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Schon das zweite Jahr habe ich die Ehre beim Festmahl mitarbeiten zu dürfen. Unter der Leitung von Christian Rauch werkeln Spitzenköche und Servicekräfte, um über 70 Menschen ein Festmahl zu bereiten.

70 Menschen, die normal nie in den Genuss eines 5-Gänge Menüs kommen, weil sie es sich einfach nicht leisten können. Dieses Jahr gab es kleine Appetithappen, Karotten –Pannacotta, Suppe, Salat, Risotto und ein Schokohimbeer-Dessert. Wunderbar gekocht, haubenverdächtig angerichtet und mit Hingabe serviert. Wer sich ein bisschen im Gastgewerbe auskennt weiß, dass bei über 70 Menüs mit 5 Gängen auch viel Abfall anfällt.  Einer der Köche, Alois Gasser, hat mich auf etwas aufmerksam gemacht: „ Schau mal in den Abfalleimer. Da ist fast nichts drin.“ Wirklich, der Abfalleimer war nicht mal zu einem Drittel gefüllt. Ich habe ihn gehoben, keine drei Kilo waren drin.

 

Was heißt das? Bei so viel Essen, kommt normal viel mehr zurück. Von Buffets will ich gar nicht reden, da landet oft mehr im Abfalleimer als im Magen der Gäste. Aber hier beim Festmahl kommt fast kein Essen zurück. Essen hat für die Gäste hier einen großen Wert. Es ist keine Selbstverständlichkeit und darum ein wirklicher Genuss, den man voll auskostet. Wir alle sollten Essen nicht als eine Selbstverständlichkeit nehmen, wir sollten dem Essen mehr Wert geben. Nicht all die Diskussionen um Lactose, Fett, Gluten und Kohlehydrate sollen im Vordergrund stehen, sondern dass Essen etwas Wertvolles ist. Etwas, das nicht für den Mistkübel bestimmt ist.

Zufriedenheit breitet sich aus gegen 21 Uhr. Christian Rauch und sein großes Team haben wieder ein wunderbares Festmahl für Jedermann kredenzt. Nicht  für die Reichen und Schönen, die Salzburg im Sommer der Festspiele und des Gesehenwerdens wegen bevölkern. Sondern für die Menschen, die sich kein haubenverdächtiges 5-Gänge Menü leisten können. Salzburgs Köche unter der Leitung von Alois Gasser machen das Schloss Mirabell zum Genussplatz. Garniert ist dieser besondere Abend mit Ausschnitten aus dem Jedermann von Peter Ebner, Erwin Slavetinsky, Josef Gradl, Florian Friedrich und Georg Gruber. Mitglieder des Universitätsorchesters geben die klassische musikalische Umrahmung.

Mehr als 100 Gäste sind gekommen und Christian Rauch meint: „Beim Festmahl sollen unsere Gäste erleben, dass jeder Mensch großen Wert und Würde besitzt. Entsprechend freundschaftlich gehen wir aufeinander zu. Wenn es jemandem finanziell schlecht geht, fragen wir nicht nach. Uns ist einfach jeder herzlich willkommen.“

Es sind herzliche Stunden, ein großes Miteinander und köstliches Essen. Es macht mir Freude teilhaben und mithelfen zu dürfen. Alle arbeiten ehrenamtlich und  finanziert wird es durch private Spenden.

Die Gäste


Das Team


Das Essen