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Letzten Sommer habe ich einen Schrittzähler auf mein Handy geladen. Das hat einiges geändert. Ich gehe jetzt noch lieber zu Fuß. Wenn mir der Schrittzähler zeigt, dass es nicht mehr weit bis zu 10.000 Schritten ist, dann drehe ich eine Extrarunde.

Was der Schrittzähler noch anzeigt, ist die Anzahl der Stockwerke, die ich an einem Tag bewältige. Und das macht mir besonders viel Freude. Zum Glück liegt mein Arbeitsplatz nicht ebenerdig und so steige ich oft mehrmals am Tag in den zweiten Stock des Schlosses Mirabell und weil das Schloss so hohe Räume hat sind das jedes Mal eigentlich vier Stockwerke.

Ich gebe zu, dass ich oft auch außer Atem bin und wenn ich die Bürotüre öffne, manchmal nur ein gehauchtes, besser gepresstes „Hallo“ herausbringe, was das ganze Büroteam immer erheitert. Schön, wenn ich zur guten Laune beitrage und mir dabei auch etwas Gutes tue.

Die ganzen Frauen- und Fitnesszeitschriften lügen nicht, wenn sie versprechen, dass auch Beine und Po davon profitieren. Wenn man auf die 50 zugeht, dann ist das eine erfreuliche Nebenwirkung, auch wenn man keine knackige 20 mehr wird.

Manchmal merke ich, wie ich schief angeschaut werde, wenn ich Stufen steige, statt etwa die Rolltreppe zu nehmen. Ich glaube, da macht man denen auf der Rolltreppe einfach ein bisschen ein schlechtes Gewissen. Das kann ich gut verstehen, denn vor einem Jahr habe ich noch ähnlich dreingeschaut.

Aber jetzt ist der innere Schweinehund besiegt, ich freue mich, wenn ich die Gelegenheit bekomme Treppen zu steigen und bei jeder Stufe merke, wie gut es mir tut.

„Steh auf und lauf“ titelt der aktuelle SPIEGEL. Aber mit der Bewegung ist das so eine Sache. Da gibt es nämlich den

http://www.spiegel.de/spiegel//index-11673.html

Spiegel 39/2016

inneren Schweinehund. Und der ist wirklich hartnäckig. Ganz ehrlich, eine Sportskanone war ich nie. Ich hatte eigentlich immer viel mehr Vorsätze als dann wirkliche sportliche Betätigung. Aber seit einigen Monaten ist es anders. Mit dem neuen Handy hab ich jetzt einen Schrittzähler. Ja, da werden jetzt wieder einige sagen, dass der ja nicht genau zählt.

Jeder Schritt zählt

Das ist mir völlig wurscht. Er zählt zumindest Bewegung. Und Stockwerke und Kilometer. Das spornt mich an. Ich gehe so viel wie möglich zu Fuß. Den Lift nehme ich nur mehr fürs Runterfahren. Rauf geht es jetzt immer über die Treppe. Mein Tagesziel sind 10.000 Schritte. Die erreich ich natürlich nicht jeden Tag. Aber manchmal fehlt nur ein kleines Stückerl, so wie heute. Da sind es nur mehr knapp 2000 Schritte bis zum Tagesziel. Nach dem Bloggen leg ich mich jetzt nicht aufs Sofa, sondern dreh noch einmal eine Runde.

Was macht der innere Schweinehund?

Das mache ich seit 29. Juni so. Und was soll ich sagen, 555 Kilometer habe ich zurückgelegt. Mein Handy hat 740.109 Schritte gezählt. Und ich fühle mich gut dabei. Vier Stockwerke raufzugehen sind echt keine Herausforderung mehr und auf die erste gezählte Million Schritte freuen mich wie aufs Christkind. Da schenk ich mir zur Belohnung eine wunderbare Schwarzwälder Kirsch Torte. Und wisst ihr was noch passiert ist? Der innere Schweinehund geht ganz brav jeden einzelnen Schritt mit.