Felder in geboostetem Grün, unendliche Hochgebirgszüge, gefährliche Wälder, Zwerge, Zauberer, Elben, Orks, Drachen – und der Hobbit Bilbo Beutlin, der Held wider Willen. Das ist der Stoff aus dem das Fantasy-Märchen Der Hobbit besteht. Angelockt von den Bergen an Gold, das die Zwerge besitzen, zerstört der schreckliche Drache Smaug deren Stadt. Nach vielen Jahren will eine Gruppe von Zwergen zurückerobern, was rechtmäßig das Ihre ist. Unterstützt von Gandalf dem Zauberer erwählen sie Bilbo Beutlin, den kleinen Hobbit, dazu sie als Meisterdieb zum Erfolg zu führen. Er soll einen besonderen Edelstein aus der vom feuerspeienden Drachen bewachten Stadt im Berg stehlen.Foto 3

Der Herr der Ringe hatte mir gut gefallen, Teil 1 fand ich ganz großartig, Teil 2 und 3 nur in der Extended Version auf DVD wirklich interessant und fesselnd. (Macht mich das zum „Fanboy“ oder finden wahre Fanboys, dass man daran nur die totalen Banausen erkennt?) Trotzdem konnte ich mich im letzten Jahr nicht überwinden, für The Hobbit – Eine unerwartete Reise ins Kino zu pilgern. Gestern hatte ich die Gelegenheit, das nachzuholen und gleich anschließend noch die brandneue Fortsetzung Smaugs Einöde anzusehen – im Double Feature bis halb drei Uhr morgens.

Noch ein bisschen erschöpft und müde, möchte ich hier nur ein paar Eindrücke wiedergeben und keine Kritik. Das-Buch-ist-sowieso-viel-besser-Vergleiche bleiben euch auch erspart, weil ich Der kleine Hobbit nie gelesen habe.

Ich frage mich: Warum habe ich mich im letzten Jahr so geweigert, den Hobbit-Film anzusehen? Wenn man Der Herr der Ringe gesehen hat, ist einem von der ersten Minute an alles in der Fantasy-Welt Mittelerdes vertraut. Viele der Figuren, der Landschaften und Wesen kennt man bereits. Und es geht wieder um ein aufregendes, gefährliches Abenteuer. Nur die Atmosphäre des Films ist jedoch eine ganz andere. Alles ist etwas niedlicher, etwas weniger grimmig und weniger fruchteinflößend – sogar die Orks kommen einem etwas weniger bösartig und blutrünstig vor. Es gibt viele Tote, hauptsächlich Orks, mit Blut wird trotzdem gespart. Immerhin sollte sich ja die Freigabe für Jungendliche ab 12 Jahren ausgehen – mit Eltern ab 6(!) Jahren. Es gibt dazu ziemlich viel Klamauk, zum Beispiel wenn über ein Dutzend Zwerge den ahnungslosen Bilbo Beutlin überrumpeln und sich in seinem Haus breitmachen. Oder wenn riesige, primitive Trolle die Zwerge braten wollen und sich dann übertölpeln lassen, weil sie mehr damit beschäftigt sind, sich gegenseitig anzunörgeln.

Die Zwerge, der Zauberer Gandalf und Bilbo Beutlin, der Hobbit, wandern von einer Station zur nächsten – und jede Station stellt neue Gefahren und Probleme. Oft beginnen sie damit, dass die ganze Gruppe Berghänge oder Höhlen hinabstürzt und oft enden sie wiederum mit einem ebensolchem Sturz. Selbst der robusteste Zwerg kann so etwas nicht überleben. Aber diese Frage darf man sich nicht stellen, denn wir sind hier im Wesentlichen in einem auf Kinder zugeschnittenen Fantasy-Abenteuer (stellenweise erinnerte es mich sogar an Die Goonies.

Foto 1Das Showdown von Smaugs Einöde spielt in der Stadt unter dem Berg, die einstmals das Reich der Zwerge war. Bilbo, inzwischen schon im Besitz von Saurons Meister-Ring, der seinen Träger unsichtbar macht, verhält sich geschickt. Es wäre dennoch dem Drachen ein Leichtes, mal eben kurz Feuer zu husten und nicht mehr als ein Häufchen Asche von dem tapferen Hobbit übrig zu lassen. Doch er entschließt sich, mit ihm zu sprechen. Zu sprechen? Ja, die furchterregende Bestie Smaug redet mit menschlicher Stimme eine menschliche Sprache und führt sogar recht ausgedehnte Unterhaltungen. Wir sind eindeutig im Märchen.

Das große Zwei-Drittel-Showdown, sei freilich nicht verraten.

Man hat’s vielleicht herausgehört: Ich war überrascht, mich in einem Märchenfilm zu befinden. Wirklich vieles erinnerte mich an Märchenfilme meiner Kindheit. „Überrascht“ heißt allerdings nicht, dass mir die beiden Hobbit-Filme nicht gefallen hätten. Es waren fünf sehr kurzweilige Stunden für Erwachsene, die Fantasy mögen und sich ein Stück Kindlichkeit bewahrt haben

Doch eine Einschränkung habe ich: Ob sich diese Mischung aus Märchenwelt und brutalem Gemetzel zur Unterhaltung von Kindern eignet, finde ich fragwürdig.

 

Meine Bewertung auf IMDB: 7

Kurzweilige Unterhaltung, keine Längen. Aber: Entgegen der Meinung der FSK ist die Grätsche als Film für die ganze Familie nicht ganz geglückt.

Joachim „Jockl“ Bauer, 57 Jahre ist bayrischer Schauspieler, bekannt aus Fernsehen, Theater und Werbung und immer gut gelaunt.Jockl auf der Couch

Das Interview findet teilweise im Liegen statt.

Zartbitter: Jockl, man kennt dich ja seit den 1980er Jahren aus dem bayrischen Fernsehen.

Wie hat deine Karriere begonnen?

Jockl: Als Mad Max, Friseurmeister, in der Kultserie „Die Hausmeisterin“, gespielt von Veronika Fitz. Ich hab sie eingestellt, als sie dringend einen Job brauchte. Vor Drehbeginn habe ich mich beim Friseur Maier am Odeonsplatz in ein Eckerl gesetzt und beobachtet, wie es so zugeht beim Friseur. Am Abend nach dem ersten Dreh fragen mich die Beleuchter „Sie Herr Bauer, können wir die Sachen stehen lassen?“ Auf mein erstauntes Wieso, meinten sie „Ja, gehört Ihnen nicht der Laden?“. JOckl im Gespräch

Zartbitter: Was sind eigentlich Paraderollen von dir?

Jockl: Ich habe viel Komödienstadl unter der Regie von Steffi Kammermeier gemacht. Sehr gern habe ich den Alfons Hirnreiter im Komödienstadl gespielt. Das ist eine leicht ironisierte Rolle auf Bayrisch und auch beim Publikum sehr gut angekommen. Viel Arbeit war die Rolle des Falstaff in der Pasinger Fabrik. Eine tolle Abwechslung vom Bayrischen zur Sprache Shakespearse‘, ich hatte nur zwei Wochen mich umzustellen. Aber das macht meinen Beruf so reizvoll.Ein toller Schauspieler

Zartbitter: Du bist auch ein bekanntes Werbegesicht, wie ist es dazu gekommen?

Jockl: Ich wurde von einer Castingagentur aus Frankfurt angerufen. Die meinten, sie suchen einen Maitre und mein Gesicht würde passen. Ich bin also nach Frankfurt gefahren, habe dreimal in einer Schüssel gerührt, den Löffel abgeleckt und „fein“ gesagt. Das dauerte zwei Minuten. Die Caster bedankten sich und ich bin wieder retour nach München.

Irgendwann habe ich erfahren, dass das für einen Werbespot von Mövenpick ist. Nach drei Monaten habe ich mal nachgefragt. Die Agentur sagte mir, dass sich in den Testscreenings die Leute für mich entschieden hätten. Ich habe den Job exklusiv angenommen, das heißt, ich durfte keine andere Werbung nebenher machen. Zuerst haben wir in Hamburg und dann in Südafrika gedreht. Die Werbung ist dann vier Jahre lang gelaufen. Es passiert, dass ich noch heute darauf im Supermarkt angesprochen werde. Früher war das verpönt, sich als Schauspieler für Werbung herzugeben. Aber das ist auch Teil des Berufs. Ich habe das schon immer entspannter gesehen.

Zartbitter: Wo und wann und als was dürfen wir dich demnächst bewundern? ladykillers

Jockl: Als Willy in „Ladykillers“ unter der Regie von Yvonne Brosch im Weilheimer Stadttheater. Da sage ich unter anderem: „Ich fahr nach Österreich. Da soll’s guten Kuchen geben.“

Zartbitter: Danke und TOI TOI TOI!

Ladykillers : http://www.weilheim.de/index.asp?tid=1&cid=15046&nid=16&detail=true&cn=&caid=15046

Kostproben:

Werbung mit Jockl: http://www.youtube.com/watch?v=ZPd7hQnt56w 

Jockl als LaFontaine beim Nockherberg: http://www.youtube.com/watch?v=MoXskCy2cJI

Und noch mehr Jockl gibt es unter: http://www.joachim-bauer.info/

Wenn Keller Dover [Hugh Jackman] auf der Jagd ein Tier anvisiert, dann spricht er ein Vater Unser. Diesmal spricht Keller das Vater Unser anstelle seines Sohns, der sein erstes Reh schießen soll. Keller lehrt seinem Sohn alles, was schon er selbst von seinem Vater gelernt hat. Auch, dass man auf schlechte Zeiten vorbereitet sein muss, um unabhängig existieren zu können, wenn alle Menschen sich gegeneinander wenden.

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Das vom Sohn erlegte Reh kommt zum gemeinsamen Thanksgiving bei einer befreundeten Familie, den Birches, auf den Tisch. Nach dem Festmahl unterhalten sich die Erwachsenen und die Teenager sehen fern. Anna und Joy, die kleinen Töchter der Dovers und der Birches, verlassen ohne Begleitung das Haus – nur um kurz ins Haus der Dovers rüberzugehen. Sie kommen nicht zurück.

Detective Loki [Jake Gyllenhaal] übernimmt den Fall und bald ist ein Verdächtiger festgenommen – ein junger Mann, Alex Jones [Paul Dano], der jedoch auf dem geistigen Niveau eines 10-Jährigen stehengeblieben ist. Ohne Beweise und weitere Spuren muss die Polizei ihn aus dem Gewahrsam entlassen.

Keller Dover will das nicht hinnehmen. Selbstgerecht „ermittelt“ er parallel zu Detective Loki auf eigene Faust. Mit jedem Tag wächst Kellers Verzweiflung und damit auch die Brutalität seiner Vorgehensweise. Denn mit jedem weiteren Tag sinkt auch die Wahrscheinlichkeit, dass die beiden Mädchen lebend gefunden werden. Keller Dovers und Detective Lokis getrennte Ermittlungen werden für beide zu einem Wettlauf gegen die Zeit.ge

Prisoners ist ein Film, wie man ihn aus Hollywood gar nicht gewöhnt ist. Mit langen Einstellungen und wenigen Kamerafahrten bedient der kanadische Regisseur Denis Villeneuve nicht die sonstigen Sehgewohnheiten der Zuschauer. Die bedrohliche Atmosphäre wird dadurch aber noch eindringlicher – und atemlose Spannung am Schluss ist trotzdem garantiert. Die Kamera hält oft lange auf die Gesichter der Charaktere. So kann der Zuseher das Düstere erahnen, das in jeder Figur schlummert – vom Priester bis zum ermittelnden Detective Loki [Jake Gyllenhaal kann mit seinem stoischen Gesichtsausdruck oft richtig unheimlich dreinschauen]. Man erlebt auch, zu welchen Grausamkeiten die Figuren tatsächlich fähig sind. Grausamkeit, das bedeutet mitunter, seine Hände in Unschuld zu waschen und bewusst wegzusehen.

Keller Dover ist ein Mann mit starkem Glauben an die himmlische Instanz (ohne aufdringliche Bigotterie fabelhaft gespielt) – den Glauben an die irdischen Instanzen hat er verloren. Wenn er unabhängig und allein vorgeht und sowohl Moral als auch Gesetz hinter sich lässt, kann man seine naive Herangehensweise nicht gutheißen, aber verstehen. Vielleicht gerät dabei auch so mancher Zuschauer ins moralische Dilemma. Hat Keller recht, so wie er handelt? Hat er dadurch nicht mehr erreicht als die Polizei?

Am Ende können wir vermuten, dass Gott ihm seine Taten verziehen hat, er aber keine Vergebung durch das Gesetz erwarten kann. Doch das möge jeder für sich selbst interpretieren.

 

Meine Bewertung bei IMDB: 8 Punkte

90 % des Films verdienen zwar 9 Punkte, aber es gibt ein paar vorhersehbare Wendungen, die man durchaus hätte vermeiden können. Auf alle Fälle ein spannender Film und nicht nur für Thrillerfans sehenswert.

Die Erde vom Weltall aus betrachtet ist wunderschön – der Anblick beeindruckt immer wieder. Dabei ist er im Kino noch nicht einmal echt. Und im Weltraum herrscht absolute Stille. Kein einziger Ton ist zu hören: kein Rauschen, kein Sausen. So beginnt der Film auch: nur mit dem wunderbaren Anblick der Erde und mit absoluter Stille. Nur das Husten, Rascheln und Tuscheln der Kinobesucher erinnert daran, dass man sich noch auf der Erde befindet.3d

Die Kamera fährt etwas näher an die Erde heran und es kommt eine Weltraumstation ins Bild. Schon bald erkennt man ein paar Astronauten bei einem Außeneinsatz. Erst ganz leise, dann immer deutlicher kommt Ton dazu. Die Astronauten reden. Miteinander und mit Houston – ohne Unterbrechung. Die Stille des Weltraums muss sonst wohl unerträglich sein.

Irgendwie hat es das kleine Grüppchen im Weltraum ganz gemütlich. Der Astronaut Matt Kowalsky [George Clooney] gleitet gemächlich mit seinem Jet Pack herum – es ist ja sein letzter Einsatz. Für die Ärztin Dr. Ryan Stone [Sandra Bullock] ist es der erste Aufenthalt in der Umlaufbahn der Erde und sie müht sich ab, eine Kommunikationsschnittstelle an einem Hubble Weltraumteleskop zum Funktionieren zu bringen. Der dritte im Bunde findet es indessen recht lustig, im Weltraum herumzuturnen. Diese Weltraumidylle wird nur wenige Minuten später jäh beendet, als ein Schauer von Satellitenschrott die unbeschwerte Szene in Chaos verwandelt. Das Sicherungsseil von Dr. Stone wird von einem der Teile durchtrennt und sie driftet im Endlossalto weg von der Gruppe, ohne dass sie ihre Lage stabilisieren oder den Flug aufhalten könnte. Allein mitten im Weltraum. Der Kontakt zu Houston ist abgebrochen, doch immerhin noch mit Kowalskys Stimme im Ohr.

So weit die Handlung der ersten 10 Minuten. Und bis dahin hat mir der Mund die ganze Zeit offen gestanden. Das hatte zum einen damit zu tun, dass 3D noch nie aus so gutem Grund und so gut eingesetzt wurde wie in diesem Film. Es dient nämlich wirklich nicht dazu, laufend den Effekt auszunutzen und ständig dem Zuschauer irgendetwas entgegen zu schleudern. Zum anderen lag es daran, dass es bis dahin keinen einzigen Schnitt gibt. Die Kamera fährt wie in einem eleganten Tanz die Station entlang dreht sich mit den schwerelos schwebenden Personen und Gegenständen mit, manchmal dreht sie in die Gegenrichtung, schwenkt ihren Blick mal hierhin, mal dorthin, fährt an etwas heran und wieder zurück. Das ist technisch beeindruckend und außerdem wunderschön anzusehen. Und man verliert dabei auch ein bisschen die Orientierung.

Während Ryan Stone alleine durch den Raum wegdriftet, zoomt die Kamera ganz nahe an den Helm heran und taucht durch das Visier ein. So steckt man mit ihr im Raumanzug und erlebt ihre Panik ganz nahe mit. Selbst innerhalb des Helms schwenkt die Kamera herum und man blickt durch das Visier mit seinen darauf projizierten Anzeigen und trudelt mit – immer weiter weg in die Dunkelheit.

Ryan Stone wird zwar von Kowalsky zurückgeholt, doch alles ist zerstört, der dritte Kollege tot – und die Besatzung in der Raumstation ebenso. Es ist keine Rettung und Ryan Stone erfährt am eigenen Leib, dass nichts so lebensfeindlich ist wie der Weltraum. Das ist zwar bekannt, doch so erschreckend eindrucksvoll habe ich das bisher nicht erlebt – und das nicht nur wegen der erstaunlichen Filmtechnik. Sandra Bullock ist letztlich völlig auf sich gestellt. Sie muss nicht nur das Abenteuer im Weltraum alleine bestehen, sondern auch den Film alleine tragen. Und sie trägt ihn gut.

Wir lernen die von ihr dargestellte Ryan Stone als einsamen Menschen, der im Orbit wie auf der Erde niemanden mehr hat, in einer verzweifelten Lage kennen. Wozu noch leben? Loslassen und aufgeben scheint daher eine leichte Entscheidung. all

Regisseur Alonso Cuarón geht an dieser Stelle jedoch nicht tiefer. Es wäre eine Möglichkeit, sich hier mit den großen Fragen des Lebens auseinanderzusetzten. Cuarón hat sich hier aber nicht so sehr für das existentialistische Thema interessiert. Dass er so eine Geschichte auch erzählen kann, hat er schon mit seinem letzten Film „Children of Men“ bewiesen. Als Fan des Spannungskinos finde ich gut, dass der Regisseur mit Gravity in diese Richtung gehende Erwartungen enttäuscht hat. Das heißt auch, er will seinem Publikum nicht immer dasselbe servieren, sondern überraschen. Zur Überraschung gehört (für manche sicher) auch, dass spannendes Unterhaltungskino nicht größer, teurer und lauter als alles andere bisher Dagewesene sein muss. Michael Bay, Roland Emmerich und ein paar andere könnten sich mal ein paar Notizen machen – als Anregung fürs nächste Projekt.

Natürlich ist der Film voller computergenerierter Bilder, doch sie erschlagen nicht die Handlung und degradieren die Schauspieler nicht zur reinen Staffage. Im Gegenteil: Sandra Bullock bekommt den Raum, den sie braucht, um zu beweisen, dass in ihr eine wirklich gute Schauspielerin steckt, die mehr kann als mit über 40 noch das ewige Mädchen in romantischen Komödien zu geben.

Die wichtigste Erkenntnis beim Verlassen des Kinosaals war aber, dass ich, nie, aber auch wirklich gar nie ins All fliegen will. Zum Glück bin ich sowieso zu alt, zu wenig fit und zu fehlsichtig dafür.

Meine Bewertung auf IMDB: 9 Punkte

Vielleicht ein bisschen zu großzügig bewertet, aber ich habe schon einige Jahre nicht mehr so rundum zufrieden das Kino verlassen.

Christian Obermoser, studierter Soziologe und Anglist, ist Coach, Trainer, Unternehmensberater und bekennender Popmusik-Fan.

Zartbitter: Du bist ja ein lebendes Poplexikon. Wie kommt das?Christian 3

Christian: Stimmt, das kommt mit dem Alter. Seit meinem 13. Lebensjahr interessiere ich mich dafür, bin drangeblieben und trotz meines Alters (Augenzwinkern von Christian)immer noch neugierig. Ich informiere mich aktiv über neue Richtungen und spannende Entwicklungen. Ich entdecke immer wieder was Neues, obwohl es weniger wird, weil man ja schon viel kennt.

Zartbitter: Was verstehst du eigentlich unter Popmusik?

Christian: Popmusik ist mehr als das ausschließliche Konsumieren, mehr als Castingshows. Das nenne ich Konsummusik, Produzenten wollen schnell und viel verkaufen. Für mich heißt Popmusik ja populäre Musik, also alles was beliebt ist. Das ist Musik, die viele Menschen anspricht, aber auch Musik, die nie in die Charts kommt. Es ist der Anspruch der Künstlerinnen und Künstler, dass ihre Musik den Leuten gefällt.

Zartbitter: Verrätst du uns deine Lieblingsstars?christian 1

Christian: Es gibt so viele. Am prägendsten für mich waren die 80er Jahre. Meine erste selbstgekaufte Platte war von WHAM „Make it big“ und dann habe ich Depeche Mode entdeckt. Das scheint nicht zusammen zu passen, aber mir ist wichtig, dass es mich anspricht. Egal ob das klassischer, seriöser oder Teeniepop ist. Ich hatte nie Probleme Kylie Minogue „I should be so lucky“ und dann The Cure „Boys don’t cry“ zu hören.

Zartbitter: Du gehst ja auch viel auf Popkonzerte. Warum?

Christian: Das unmittelbare Erleben hat seinen besonderen Reiz. Es ist mehr als Platte, CD, Radio oder Internet. Und ich teile den Moment mit vielen anderen. Man kann hören, wer von den Stars singen kann und wer nicht. Oft gibt es eine Entwicklung. Madonna Anfang der 90er Jahre war gesangstechnisch etwas gewöhnungsbedürftig. Jetzt kann man hören, dass sie sich weiterentwickelt hat. Da spürt man auch die Disziplin und den Willen, die Leute zu unterhalten. Bei Kritikern ist es oft befremdlich, wenn sie etwa nach einem Konzert von Madonna schreiben, dass es schlecht war, weil es kein Rolling Stones Konzert war. Das ist wie Äpfel und Birnen mischen.

Zartbitter: Ich liebe ja Michael Jackson. Was hältst du von ihm?

Christian: Danke Anja, diese Frage musste ja kommen! Michael Jackson war zweifelsohne einer der musikalisch prägendsten Künstler in der Popmusik. Er war einer der ersten der verschiedene Stile gemischt hat, er war genreübergreifend. Bis in die späten 70er Jahre gab es eine strikte Trennung von Rock, Soul, Disco und ,ja, ABBA. Er hat das außer Acht gelassen, er wollte kein bestimmtes Publikum bedienen. Allerdings hätte er keine Balladen singen dürfen, an die kann ich mich nicht gewöhnen. Leider konnte ich ihn nie live sehen.Christian 2

Zartbitter: Wer sind die kommenden Popkünstler?

Christian: Es gibt immer wieder welche mit großem Potenzial, sie haben Talent und Persönlichkeit. Trotz der Schnelllebigkeit und der Industrie dahinter, Amy Winehouse war so eine Künstlerin. Adele wird eine längere Karriere vor sich haben. Lady Gaga wird weiterhin eine Rolle spielen, sie verbindet die Strömungen der letzten 30 Jahre. Das ist herausstechend, musikalisch nicht besonders spannend, aber sie hält das Publikum bei der Stange. Es gibt aufkommende Bands, die frisch klingen, so wie Chvrches aus Schottland oder Haim aus den USA.

 

Zartbitter: Danke für das Gespräch, ich werde gleich mal ein bisschen reinhören.

Popkünstlerinnen und – Künstler, die Christian gerne hört: 

WHAM: http://www.youtube.com/watch?v=MfD3G9PBBf8

Kylie Minogue: http://www.youtube.com/watch?v=W3tl9xM1_wM

The Cure: http://www.youtube.com/watch?v=9GkVhgIeGJQ

Chvrches: http://www.youtube.com/watch?v=_mTRvJ9fugM

Haim: http://www.youtube.com/watch?v=1TffpkE2GU4

Anlässlich der Salzburger Vorstellungen von „PAarweise – Das humorvolle Beziehungstheater“ stellt Zartbitter vor und fragt nach beim Mastermind vom Salzburger BühnenErlebnis Bamer-Ebner.

 

Zartbitter: In welchen Bereichen bist Du künstlerisch tätig?

Angelika: In vielen, sehr vielen und es werden immer mehr (lacht). Eine meiner Leidenschaften gehört dem Theater, auf der Bühne zu stehen und Stücke und Shows zu inszenieren. Deshalb habe ich vor vielen Jahren (lacht) in London Schauspiel studiert. Da ich aus einer Architektenfamilie komme, war es klar, dass ich auch mit der Bildenden Kunst zu tun haben werde: Von Logoentwicklungen, über Wandmalerei bis hin zur Planung von Freizeitparks u.a. im Nahen Osten.

Zartbitter: Es gibt wenig, das Du künstlerisch noch nicht ausprobiert hast. Woher kommt Deine Vielseitigkeit?

Angelika: Keine Ahnung, ich habe einfach alle meine Hobbies und Interessen zum Beruf gemacht.

Zartbitter: Was möchtest Du in Theaterinszenierungen beim Publikum erreichen?

Angelika: Mein Motto ist es, den ZuseherInnen ein Lächeln ins Gesicht zu zaubern. Sie sollen sich nach der Vorstellung besser fühlen als vorher.

Zartbitter: Was ist das Besondere an PAarweise, dem humorvollen Beziehungstheater?

Angelika: Es ist ein überaus vielseitiges Programm. Wir entführen das Publikum in verschiedene Zeitepochen vom Barock über die Fifties bis hin in die Gegenwart. Garniert werden die Beziehungsszenen mit tänzerischen und musikalischen Leckerbissen. Und zu lachen gibt es auch jede Menge.

 201209 PAarweise KBW (7)_Bamer-Ebner

Zartbitter: Wie ist es mit Deinem Mann – also mir – auf der Bühne zu stehen?

Angelika: Humorvoll und bereichernd. Die gemeinsame Arbeit macht viel Freude. Wir sind mittlerweile ein sehr gut eingespieltes Team. Aber manchmal ist es echt frustrierend…

 

Zartbitter: Wieso?!

Angelika: Weil mein Mann – also Du – spielerische Verbesserungsvorschläge von mir als Regisseurin oft persönlich nimm(s)t. Und außerdem bin ich etwas disziplinierter und perfektionistischer veranlagt, was manchmal bei der Gegenseite nicht immer so gut ankommt. Theaterarbeit ist Knochenarbeit und das ist vielen nicht bewusst.

 

Zartbitter: Ok, das lassen wir mal so stehen… Was wünscht Du dir für Deine künstlerische Zukunft?

Angelika: Zuerst einmal, dass unsere Vorstellungen gut besucht sind und wir die Menschen im Saal begeistern. Für die weitere Zukunft wünsche ich mir, dass meine Kreativität nie versiegt und dass ich noch lange das tun kann, was ich so sehr liebe.

 

Nächste Vorstellungen von PAarweise:

Fr. 18. und Sa. 19. Oktober, 19:30 Uhr im Markussaal in Salzburg und am 25. Oktober, 20:00 Uhr in Saalfelden im Pfarrzentrum

Alle Infos auf www.bamer-ebner.com