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Michael Schölzl, 45 Jahre, glücklich verheirateter Familienvater, hat 2 Töchter  und eine vielfältige Berufserfahrung. Michi ist gelernter Lebensmittelkaufman, war Barman, Fernfahrer, Brauereimitarbeiter und ist jetzt überzeugter EZA-Mitarbeiter.

Zartbitter: Michi, du hast ja in vielen verschiedenen Berufen gearbeitet. Seit 2 Jahren bist du bei der EZA. Das passt eigentlich nicht zu deinem vorherigen Berufsleben, wie ist das gekommen?fodi

Michi: Ich habe mich dort beworben. Ich bin ja ausgebildeter Kaufmann. Aber ich mag das Verkaufen um jeden Preis nicht. Meine Devise ist, dass es beiden Seiten gut tun muss. Und die Arbeit muss mir Freude machen und das tut sie. Geld ist nicht das Wichtigste im Leben.

Zartbitter: Hast du dich vorher schon mit dem Thema Fair Trade beschäftigt?

Michi: Jein. Ich habe das Siegel gekannt. Aber erst in den letzten zwei Jahren habe ich viel darüber gelernt. Die EZA macht mir keine Vorgaben, denn jeder Verkauf läuft anders. Ganz wichtig ist, dass man nicht einfach was runterplappert, sondern man muss hinter der Sache stehen. Mich überzeugt die Philosophie von Fair Trade. Das betrifft ja nicht nur die Produzenten und die Konsumenten, sondern auch uns Mitarbeiter. Und es geht bei Fair Trade nicht um Almosen, es geht um eine gerechte Entlohnung für alle. Das ist der Grundgedanke.

Zartbitter: Ist es schwierig Menschen von Fair Trade zu überzeugen? ft2

Michi: Nein eigentlich nicht. Manchmal hört man, dass es gut aber teuer ist. Dann zeige ich ihnen einen Kaffee mit „auserlesenen Bohnen“ und erkläre, dass die 50 Cent mehr an den Bauern gehen. Kaffee ist ja börsenabhängig. Ein Bauer bekommt derzeit 100 Dollar für einen 60 Kilo Sack. Um zu überleben, sollte er aber 140 Dollar verdienen. Den Bauern, die nicht für Fair Trade arbeiten, denen geht’s nicht so gut jetzt. Unsere Bauern bekommen 140 Dollar, eine Prämie und dazu noch 30 Dollar extra von EZA, damit sie dort für die Allgemeinheit was tun. Das kann sein, dass sie eine Schule unterstützen oder bei einem Straßenbau mitmachen. Das nützt dann allen. Wir zahlen auch vor der Ernte, das heißt die Bauern müssen keinen Kredit aufnehmen und können ihre Arbeiter bezahlen. Wir machen heuer schon die Verträge für nächstes Jahr und wir haben keine Zwischenhändler. Außerdem sind unsere Produkte biologisch angebaut. Diese Argumente überzeugen auch unsere Kunden.

Zartbitter: Was ist dein liebstes Fair Trade Produkt?ft1

Michi: Schokolade in Form von Schokoaufstrich. Und unser Reis und der Löskakao ist der Renner bei unseren Töchtern. Beim Zucker haben wir komplett umgestellt, wir nehmen nur mehr den Mascobado- Zucker, das ist ein Vollrohrzucker mit einem karamelligen Geschmack. Er ist getrocknet und nicht raffiniert, das macht ihn gelblich. Auch meine Schwiegermutter ist schon überzeugt. Ich süße damit den Tee und meine Frau bäckt damit.

Zartbitter: Was wünscht du dir für die Zukunft von Fair Trade?

Michi:  Ich wäre gerne arbeitslos, wenn wir es nicht mehr brauchen. Dann wäre es gesünder und gerechter in der Welt. Bei Fair Trade ist alles durchdacht, vom Produzenten über den Transport, die Verpackung bis zu den Mitarbeitern. Das ist gerecht und gut.

Zartbitter: Weiterhin viel Erfolg in deiner Arbeit!

Mehr Infos unter http://www.eza.cc/