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Letzte Nacht, 25. Dezember 2016, ist George Michael im 53. Lebensjahr gestorben. Ausgerechnet an Weihnachten – wie traurig und irgendwie ironisch zugleich. Denn: Der Name George Michael ist auch so schon untrennbar mit Weihnachten verbunden.

Last Christmas wurde 1984 erstmals veröffentlicht und war einfach ein Instant-Klassiker. Etwas Schmalz darf an Weihnachten schon sein und so spielten wir den Weihnachtshit bis zum Gehtnichtmehr – und sangen inbrünstig mit. Und hofften so manche Wham-Hasser, dass der Spuk im Jahr darauf sein Ende haben würde, so festigte sich die Klassiker-Position des Songs mit jedem Jahr nur noch stärker.

Besser allein

Nach Wham mit vielen fröhlichen Tanz-Hits kam George Michaels Solo-Karriere. Und die begann höchst erfolgreich mit dem Album Faith. Danach bat George uns, unsere Vorurteile abzulegen und richtig hinzuhören. Mit Listen Without Prejudice Vol. 1 wollte er uns davon überzeugen, dass mehr in ihm steckt als seichter Pop. Der Anschluss an seine ganz großen Erfolge blieb aus – und Vol 2 ebenso.

Kreativ Leiden

Manchmal vergisst man, wie viele unvergessliche Hits George Michael komponiert und aufgenommen hat. Dabei zogen sich durch sein künstlerisches Leben lange Phasen von Schreibblockaden. Im privaten Leben haderte er mit Schicksalsschlägen – wie der Verlust geliebter Menschen. Depression und Sucht waren die Folge. Doch wie so viele Künstler verarbeitete er diese Erfahrungen und schuf daraus seine besten Werke – im Pop-Geschäft ist das nicht immer synonym mit Publikumserfolg. Doch die Ehrlichkeit in George Michaels Album Older bescherte ihm 1996 nach fast fünf Jahren Abwesenheit ein beeindruckendes Comeback. Es war, als hätten nun tatsächlich alle ihre Vorurteile abgelegt.

Probleme mit der Polizei verarbeitete er später im frechen und recht tanzbaren Song Outside. George Michael hatte seine treue Fan-Basis. Viele davon waren Jugendliche der 80er Jahre – so wie ich auch. Er lieferte noch einige gute Alben, die reifer und ernster waren, doch kommerziell konnte George Michael in den 2000ern nicht mehr an frühere Erfolge anschließen. Das musste er gar nicht, denn er hatte auch so seinen fixen Platz im Pop-Olymp. Auch live ließ er sich nur selten blicken. Ich bin froh, dass ich ihn 2012 noch in Wien mit seiner Symphonica Tour gesehen habe.

Ein Jahr der Abschiede

Die Liste der 2016 verstorbenen Künstler und Entertainer ist lang, doch es waren einige echte Helden meiner Jugend dabei: David Bowie, Prince und jetzt George Michael.

George, du wirst unvergessen sein. Und jeden November, wenn schon das erste Mal Last Christmas im Radio läuft, werde nicht nur ich mich daran erinnern, dass sich bald dein Todestag jährt.

Seht hier das Video von Last Christmas. Singt George Michael zu ehren laut mit.

Danke für deine Musik, George. Ruhe in Frieden

 

[Vorschaubild by: Insasse; Lizenz: https://creativecommons.org/licenses/by-sa/2.5/legalcode]