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Ein Städtetrip mit Kindern schreckt ja manche Menschen ab. Das muss aber nicht sein. Denn jede Stadt bietet Menschen jeglichen Alters etwas Besonderes. So auch Hamburg. Ich war als Patentante mit drei Kids im Alter von sieben, zehn und zwölf Jahren unterwegs. Die Mutter war auch dabei, was die Sache natürlich vereinfacht hat. Die Vorfreude war riesig! Aber was soll man sich in zweieinhalb Tagen eigentlich anschauen? Und was für eine Unterkunft ist zu empfehlen?

Unser Hotel in Hamburg

Bei den Hotels auch der höheren Kategorie gibt es ja immer wieder gute und günstige Angebote. So haben wir uns für den Europäischen Hof direkt am Bahnhof entschieden. Liegt zentral, man fährt mit der S-Bahn vom Flughafen direkt hin. Ausschlaggebend war hier auch das Wellnessangebot. Wer weiß, vielleicht brauchen die Kids mal weniger Stadt und ein bisschen Badewasser. Die 150 Meter Rutsche über sechs Stockwerke war ein überzeugendes  Argument. Und einmal haben wir es für 3 Stunden einfach in Anspruch genommen. Und vom Hotel gab es auch ein 3-Tages Ticket für alle öffentlichen Verkehrsmittel – sehr praktisch.

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Am späten Nachmittag sind wir in Hamburg angekommen. Also blieb nur der Abend, da hat sich ein Spaziergang an die Binnenalster angeboten, samt riesiger Wasserfontäne und Schwänen. Dazwischen gab es eine Currywurst, nicht der Hamburger Klassiker aber sehr gut. Würschtel gehen bei Kindern immer ;)

Tag 2 in Hamburg mit großer Hafenrundfahrt

Am nächsten Tag stand ein Spaziergang durch die Innenstadt Richtung Hafen auf dem Programm. Wir haben die große Hafenrundfahrt gewählt, im Hotel gebucht, da war das Ticket für die Erwachsenen gleich um 10 Euro billiger. Die Fahrt mit „Klein Erna“ dauerte zwei Stunden und führte über Hamburgs Speicherstadt bis zum großen Containerhafen. Wir sahen sogar das zweitgrößte Containerschiff der Welt!

Große Hafenrundfahrt Hamburg

Große Hafenrundfahrt Hamburg

Beeindruckend nicht nur für die Kinder!

Fish and Chips am Hamburger Hafen

Fish and Chips am Hamburger Hafen

Seefahrt macht hungrig und am Hafen gab’s Fish and Chips.

Am Nachmittag dann boten sich drei Stunden im Schwimmbad an.

Labskaus und Rote Grütze

Zum Abendessen war ein Hamburger Spezialitätenrestaurant angesagt.

Labskaus

Labskaus

Rote Grütze

Rote Grütze

Bis auf die Rote Grütze ist weder Labskaus noch Aalsuppe ein von Kindern bevorzugtes Essen. Aber sie waren sehr tapfer und  haben gekostet, bevor sie sich wieder einer Currywurst widmeten. Ich finde ja Labskaus köstlich, es schaut nicht gerade appetitanregend aus, also eigentlich wie auf den Teller geko… Aber es schmeckt!!! Das Service im Restaurant Old Commercial Room war wie in allen anderen Lokalitäten und Geschäften in denen wir waren hervorragend und sehr kinderfreundlich.

Graffitishop Hafenstyle

Graffitishop Hafenstyle

Aja und wir waren auch in einem Graffitishop und bekamen eine tolle Beratung, also wer mit einem Jugendlichen im Graffitialter unterwegs ist, sollte die Chance nutzen und so einen Shop wie den Hafenstyle besuchen.

Tierpark Hagenbeck

Am dritten Tag ging es in den Zoo Hagenbeck. Die Erfahrung hat es gezeigt, man sollte mindestens vier Stunden einplanen, da ist das Tropenaquarium noch gar nicht dabei! Die Elefanten zu füttern, die riesigen Giraffen bewundern und im Eismeer Pinguinen, Eisbären und Walrössern begegnen. Ich gebe zu, da war ich auch wieder ganz Kind und hab mir bei den Eisbären an der Scheibe die Nase plattgedrückt…so schön war das dort.

Schönmachen für Aladdin

Dann mussten wir zurück ins Hotel. Schön machen. Für den Besuch des Musicals Aladdin. Ich gebe hiermit öffentlich zu, dass ich außer der Rocky Horror Show keine Musicals mag, das Gehopse und Geträllere nervt. Der Kinder wegen also ab ins Musical.

Aladdin Hamburg

Aladdin Hamburg

Aufgerüscht und aufgeregt betraten wir das Stage Theater, rote Teppiche, freundliche Menschen, die einem beim Ticketabriss schon erklären, wo die Toiletten sind und dass wir für unseren Kleinsten eine Sitzerhöhung gratis bei der Garderobe bekommen. Sehr nett. Dann ging das Musical los. Was soll ich sagen. Disney brauchte etwa fünf Minuten, um aus mir der Musicalskeptikerin einen Fan zu machen. Ich war hin und weg genauso wie die Kids und ihre Mum, so toll! Jederzeit wieder! JA richtig gelesen, jederzeit wieder!

Das Musical war wirklich ein grandioser Abschluss für den nicht mal 72-stündigen Hamburg-Aufenthalt. Eine Umfrage unter den Kindern ergab: Alles aber auch wirklich alles (bis vielleicht auf das Labskaus) war soooo super und soooo klass. Und ich sage, Hamburg eignet sich für Klein und Groß, es ist nie fad, die Menschen in Hamburg sind sehr kinderfreundlich und preislich war alles völlig im Rahmen.

Also auf nach Hamburg!

Wenn Günther Bachmann [Philip Seymour Hoffman] sich gegen Ende des Films zu Hause ans Klavier setzt und spielt, dann löst er damit seine Anspannung vor dem, was am nächsten Tag kommt. Wird sich die wochenlange Arbeit seiner Einheit des deutschen Verfassungsschutzes bezahlt machen? Wird er morgen die Welt ein Stück sicherer machen?
„A Most Wanted Man“ kommt mit etwas Verspätung auch in unsere Kinos. Die internationale Presse hat die Adaption des Romans „Marionetten“ von John le Carré bereits mit viel Lob bedacht – und dabei vor allem die großartige Leistung von Philipp Seymour Hoffman hervorgehoben, der im Februar verstorben ist.

Hamburg: Dort wo sich die Terrorzelle der Anschläge vom 11. September 2001 unerkannt aufgehalten hatte, steht die Terrorabwehr unter besonderem Druck, ein derartiges Versagen künftig zu verhindern. Das Auftauchen des Tschetschenen Issa Karpov [Grigoriy Dobrygin] bleibt nicht unbemerkt. Man kennt seine Geschichte: Gefängnis und Folter in Russland und in der Türkei. Doch er scheint kein Opfer zu sein. Sein Weg wird vielmehr als der eines islamistischen Extremisten interpretiert. Und bald weiß man auch, was Issa Karpov in die Hansestadt bringt. Er besitzt den Schlüssel zum großen Schwarzgeld-Vermögen seines verstorbenen Vaters. Die idealistische Flüchtlingsanwältin Annabel Richter [Rachel McAdams] hilft ihm, an sein Erbe zu kommen und in der islamischen Gemeinde unterzutauchen. Was hat Issa Karpov mit dem Vermögen seines Vaters vor? Will er damit islamistischen Terror unterstützen? Längst ist er nicht nur im Visier des deutschen Verfassungsschutzes, sondern auch der Geheimdienste Großbritanniens und der USA, letztere freundlich-kühl durch die Agentin Martha Sullivan [Robin Wright] vertreten. Es kooperieren befreundete Staaten, deren gemeinsames Ziel, die Terrorabwehr, sie zu Rivalen macht.

Hauptdarsteller Philip Seymour Hoffman (Foto: Georges Biard, Lizenz:http://creativecommons.org/licenses/by-sa/3.0/legalcode)

Hauptdarsteller Philip Seymour Hoffman
(Foto: Georges Biard, Lizenz:http://creativecommons.org/licenses/by-sa/3.0/legalcode)

Wer sich hier einen rasanten Agenten-Reißer erwartet, ist im wahrsten Sinne des Wortes „im falschen Film“. Das Tempo des Films ist sehr langsam, Action und spannende Wendungen der Ereignisse darf man sich nicht erwarten. Regisseur Anton Corbijn (Hausfotograf der aktuell meistgeschmähten Band der Welt, U2) zeigt ein Hamburg voll abweisender Betonbauten, verlassener Ecken am Hafen und grindiger Kneipen. Passend zu der kühlen Ästhetik ist auch die Erzählweise nüchtern und distanziert, sodass sie etwas von einem Protokoll an sich hat.
Der Film bietet dadurch leider keine Anhaltspunkte, an den Schicksalen der Menschen Anteil zu nehmen. Ein Schwachpunkt, auch wenn die Geschichte sehr intelligent ist. Anscheinend steht im Roman (ich gebe zu, ich habe ihn nicht gelesen) Issa, jener junge Mann, der bereits viel durchgemacht hat, viel mehr im Zentrum. Das ist auch naheliegend, denn die Aktivitäten Bachmanns konzentrieren sich auf ihn und auch die der anderen Geheimdienste. Und er ist es vor allem, der zum Spielball bzw. zur Marionette wird. Dadurch dass der Film zu seinen Figuren immer auf Distanz bleibt, schafft er es nicht, richtig zu fesseln.
Immerhin: Am Ende verdichtet sich die Geschichte und riss mich doch noch aus meiner emotionalen Teilnahmslosigkeit.

Schauspielerisch lastet praktisch der ganze Film auf Philip Seymour Hoffman mit seiner Darstellung des brillanten, aber müde und gebrochenen wirkenden Geheimdienstlers. Schauspielerisch ist das sicher ein würdiges Vermächtnis.

Wenn der Film schon in Deutschland spielt, möchte ich auch nicht unerwähnt lassen, dass ihn einige bekannte deutsche Schauspieler in kleineren Rollen unterstützen: Nina Hoss als Erna Frey, die ihren Kollegen Günther Bachmann schon lange kennt – zwischen ihnen herrscht eine fast intime Vertrautheit. Der Film verrät darüber nicht viel. Hoss und Hoffman lassen es trotzdem erahnen – ganz großartig. Daniel Brühl als Max, auch Agent des Verfassungsschutzes, hier erwähnt wegen seines Bekanntheitsgrades, auch wenn er kaum zu Wort kommt. Und Herbert Grönemeyer (für dessen Cover-Fotos ebenfalls Regisseur Anton Corbijn in den 90ern verantwortlich war) als Chef des deutschen Geheimdienstes Michael Axelrod. Grönemeyer zuzusehen wie er lustvoll diese gute, kleine Rolle spielt, macht direkt Spaß.

Meine Bewertung auf IMDB: 7 Punkte
Ein intelligenter Film, der sich aber wenig für seine Figuren interessiert und daher nicht zu fesseln vermag. Immerhin gibts letztlich ein starkes Showdown.

Hier gehts zum Trailer von „A Most Wanted Man