Ein Beitrag von unserem Gastautor Harald Saller:Mercedes SL 280 Armaturen Foto Harald saller

Nein, liebe Leute, ich bin noch lange nicht in der Midlife-Crisis. Solche Fragen musste ich mir gefallen lassen, als ich mir Ende September 2012 einen Oldtimer gekauft habe. Ich war und bin schon seit ich Denken kann ein Fan von diesen alten Gefährten. Dieser spezielle Geruch, die zeitlosen Formen und die simple Technik, die oft dahinter steckt, haben mich stets fasziniert und interessiert. In den vergangenen Jahren war ich daher des Öfteren auf Oldtimer-Messen, um mir einen Überblick zu verschaffen, welches Fahrzeug für mich in Frage kommt – und da stach mir die 107er Baureihe von Mercedes Benz ins Auge. Ein alltagstaugliches Cabrio, schöne Formen, ein unverwüstlicher Motor und ein guter Werterhalt –  all das waren Kriterien bei meiner Suche. In wirtschaftlich schwierigen Zeiten stellt sich oft die Frage, was man mit erspartem Geld machen soll. Sparbücher bringen keinen Gewinn und Aktien sind riskant, warum also nicht in etwas investieren, das einem sowohl Spaß macht, als auch eine hohe Wahrscheinlichkeit auf Wertsteigerung bietet.

Diese Suche hat an die drei Jahre in Anspruch genommen, Ich wollte ja schließlich ein fahrbereites Auto mit wenigen Kilometern. Im September 2012 war es so weit. Ich bin mehr oder weniger durch Zufall  auf einen wunderschönen, silbernen Mercedes Benz 280 SL aus dem Jahr 1980 gestoßen. Er hatte lediglich 70.800 Kilometer auf dem Tacho. Schon beim ersten Probesitzen wusste ich „Ja, das wird bald meiner sein.“ Nach einem Ankaufstest beim ÖAMTC, der sehr positiv ausfiel und ein paar kleineren Reparaturarbeiten durfte ich meinen 280er in Empfang nehmen. Es war ein herrliches Gefühl, mit offenem Verdeck durch Salzburg zu cruisen – die staunenden Blicke der Leute waren mir sicher. In wenigen Tagen ist es nun wieder so weit. Mein Benz wird nach einer Ruhephase von sechs Monaten ausgewintert. Das gemütliche Cruisen und das damit verbundene Entschleunigen kann also weiter gehen.Mercedes Benz SL 280 Foto Harald Saller

Wer nun ebenfalls auf den Geschmack gekommen ist, sich einen Oldtimer zu kaufen, sollte folgende Dinge beachten: Neben dem guten Zustand sollte man sich über eine mögliche Wertsteigerung in den kommenden Jahren informieren. Des Weiteren muss man auch bei der Auswahl der Versicherung sorgfältig sein. Einige Versicherungen bieten sehr günstige Varianten für eine Vollkasko mit niedrigen Steuersätzen speziell für Oldtimer an.

Eier im NestGerade zu Ostern steigt der Verbrauch an Eiern extrem an. Im Jahr 2012 waren es ca. 234 Stück pro Kopf in Österreich, hab ich nachgelesen. Doch wissen wir auch immer, woher die Eier kommen, die wir am Ostersonntag genüsslich mit der Familie nach dem Eierpecken essen?

Nachdem ich die Eier meiner Hühner aus den Nestern geholt hatte und mal wieder stolz drauf war, wie brav sie legen, ist mir heute die Idee gekommen, zu diesem Thema etwas genauer zu recherchieren.

Jeder, den es interessiert, kann ganz einfach im Internet unter www.eierdatenbank.at den Stempel auf dem Ei eingeben und nachsehen, von wo es kommt und wie die Legehenne gehalten wird. Aber Vorsicht: Es gibt es auch hier schwarz Schafe. Wie vor einigen Jahren in den Medien zu lesen war, können Eier auch falsch gestempelt werden.

Nun aber zurück zum Verbrauch von Eiern. Die Statistik Austria veröffentlicht auch dazu Zahlen.

In Österreich wurden im Jahr 2012 (leider kommt die Statistik für 2013 erst in den Sommermonaten) knapp 1,74 Milliarden(!) Eier produziert. Dazu kommen nochmals ca. 235.000 Millionen Eier, die aus anderen Ländern importiert werden. Eine ganze Menge, wenn man sich das vorstellt.

Nun bleibt aber die Frage wie es den Hühnern geht. Das heißt: Wie werden sie gehalten?

eierAn den Zahlen, die auf den Eiern stehen, kann man das ablesen. Die Zahl 0 bedeutet Bio-Eier, die Zahl 1 Freilandhaltung – in beiden Fällen haben die Hühner ein Freigehege, in dem sie sich bewegen. Die Zahl 2 bedeutet Bodenhaltung, da würde ich auf jeden Fall schon mal genauer nachsehen, denn diese Hühner laufen zwar auf dem Boden und sitzen nicht in Käfigen, sehen aber meist weder einen Sonnenstrahl, noch haben sie genug Platz, um all das zu tun, was Hühner halt so gerne machen. Die Zahl 3 bedeutet ausgestaltete Käfighaltung. Hier sind mehrere Hühner in einem Käfig und jedes Huhn hat einen dreiviertel Quadratmeter Platz. Ich finde das auch nicht akzeptabel und mir wird ganz anders dabei, wenn ich nur daran denke. Legebatterien sind ja in Österreich seit Anfang 2009 verboten – Gott sei Dank. Aber in Fertigprodukten gibt es immer noch genügend Eier aus dieser Art der Tierhaltung, die reine Quälerei ist. Die Tiere werden per Förderband mit Antibiotika und Farbstoff versetztem Hochleistungsfutter gefüttert, das sie zum Legen zwingt. Hinten werden dann die Eier sofort abtransportiert damit sie keinerlei Schmutz darauf haben. Die Reinigung der Eier würde zu hohe Kosten verursachen.

Zu Ostern wollen alle besonders schöne Eier, um sie zu färben. Bevor wir selbst Hühner hatten, haben auch wir immer geschaut, dass wir möglichst schöne, weiße Eier zum Färben bekommen. Wir waren der Meinung, dass die Farben intensiver werden. Doch es gab in den Läden nie weiße Bio- oder Freiland-Eier. So haben wir widerwillig auf 2er oder 3er Eier zurückgegriffen. Jetzt verwenden wir freilich die Eier unserer eigenen Hühner, die eine leicht cremefarbige Schale haben. Und es ist kaum zu glauben: Die Farben werden ganz satt und glänzend. Viel schöner und natürlicher als bei weißen Eiern.

Am Karfreitag ist der traditionelle Tag zu Eierfärben. Achtet bitte darauf, wie die Hühner gehalten werden, die eure Ostereier gelegt haben. Versucht mal, braune oder cremefarbige Eier zum Färben zu verwenden – ihr werdet begeistert sein. Und außerdem leistet ihr damit einen kleinen Beitrag zu mehr artgerechter Hühnerhaltung. Der Konsument bestimmt.

Ich freu mich auf den Ostersonntag und das Eierpecken mit der Familie und ich wünsche allen frohe Ostern.

Palmbuschenbinden Ebner PeterMan kann ja darüber streiten, was alles in einen Palmbuschen hineingehört. Ich habe es auf jeden Fall von meinem Bruder Franz folgendermaßen gelernt: Eibe, Palmkätzchen, Zeder, Schradler (Stechpalme), Buchs, Kranewitt (Wacholder), Segen. Also sieben an der Zahl. Das Ganze wird fest zusammengebunden mit einer Weidengerte. Besonders schön ist es, wenn man roten Hartriegel verwendet. Dann sucht man sich noch einen makellosen Haselnussstecken – die schönsten hatte immer der Nachbar – und fertig ist das Kunstwerk.

Natürlich gibt es regionale Unterschiede bei der Herstellung der Palmbuschen. Aber deren Beliebtheit zeigt, dass Christen oft ein gutes Gespür für das Leben haben. Es werden hier zu einem guten Teil immergrüne Pflanzen verwendet. Sie symbolisieren langes Leben und Schutz vor Krankheiten und Unglück. Die Eibe steht symbolisch für Christi Leben, Tod und Auferstehung. Auch in keltischen und anderen Religionen hatten diese Pflanzen schon kultische Bedeutung. Die große Stärke des Christentums war stets die die Integration, nicht die Abgrenzung. Menschen kommen in die Kirche, wenn sie hier das Leben spüren und erfahren. Die Hoffnung, dass stärker als der Tod das Leben ist.

 

Ein Gastbeitrag von Josef P. Mautner

bettlerin

Bild einer Bettlerin in der Pfarrkirche Anif

Es gibt viele gute Gründe, die Menschen dazu motivieren, sich für und mit Armen und Ausgegrenzten zu engagieren. Die verschiedensten Weltanschauungen legen uns Barmherzigkeit und/oder soziale Gerechtigkeit in unserem Handeln nahe: Humanität und Mitmenschlichkeit, sozialdemokratische Werte, der Einsatz für soziale Grundrechte. Ich frage mich: Wie steht es mit dem Christentum? Warum ist es für Christinnen und Christen selbstverständlich, mit armen, benachteiligten und ausgegrenzten Menschen solidarisch zu sein? Ich möchte versuchen, eine mögliche Antwort auf diese Frage zu geben.

DEN normativen Hintergrund für Solidarität sowie den Einsatz für soziale Gerechtigkeit bildet die Bibel: Zunächst das Erste Testament, wo die Propheten die Solidarität mit den Armen und das Eintreten für soziale Gerechtigkeit als ein zentrales Kriterium für das Hören auf Gott, für ein positives, anerkennendes Verhältnis Israels gegenüber seinem Gott benennen.

 

In den Evangelien, im Besonderen im Lukasevangelium, nimmt die Beziehung zu den Armen einen zentralen Platz ein: Sie sind diejenigen, denen Gottes Wirklichkeit in besonderer Weise gehören wird: „Selig ihr Bettel-Armen, denn euch gehört das Reich Gottes.“ (Lk. 6, 20)

 

Die Evangelien reden in einer sehr genauen, differenzierenden Weise von den Armen, was auf eine klare Beobachtung und Analyse ihrer unterschiedlichen Lebenssituationen schließen lässt. Im Wesentlichen werden zwei Begriffe verwendet: Das griechische Wort penes. Es bezieht sich auf Menschen, die unterbezahlt sind, die in einem Arbeitsverhältnis unterdrückt werden – also auf die arme arbeitende Bevölkerung. Das griechische Wort ptochos wiederum bezeichnet jene Menschen, die keinen Zugang zu Arbeit haben und deshalb betteln müssen. Es kann sowohl mit „Armer“ als auch mit „Bettler“ übersetzt werden. Das Wesentliche an der Lebenssituation dieser Menschen ist es, dass sie für das Befriedigen ihrer Grundbedürfnisse wie Nahrung, Kleidung, Wohnen und Gesundheit von der Mildtätigkeit Anderer abhängig sind.

 

Die Seligpreisungen gelten als die „Magna Charta des Christentums“, und gleich in der ersten Seligpreisung des Lukasevangeliums sind eben jene ptochoi, die Bettelarmen, angesprochen. Sie sind für Jesus die Seligen, denen das „Reich Gottes“ gehört. Das bedeutet: Die Solidarität mit ihnen ist nicht einfach irgend eine Sonderleistung, die besonders engagierte ChristInnen auch vollbringen, sondern sie gehört mitten ins Zentrum christlichen Glaubens. An ihr wird er sich in der Praxis bewähren. Papst Franziskus hat es immer wieder in Erinnerung gerufen, etwa in seiner Ansprache beim Pfingsttreffen mit Vertretern der „Movimenti“:

 

„Die Armut ist für uns Christen nicht nur eine soziologische oder philosophische oder kulturelle Kategorie – nein, es ist eine theologische Kategorie. Ich würde sagen, vielleicht die erste Kategorie, denn jener Gott, der Sohn Gottes, hat sich erniedrigt, ist arm geworden, um mit uns den Weg zu gehen. Und das ist unsere Armut: die Armut des Leibes Christi, die Armut, die uns der Sohn Gottes mit seiner Menschwerdung gebracht hat.“

 

Täglich eine kurze Atempause für die Seele

Täglich eine kurze Atempause für die Seele

Meine Arbeitskollegin Maria Zehner fragte mich vor einiger Zeit beim Mittagessen, ob mir nicht auch etwas fehle in der Arbeit? Wir arbeiten ständig an vielen unterschiedlichen Projekten und Veranstaltungen. Meist unter Zeitdruck, dass alles rechtzeitig fertig wird. Wir versuchen unser Bestes zu geben und hängen uns voll rein. Wofür oder für wen machen wir das eigentlich? Für unsere Zielgruppen, fürs Geld, für die Kirche oder den Papst?

Wir möchten einmal etwas für uns tun, durchatmen und eine sinnvolle Pause machen. So wurde unser Mittagsgebet in der Fastenzeit geboren. Hauskirche konkret vor Ort. Wir treffen uns täglich um Punkt 12 Uhr für 15 Minuten im Gemeinschaftsraum der Katholischen Aktion. Die Struktur ist ganz einfach: Kreuzeichen, ein Bibelvers aus den Tageslesungen, Stille und ein Lied der ökumenischen Gemeinschaft Taizé. Unser Chef unterstützte uns bei dem Anliegen und platzierte im Seminarraum das beeindruckende Misereor Hungertuch 2014.

Mitten am Tag sich gemeinsam mit anderen einer befreienden Botschaft aussetzen. Was machen die Worte Jesu mit uns, mit mir? Auf mich haben sie eine zweifache Wirkung. Einerseits stärken sie mich in meinem Vertrauen auf Gott und machen mich ruhiger. Andererseits fordern sie mich extrem heraus. Sie hinterfragen mich selbst, aber auch unser Tun als Kirche. So macht es mir Freude, in der Spur Jesu weiterzuarbeiten. Diese führt zum einen zur inneren Einkehr, zum anderen zum tatkräftigen Handeln. Auf ersteres vergesse ich sehr oft. Doch wenn ich dafür offen bin, dann macht es mir einfach unglaublich viel Spaß.

 

monika 2Ein Beitrag unserer Gastautorin Monika Schm.

Plattformlifte sind diese Dinger, bei denen RollstuhlfahrerInnen auf einer Plattform stehen und so Stufen oder Treppenanlagen erklimmen können. Hört sich eigentlich ganz gut an – theoretisch. In der Praxis ist es so, dass Plattformlifte nur eine Notlösung für Ausnahmesituationen sein können.

Ich mag sie nicht. Die erste Frage ist immer, wo ist der Schlüssel zum Bedienen? Das kann schon mal 15 Minuten dauern, bis er gefunden wird. Und dann sind Plattformlifte umständlich zu bedienen und es dauert gefühlt ewig bis eine bestimmte Stufenanzahl überwunden ist. Als Rollstuhlnutzerin weiß ich aus Erfahrung, dass diese Teile mit zunehmender Nutzung zu hängen beginnen. Dann ist eine Benutzung noch weniger lustig, weil sich stehend auf der Plattform  ein Gefühl von Absturzgefahr breit macht – die eigenen Alarmglocken schrillen dann sehr laut.

treppeEbenso sind sie äußerst wartungsanfällig. Und wenn Frau oder Mann bei einem Ausfall gerade auf der Plattform steht, dann wird es richtig lustig. Elektrische Rollstühle haben ein Gewicht ab ca. 120 kg – OHNE BenutzerIn! Schnell mal runterheben funktioniert da gar nicht. Meistens muss die Feuerwehr gerufen werden, da besonders elektrische Rollstühle an keiner Stelle Tragemöglichkeiten aufweisen. Bis dann die Rettung erfolgt ist, das kann dauern.

Keine Diskussion. Besser sind ganz gewöhnliche Aufzüge, die auch von Eltern mit Kinderwägen und Menschen mit Gehbehinderungen gut genutzt werden können.

Noch ein Tipp aus der Erfahrungsschatulle: Vor dem Benutzen eines Plattformliftes unbedingt eine Toilette aufsuchen … :)