Der Museumsbesuch und Kobane
Ich war im Salzburg Museum. Das ist noch keinen Blogbeitrag wert. Aber ich habe dort die Ausstellung Salzburg und der Erste Weltkrieg angesehen. Viele Informationen, viele Bilder, alles in schwarzweiß. Und plötzlich sehe ich mich vor dem Fernseher sitzen. Ich schaue Nachrichten. Sie zeigen Bilder aus Syrien, von der Stadt Kobane. Von Frauen, Männern, Kindern, die auf der türkischen Seite Zuflucht gefunden haben. Farbige Bilder.
Ich stehe im Museum und denke mir: Was hat sich geändert? 100 Jahre später immer noch Krieg. Leid. Tod. Mit einem Unterschied. Wir, die wir nicht im Krieg sind, schauen fast live zu beim Töten.
Und tun nichts.
In zwanzig oder dreißig Jahren wird auch der aktuelle Krieg seinen Platz in einem Museum finden. Es wird Gedenkveranstaltungen geben, wo jemand eine Rede hält. Dieser Jemand wird sagen, dass es keinen Krieg mehr geben darf. Krieg ist schrecklich. Und zeitgleich werden wieder irgendwo auf unserem Planeten Menschen im Krieg sterben.
Ich stehe im Museum und schäme mich.