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Robert Gisshammer, 45 Jahre, ist Sprachdienstleister. Natürlich liebt er Sprachen, er spricht Deutsch, Englisch und Französisch und er experimentiert unter anderem mit Russisch, Spanisch und Türkisch.

Zartbitter trifft ihn, um mehr über Sprachen zu erfahren.

Zartbitter: Eigentlich bist du Jurist, gibst deinen Beruf aber als Sprachdienstleister an. Was können wir uns darunter vorstellen?

Robert: Ich mache alles, was Unternehmen im Bereich Sprache brauchen. Übersetzungen, Sprach- und Kommunikationstrainings, Lektorate und Textproduktionen.

Zartbitter: Was fasziniert dich an Sprache?

Robert Gisshammer

Robert Gisshammer

Robert: Was man mit Sprache bei Menschen bewirken kann. Es ist nicht egal, was man wie sagt. Mit Sprache bewirkt man, ob sich Leute gut oder beleidigt fühlen. Sprache kann sehr präzise sein. Aber mit Sprache ist es auch möglich etwas zu verschleiern, was ich nicht so gut finde. Ich mag Präzision.

Zartbitter: Was macht dir Freude bei deiner Arbeit?

Robert: Die verschiedenen Themen, die ich mit jeder Aufgabe kennenlerne. Und wenn Menschen mit Sprache gestalten, aktiv etwas erarbeiten.

Zartbitter: Was ist die ungewöhnlichste Sprache mit der du zu tun hattest?

Robert: Eindeutig Wolof. Zuerst dachte ich, es ist ein Scherz, als die Anfrage kam. Aber Millionen Menschen sprechen Wolof im Senegal. Oder sagt man jetzt doch in Senegal? Da sieht man wieder, wie Sprache sich ändert. (er schmunzelt)

Zartbitter: Was ist deine Lieblingssprache?

Robert: Deutsch. Es ist meine Muttersprache. In meiner Muttersprache kann ich mich in allen Lebenslagen ausdrücken. Ich sehe die Veränderungen im Deutschen und ich kann durch meine Arbeit auch den Sprachgebrauch mitlenken, zum Beispiel, wenn ich Texte gestalte.

Zartbitter: Was rätst du Menschen, die Angst vorm Lernen einer Fremdsprache haben?robert

Robert: Ich kann mir nicht vorstellen, dass jemand Angst vorm Lernen hat, sondern vorm Erlernen. Viele sind anfangs oft entmutigt. Sie denken daran, was sie nicht können. Ein Tipp an alle: Freut euch über das, was ihr schon gelernt habt. Niemand lernt in zwei Monaten eine Sprache. Also Schritt für Schritt und dranbleiben!

Zartbitter: Was ist dein Lieblingswort im Deutschen und im Englischen?

Robert: Freunde und friends!

Zartbitter: Viel Freude weiterhin und Danke für das Gespräch!

http://www.sprachservice.at/

 

Ein Beitrag unserer Gastautorin Gudrun Kavalir

Die digitale Welt macht alles leichter, schneller und überall verfügbar. Ach wirklich?!

Ich bin seit Stunden dabei, aus der auf CD gebrannten Musikfiles zu machen, um sie dann auf die Speicherkarte meines mp3-Players zu kopieren… und jetzt scheitert es daran, dass ich einen Adapter für die Karte brauche, um sie in den Slot am Laptop zu schieben. Die Verbindung mit dem USB-Kabel funktioniert nämlich nicht und die Karte ist zu klein für den Schlitz… Warum ist das alles so kompliziert geworden? Schon allein diese Begriffe machen mich ganz irre! Wir normalen „User“ verstehen diese Geräte und wie sie funktionieren ja eigentlich nicht wirklich. Wie auch? Oder weiß jemand, was 0010100111001010010100100111 bedeutet? … Ich will sofort meinen Walkman zurück!!! tast

Nutzen wir tatsächlich alle Funktionen, die ein Smartphone oder BlackBerry uns theoretisch bieten? Kennen oder verstehen wir sie überhaupt? Freilich kommt ein Mobile Phone unserem Bedürfnis nach Kommunikation mit anderen Menschen entgegen, egal ob friend oder nicht friend. Jeder ist immer und überall für jeden erreichbar. Theoretisch zumindest. Das gibt uns doch ein Gefühl von Sicherheit, von Verbundenheit, von Nicht-Alleinsein. Aber was ist, wenn der Akku leer und das Ladegerät unauffindbar?

Seien wir doch ehrlich mit uns und der Welt. Wer wollte nicht auch schon mal seinen PC oder Laptop aus dem Fenster werfen, weil der wieder irgendwas macht oder nicht macht, was man eben grade nicht will oder doch gerne hätte? Stunden, Tage verbringen wir damit, uns mit Geräten zu beschäftigen, die unser Leben oder die Kommunikation miteinander erleichtern und beschleunigen sollten. Wir vergeuden dabei unsere Lebenszeit, und das auch noch in schlechter Stimmung, nur weil sich der Computer aufgehängt hat. Soll er doch, wenn es ihm Spaß macht. Ich werde es wegen ihm jedenfalls nicht tun. Aber ich will dann auch meine Zeit nicht mehr weiter verschwenden. Nichts kann so wichtig sein, dass ich sie mir von diesem Gerät rauben lasse. Ich werde es abschalten und etwas anderes tun. Lesen zum Beispiel.

Aber nicht

0010100111001010010100100111

sondern

abcdefghijklmnopqrstuvwxyz.