht, wenn heute Menschen an unsere Tür klopfen, die Hilfe suchen!

Wenn ich auf Urlaub fahren möchte und mir Übernachtungsmöglichkeiten suche, frage ich standardmäßig die Barrierefreiheit ab. Und da gibt es fast jedes Mal die Überzeugung seitens der Vermieterinnen, dass eine Rampe Barrierefreiheit bedeutet: „Ja, wir haben eine Rampe ins Haus“, ist die meist verwendete Standardantwort.

Frage ich dann näher nach, erweist sich das restliche Haus meist nicht barrierefrei. Sei es, dass das Badezimmer zu klein und auch noch eine schmale 70er-Tür hat oder dass der Frühstücksraum nur über Stufen erreichbar ist. „Wie helfen ja eh“, heißt es dann, wenn ich sage, dass das mit Rollstuhl nicht möglich sei. Wobei helfen sie mir? Beim Duschen oder beim Essen? Unterstützung schön und gut, aber ich würde gerne selbst entscheiden, wann ich was und wie und vor allem mit wem machen möchte.

Gerne wird vergessen, dass Rollstuhlnutzerinnen nicht nur bis ins Zimmer kommen möchten, sondern wie jeder Mensch auch noch andere Bedürfnisse haben. Neben dem WC muss genug Platz zum Anfahren mit dem Rollstuhl und Umsitzen sein. Die Dusche muss bodeneben einfahrbar und mit einer Sitzmöglichkeit, sowie Griffen und Armaturen in Sitzgreifhöhe ausgestattet sein. Das Waschbecken muss unterfahrbar und der Spiegel aus der sitzenden Position einsehbar sein. Vor dem Bett wird genug Platz zum Zufahren mit dem Rollstuhl benötigt.DSC05617

Doch zur Barrierefreiheit zählen noch ganz andere Dinge. Menschen mit Hörbehinderungen benötigen mindestens im Rezeptionsbereich eine Induktionsanlage. Ebenso sollten für das Zimmer ein Rüttelkissen (zum Aufwecken) und eine Blitzlichtanlage als Alarm vorhanden sein. Blinde oder sehbehinderte Menschen benötigen Leitsysteme durchs Haus und profitieren von einer kontrastreichen und nicht spiegelnden Umgebung. Ist ein Aufzug im Haus, muss er mit einer Sprachausgabe ausgestattet sein.

Alle diese Dinge regeln diverse ÖNORMEN mit ihren vorgegebenen Normmaßen ganz genau. Aber das ist eine andere Geschichte.

DSC06480Und so lange umfassende Barrierefreiheit nicht wie selbstverständlich überall angeboten wird, muss es auch Infomaterial über barrierefreie Freizeitmöglichkeiten in der Umgebung geben. Jede Zimmeranbieterin möchte doch, dass sich ihre Gäste wohlfühlen und im besten Fall gerne wiederkommen.

Leider zeigt die Praxis, dass nur wenige Verantwortliche in der Tourismusbranche bis dato das Potenzial von Barrierefreiheit erkannt haben. Und so ist es für die meisten Menschen mit Behinderung, und auch für mich, äußerst mühsam und zeitaufwändig einen Urlaub zu organisieren.

 

Hinweis: Der Beitrag wurde der Lesbarkeit wegen bewusst in der weiblichen Form verfasst, da diese die männliche automatisch mit einschließt.