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Was hat mir geekelt vor der Kamille. Kennt ihr diesen Geruch nach Kamillentee? Der waberte immer durch das Haus, wenn jemand krank war.

Kamillenduft hieß für mich das Bett hüten müssen. Nicht raus dürfen, sondern zuhause bleiben und  tapfer diesen lauwarmen harngelben Tee trinken. In kleinen Schlucken, damit er besser wirkt, hieß es. Noch schlimmer war der Geruch nach Kamillentee im Krankenhaus damals. Wahrscheinlich wurde er dort frühmorgens kesselweise gekocht und über den Tag warm gehalten. Wenn man jemanden im Krankenhaus besuchte, stand garantiert auf jedem der Nachtkästchen im Sechs-Bettzimmer eine Tasse Kamillentee. Dass die Tassen zumindest immer halbvoll waren, hat mich als Kind nie gewundert. Auch die Erwachsenen haben den Tee wohl eher als umgekehrte Aromatherapie gesehen. Der Geruch nach Kamillentee hieß einfach Krankheit. Als ich dann endlich erwachsen war, habe ich alle meine Tage voller Husten, Schnupfen , Heiserkeit selbstbestimmt kamillenteefrei überstanden.

Es kommt immer anders als man denkt

Kamillenblüten trocknen

Bis vor zwei Jahren. Zufällig bekam ich ein Päckchen mit Kamillensamen. Die Blüten schauen ja schön aus, also kann ich sie ansäen, habe ich mir gedacht. Als Tee muss ich die Kamille ja nicht trinken. Natürlich konnte ich nicht widerstehen als die Kamille blühte, mir ein Tässchen Tee zu machen. Einfach, um in Kindheitserinnerungen zu schwelgen. Und mit Erstaunen stellte ich fest, wie wunderbar Kamille schmeckt, wie wohltuend und beruhigend sie ist. Und heuer ist die Kamille mehr denn je gewachsen und natürlich trockne ich die Blüten. Damit ich im Winter, bei Husten, Schnupfen, Heiserkeit eine köstliche Tasse Kamillentee trinken kann.

Hier  findet ihr alle Infos zur Kamille: Heilkräuter

Was wäre ein Besuch in Istanbul ohne den Kauf von Gewürzen. Das gilt nicht! Gewürze sind ein must-have. Genauso, wie ich nie ohne eine Fliese zurückkomme. Jedes Mal ein anderes Muster. Die Fliesen dienen der Gartengestaltung. Und noch ein Besuch muss sein. Bei Paṣabahce, denn irgendetwas für Küche oder Wohnraum braucht man doch immer, oder?

Ҫikita – Die Welt der Tees, Gewürze und Süßigkeiten

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Das Cikita Team

Wo sonst als im Ägyptischen Bazar umfängt einen beim Eintritt schon ein umwerfendes Duftgemisch aus Gewürzen, Tees, Käse und Süßigkeiten. Mein Geschäft der Wahl ist Ҫikita. Von der Meeresseite in den Bazar reingehen und dann eines der ersten Geschäfte rechts. Seit Jahren kaufe ich dort ein. Die Qualität hat mich überzeugt und ihre besonderen Gewürzmischungen möchte ich bei Salat und Fleisch nicht mehr missen. Aber natürlich lässt mich der Händler vor dem Kauf überall die Nase reinstecken, damit ich ja sicher das Richtige nehme. Keinen Widerstand leiste ich auch beim Baklava, das hier in vielen Variationen präsentiert wird. Vakuumverpackt hält es sich einen Monat. Und für liebe Freunde nehme ich gerne eine spezielle Blütenteemischung mit. Liebhaber von Nüssen sind hier auch richtig – beste Qualität. Und wer etwas ganz Besonderes möchte kauft echten iranischen Kaviar oder auch Safran. Oder Honig direkt mit der Wabe. Es gibt Öle und Kräuteressenzen und Lokum. Bei einem Glas Tee ist das Team von Ҫikita immer bereit Kostproben zu geben. Denn sie wissen, keiner kann ihr Geschäft verlassen ohne etwas zu kaufen.

Hier ein paar Fotos ihrer köstlichen Waren:


Tulip- Die Welt der Fliesen und der Seide

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Das Tulip Team

Wer mich kennt weiß, dass ich Paschminas in fast allen Farben habe. Vom fröhlichen Rosa bis zum frischen Grün. So ein Schal peppt jede Kleidung auf. Ich sage bewusst „fast“ alle Farben, denn es findet sich immer eine, die man garantiert noch nicht hat. Und dann brauche ich noch meine Fliesen für den Garten. Beides findet man bei Tulip, ein paar Geschäfte weiter vom Ҫikita, auch auf der rechten Seite. Hier gibt es die Ware aus Iznik, dem Zentrum der Keramik in der Türkei. Es finden sich Waren mit alten Mustern, andere sind moderner gemacht. Ich brauche immer neue Blumenmuster. Ich möchte die Vielfalt des Gartens auch auf den Fliesen haben. Ganz zuvorkommend sucht der Chef in den hintersten Winkeln nach schönen Fliesen. Auch hier hilft beim Nachdenken ein Gläschen Tee. Dieses Mal habe ich eine schöne Fliese mit einer Weinrebe gekauft, passend zur Weinlaube im Garten. Bin schon neugierig, was ich beim nächsten Mal bei Tulip entdecke.

Was es alles gibt, seht ihr hier:


Paṣabahce – Glas für jeden Geldbeutel

Das Geschäft gibt es überall in Istanbul zu finden, ob in den Einkaufszentren oder in den Einkaufstraßen. Am liebsten gehe ich zum Paṣabahce in der Istiklal Straße. Vom Ägyptischen Bazar geht es über die Galatabrücke auf die andere Seite des Goldenen Horns. Dann nehme ich den Tünel, die älteste U-Bahn der Welt heißt es. Weil ich, bepackt mit den Einkäufen, einfach zu faul bin für den steilen Anstieg. Mit dem Tünel geht es in einer Minute direkt an die Istiklal Straße. Nach etwa 300 Metern links steht man vorm Paṣabahce und drückt sich erst Mal die Nase platt, weil schon im Schaufenster wieder ganz tolles Glasgeschirr steht. Ein Besuch hier dauert immer gaaanz lange, weil ich mir jedes Stück genau anschaue. Ich bin immer fasziniert von den alten Mustern und Modellen, die wieder hergestellt werden. Sehr teuer, aber es ist ein Augenschmaus. Kaufen tu ich dann bei der Abteilung für den Haushalt. Ob eine Tasse mit einem tollen Istanbulmotiv oder ein witziger Obstteller, es findet sich immer etwas. Dieses Jahr habe ich den türkisen Wasserkrug einfach nicht dort stehen lassen können. Der musste mit nach Österreich.

Seht selbst:


Und wenn ich dann im Garten aus einer schönen Schüssel den selbstgezogenen Salat esse, verfeinert mit einer wunderbaren Gewürzmischung und auf die Fliesen schaue, dann denk ich an Istanbul.

Weitere Einkaufstipps gibt’s hier: Istanbul Tipps Teil 2

Gerade habe ich mir einen Tee aus getrockneten Indianernesselblüten gemacht. Und dabei an die wunderbare Pflanze gedacht, wie sie mich im Sommer immer wieder überrascht hat.

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Für mich ist die Indianernessel eine Pflanze auf den zweiten oder dritten Blick. Manche Pflanzen sind im Garten so beherrschend, etwa Rosen, Lilien oder Hortensien. Sie bekommen beim Gartenrundgang zuerst alle Aufmerksamkeit. Dann schau ich immer noch nach dem Gemüse und den Kräutern. Und meist dann, wenn ich nicht mehr bewusst hinschaue, dann fällt die Indianernessel in mein Blickfeld. Was mich regelmäßig zu dem Ausruf bewegt: „Ja schau die Indianernessel hat schon wieder so schöne Blüten!“ Und weil sie sich nicht in den Vordergrund drängt, empfinde ich sie als sehr vornehm. Obwohl ihre Blüte eigentlich sehr verrückt aussieht, mit den durcheinander abstehenden lila oder roten Hochblättern. Sie könnte zwischen den reichen behüteten Ladies in Ascot durchaus mithalten. Oder aber einen Friseurbesuch vertragen ;)

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Die Indianernessel mag es sonnig und warm. Wenn sie zufrieden ist mit ihrem Standort, dann blüht sie bis September. Wenn es nicht genügend regnet, dann freut sie sich über zusätzliche Wassergaben. Sonst ist sie sehr genügsam. Nur wenn der Mehltau sie erwischt, dann ist sie eigentlich nicht mehr zu retten. Also ich habe es nicht geschafft vor 2 Jahren und musste eine neue anpflanzen.

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Wenn sie blüht, dann einfach immer wieder einige Köpfchen abschneiden und zum Trocknen auslegen. Die getrockneten Blüten bewahre ich einfach im Schraubglas auf und so wie heute mache ich mir dann einen köstlichen Tee. Einfach 3-4 Blütenköpfchen mit heißem Wasser übergießen und etwa 10 Minuten ziehen lassen, abseihen und den Tee genießen und an den Sommer denken.

Und vielleicht dazu einen Kuchen oder leckeres Güllac genießen! Hier die Rezepte für:

Rehrücken – leicht gemacht!

Güllac – eine süße Lasagne!