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Victor Bawoh

Victor Bawoh

Ein Termin wie viele andere, denke ich noch heute am frühen Abend. Dann durfte ich Victor Bawoh und seine Bilder kennenlernen. Bunt, überraschend, humorvoll und eindringlich, so sind seine Bilder. Victor Bawoh ist nicht berühmt, er hat keine Kunstakademie besucht, er lebt einfach seinen Traum.Animal Printing

Vor 10 Jahren ist er aus Nigeria nach Österreich gekommen. Er arbeitet am Flughafen und investiert all sein Geld in die Materialien, die er für seine Bilder braucht. Man spürt seine Hingabe an die Malerei. Er hat ein Auge für das Wesentliche, das ich aber erst beim zweiten oder dritten Hinsehen entdecke. Das entlockt mir ein Schmunzeln. Die Farben und Formen sind eine durchdachte Komposition, die aber voller Leichtigkeit ist.

Ich denke, es ist nicht einfach für einen Autodidakten in der Kunstszene in Salzburg Fuß zu fassen. Noch dazu, wenn man zugewandert ist. Victor Bawoh lässt sich nicht beirren, seine Begeisterung und seine Leidenschaft finden sich in den Bildern wieder. Und das hat auch mich angesteckt. Ich wünsche ihm viel Erfolg und weiterhin die Kraft, seinen Traum zu leben.

 

SacadelicBawoh art

Zu sehen ist die Ausstellung noch bis September am Salzburger Flughafen im 1. Stock, täglich von 7-22 Uhr.

 

 

http://www.salzburg-airport.com/fileadmin/user_upload/Artport_Bawoh_Juli_2013.pdf

http://www.bawoh.at/

Und übrigens kommen 30% des Verkaufserlöses der Bilder den Hochwasseropfern zu Gute.

Eigentlich wäre ich nie auf die Idee gekommen, ein Wochenende in Düsseldorf zu verbringen. Wenn da nicht vor Wochen eine Meldung in den Tagesthemen gewesen wäre: „In Düsseldorf gibt es eine Werkschau von Andreas Gursky“. Da war klar, ich musste dorthin, denn ich liebe die Bilder von Andreas Gursky.

 

Gursky versteht es in seinen „bearbeiteten“ Fotografien zentrale Botschaften zu vermitteln. Ob der globale Massenkonsum in seinem Bild „99 cent“ oder die häusliche Individualität in einem Pariser Wohnblock „Montparnasse 1993“. Es war ein Genuss.

 

 

Aber Düsseldorf hat noch mehr zu bieten. Die Ausstellung der britischen Fotografin und Videokünstlerin Gillian Wearing wird mir nachhaltig in Erinnerung bleiben. Hier ein kurzer Blick auf ihre künstlerische Vielfalt:

Ein Tagesausflug nach Aachen bot eine große Überraschung für mich. Nein, das waren nicht die berühmten Aachener Printen. Es war der Dom, der mir ein großes AHA-Erlebnis bescherte. Ich war nicht darauf gefasst, als ich die Kirche betrat, hier quasi ein Kind meines Lieblingsgebäudes zu finden. Der Dom ist die Minitaturausgabe der Hagia Sophia in Istanbul- wie schön!

 

 

Am Abend ein Theatererlebnis der besonderen Art. Das Schauspielhaus in Düsselsdorf gab den „Prozess“ von Kafka. In einer wilden Abfolge von verrückten Bühnenbildern war man plötzlich mitten im schauerlichen Strudel des Josef K, dem der Prozess gemacht wird, ohne dass er bis zum tödlichen Ende den Grund für die Anklage kennt.

„Der Prozess“ ist eine Warnung, wie schnell ein System die Macht über das Individuum bekommt. Das System ist alles, der einzelne Mensch nichts.

Und noch ein berühmter Fotograf ist in Düsseldorf zu bewundern. Er ist auch allen „Germanys next Topmodel“-Fans ein Begriff! Rankin bietet einen bunten Fotoreigen berühmter und nicht berühmter Leute. Er erwischt in seinen Portraits oft den zentralen Charakterzug der Personen. Besonders spooky war das Bild der Rolling Stones, jünger werden sie nicht mehr- das war auf dem Bild eindeutig zu sehen ;)

Also Düsseldorf hat sich ausgezahlt und abgesehen von all der Kultur kann man wunderbar am Kö oder am Rhein flanieren und die ungezwungene und lockere Atmosphäre der Stadt genießen. Düsseldorf sieht mich wieder :)