Leicht ist es nicht mit dem Dialekt, besonders für jene, die Deutsch erst im Erwachsenenalter lernen. Aber auch viele Deutsche tun sich schwer in manchen Alltagssituationen. Was mich besonders freut ist, wenn sich Deutschlernende darauf einlassen auch so manches Dialektwort zu benutzen.
Ein Klassiker, der aber leider oft falsch gebraucht wird, ist das Wörtchen „nix“. Klar ist, dass es eine Verneinung ist. Leider wird es oft mit dem Wörtchen „net“ verwechselt. Dann kommt es zu Sätzen wie: „Ich kann nix kommen.“ Darum ist es mir wichtig in meinen Deutschkursen immer wieder Dialektwörter und deren richtigen Gebrauch zu erklären.
Eine besondere Herausforderung sind die Richtungsadverbien: hinauf, hinunter, hinüber, herüber, herauf, herunter… Diese hochsprachlichen Wörter im Dialekt zu erkennen, erfordert viel Phantasie. Denn „aufi, owi, ummi, umma, aufa, owa“ oder noch schwieriger „zuawi, doni“ stehen in keinem Lehrbuch. Eine Schülerin meinte nach der Präsentation der Richtungsadverbien im Dialekt einmal: „Jetzt kann ich endlich meine Chefin verstehen.“
Aber auch der Konjunktiv hat so seine Tücken. Einfach ist es mit „hätte, wäre und würde“, aber „fände, ginge, käme“ haben schon so manchen verzweifeln lassen. Im Dialekt den Konjunktiv zu erkennen ist dann schon für Fortgeschrittene. Denn wer vermutet schon hinter der Endung „-at“ den Konjunktiv? Im Dialekt sagen wir: „gangat, tatat, kunntat, mechat“, das zu verstehen, geht nicht ohne eine kleine Extrastunde im Deutschkurs, die ich immer wieder gerne mache. Und wir haben viel Spaß dabei!