Ein Gastbeitrag von Univ-Prof. Dr. Katharina J. Auer-Srnka
Wäre die aktuelle Debatte um die Vereinbarkeit von Familie und Berufstätigkeit von Frauen ein Schulaufsatz, müsste man sie in weiten Teilen wohl schlichtweg als…
Seit am 11. Februar die Öffentlichkeit über die Gravitationswellen informiert wurde geht mir einiges im Kopf herum. Einstein hat vor 100 Jahren von diesen Wellen gesprochen, jetzt gibt es den Beweis dafür, sie wurden erstmals gemessen. Was sich so leicht dahin schreibt ist eigentlich außerhalb jeder Vorstellungskraft. Zwei Schwarze Löcher sind vor 1,3 Milliarden Jahren zusammengestoßen und fusioniert. Diese „Erschütterung“ hat die Gravitationswellen ausgelöst, die jetzt gemessen wurden. Immer noch unvorstellbar, oder? Das Universum hat uns wieder mal gezeigt wie winzig wir sind. 1,3 Milliarden Jahre! Zwei Schwarze Löcher, das eine 29 und das andere 36 Sonnenmassen groß! Wahnsinn, oder?
Wahnsinn oder, dass es angesichts der unvorstellbaren Größe des Universums noch immer Kriege gibt? Totschlagen, erschießen, sprengen, Macht ausüben, Geld verdienen, vergewaltigen, vergiften. Und dann kommt deswegen die Flüchtlingswelle. Jeden Tag ohne größeren Aufwand messbar. Jeden Tag tausende Menschen, die unterwegs sind. Jeden Tag ist es messbar, dass wir auf unserem minikleinen Planeten in kürzester Zeit nicht fähig sind miteinander friedlich zu leben. Wir haben nur den einen Planeten und wir schaffen es Gravitationswellen zu messen, die vor 1,3 Milliarden Jahren im unendlichen Universum entstanden sind und jetzt die Erde durchlaufen haben. Wow! Wir schaffen es auch alles dazu zu tun, Menschen zur Flucht zu bringen. Flüchtlingswellen in Gang zu setzen. Grrrr!
So nahe liegen Fähigkeit und Unfähigkeit des Menschen beieinander.
Die unvorstellbare Gravitationswelle und die reale traurige Flüchtlingswelle.
Das war jetzt richtig schön wieder mal in einer Vorlesung zu sitzen. Andrea Ender hat ihre Antrittsvorlesung an der Universität Salzburg gehalten. Ihr Thema: Von der Welt in den Kopf und zurück-Zweitsprachen lernen und gebrauchen.
Meine Erkenntnisse aus der Vorlesung: Die wissenschaftliche Sicht des Spracherwerbs sollte auch in der politischen Diskussion viel mehr Platz haben. Die Forderung an die MigrantInnen und Flüchtlinge Deutsch zu lernen, ist schnell gesagt. Wie es Menschen geht, die eine Zweitsprache lernen, steht politisch nie zur Diskussion. Besonders wenn es Erwachsene sind.
Drei wesentliche sprachwissenschaftliche Feststellungen will ich in den zukünftigen politischen Diskussionen und Forderungen zum Thema „Die sollen Deutsch lernen“ immer parat haben:
- Deutsch lernt man am besten, wenn neben der Theorie im Kurs ganz viel Praxis möglich ist
- Für die Menschen, die Deutsch in Österreich lernen, ist es eine große Herausforderung im Alltag zwischen Hochdeutsch und Dialekt zu unterscheiden
- Wie schnell jemand eine Sprache lernt hängt von vielen Faktoren ab: Lerntyp, welcher Unterricht in welcher Umgebung, soziale Interaktionen, …
Und als vierten Punkt füge ich aus meiner langjährigen Praxis als Deutschlehrerin dazu: Lob und Unterstützung führen schneller zum Erfolg als Druck und Kritik!
Und PolitikerInnen sollten öfters mal in Vorlesungen gehen ;)
oder Psychomigration-oder die Flüchtlingskrise aus psychiatrischer Sicht!
Ein Dialog zweier älterer Damen:
A:“Glaubst gibt‘s in 20 Jahren no Österreicher?“
B:“Ja, logisch gibt‘s die dann no, woher die kommen und welche Sprache die vorher gred haben weiß ma ned, aber es sind dann Österreicher..“
„Die Flüchtlinge“ sind derzeit in aller Munde.
Es herrscht Betroffenheit, egal ob nun positiv oder negativ besetzt. Jetzt da die Folgen des Krieges direkt an uns „vorbeimarschieren“ und soziale Medien wie Facebook es vereinfachen mitzureden. Frei nach dem Motto „wer nichts weiß, muss alles glauben“ wird munter diskutiert, eingemischt und verleumdet, auch wenn die vermeintlichen Tatsachen widerlegt werden.Opfer und Täter liegen unangenehm eng beieinander da die „Beflüchteten“ sich genauso als Opfer fühlen wie die Geflüchteten selbst. Angst vor Gewalt, Terror und Konkurrenz heizen die Stimmung auf und gleichzeitig sieht jeder wie zerbrechlich der eigene „Friede“ ist.
Was passiert nun mit den Betroffenen wenn der Alltag nicht mehr existiert?
Viele Menschen, deren Eltern oder Großeltern zum Beispiel im Zweiten Weltkrieg traumatische Erfahrungen erlebt und diese nicht aufgearbeitet haben, empfinden genauso Ängste und entwickeln Befürchtungen wie die Flüchtlinge selbst. Bei den Flüchtlingen heute ist das Trauma ganz frisch. Mittlerweile ist bekannt, dass traumatische Erfahrungen „vererbt“ werden können und bei nachfolgenden Generationen Symptome auslösen, die dann zu der erlebten Abwehr und Aggression führen können.
Das heißt vereinfacht: Flüchtlinge heute treffen auf Menschen in Österreich, die ähnliche Befürchtungen und Ängste haben können. Ängste und Befürchtungen können nur ausgeräumt werden, wenn man darüber spricht. Information, Gespräch und Austausch über die Angst ist ein Weg für ein friedliches Miteinander.
Im Allgemeinen kann jeder von uns auch belastende Ereignisse „wegstecken“. Wenn aber der Druck größer und die Belastung stärker wird, werden bei manchen Menschen vorerst Trauer, Angst und dann Wut auftreten, die aber kein eindeutiges Ziel haben. Dadurch können dann Schlafstörungen, Flashbacks, Ängste, Albträume, Gereiztheit und Schreckhaftigkeit auftreten, die sich in übersteigerter Form zeigen und das Leben nahezu unmöglich erscheinen lassen.
Als Psychiater und Psychotherapeut ist man mit dem Umgang solcher Belastungen vertraut.
Die bekanntesten Begriffe sind wohl die akute Belastungsstörung bzw. die Posttraumatische Belastungsstörung, wobei natürlich im Rahmen dieser auch Somatisierungsstörungen (Schmerzen ohne sichtbare Ursache), Depressionen und Schlafstörungen auftreten können.
Das alles gehört in professionelle Hand.
Meist wird anhand der Beschwerden mittels Psychopharmakotherapie eine erste Symptombehandlung durchgeführt. Das führt zu einem Ausgleich von Konzentrationsstörungen der Botenstoffe im Gehirn, welche die Symptome verursachen. Durch die Stabilisierung der Beschwerden ist in weiterer Folge eine psychotherapeutische Traumatherapie möglich. Damit ist aber behutsam umzugehen, eine Traumatherapie kann nicht aufgezwungen werden, das kann unnötigen Schaden verursachen. Eine vollständige Heilung ist meist nicht möglich, aber der Umgang mit der Belastung kann zumindest „neutral“ besetzt werden. Das heißt Menschen lernen damit zu leben. Heutige Flüchtlinge genauso wie Menschen, die in der Familie Generationen vorher traumatische Erlebnisse hatten.
Vorgestellt: Die Salzburger Firma medPhoton entwickelte ein Gerät, mit dem in Zukunft eine millimetergenaue Strahlentherapie möglich sein wird. Dafür erhielt das Unternehmen den Salzburger Wirtschaftspreis und ist zudem für den Österreichischen Staatspreis nominiert.
Der Zufall hat mich auf diese interessante Story gebracht. Eigentlich wollte ich nur wissen, was in Zukunft mit der Frey-Villa passieren wird, die auf dem Stadtwerk-Areal im Salzburger Stadtteil Lehen steht. Mir wurde mitgeteilt, dass die Firma medPhoton in Zukunft alle drei Etagen dieses spätbarocken Hauses beziehen wird.
Nun war das Interesse geweckt und ich besuchte das Unternehmen in den Katakomben der Salzburger Landeskliniken. Dort legten Mitarbeiter letzte Hand am so genannten ImagingRing an. Zwei Jahre wurde an diesem Gerät getüftelt, das für eine Revolution in der Strahlenbehandlung sorgen soll. Der ImagingRing vereint zwei Anwendungen: Mit ihm erfolgt nicht nur die Bestrahlung, sondern er erstellt während der Behandlung 3-D-Fotos vom betroffenen Gewebe. Damit kann der Therapiestrahl punktgenau auf den Tumor gerichtet werden, ohne dass umliegendes gesundes Gewebe beschädigt wird. „Wenn früher ein Tumor zum Beispiel im Bereich des Zwerchfells lag und der Patient natürlich geatmet hat, war es schwierig, das betroffene Gewebe zu treffen“, erklärt der Geschäftsführer von medPhoton, Heinz Deutschmann.
„Das Hospital in Boston gilt als eines der renommiertesten Krankenhäuser der Welt und setzt immer wieder Referenzen“
Der ImagingRing sieht einem Computertomografen ähnlich, wiegt allerdings nur 200 Kilogramm, da modernste Materialien wie Karbon oder Kohlefaser verwendet wurden. Zudem lässt sich der Ring, mit dem gescanned wird, von oben bis unten verschieben. Diese Erfindung hat sich bis in die USA rumgesprochen. Dort hat man unter anderem am General Hospital in Boston einen ImagingRing geordert. „Das dortige Hospital gilt als eines der renommiertesten Krankenhäuser der Welt und setzt immer wieder Referenzen“, so Deutschmann.
Im vergangenen Jahr erhielt das Unternehmen für ihre Erfindung den Salzburger Wirtschaftspreis. In diesem Jahr könnte eine weitere Auszeichnung folgen. medPhoton ist nämlich von der Österreichischen Akademie der Wissenschaften für den Staatspreis nominiert worden. Demnächst fällt diesbezüglich eine Entscheidung.
Geschäftsführer Deutschmann denkt aber bereits an die Zukunft. „Wenn sich unsere Erfindung etabliert hat, soll es auch bei komplizierten Operationen zum Einsatz kommen.“ Erste Gespräche mit dem Primar Herbert Resch gab es bereits.
Ich hatte das große Glück vor nicht ganz dreißig Jahren ein Buch geschenkt bekommen zu haben, das mich neugierig gemacht hat. Es war „Der gefrorene Stern“ von George Greenstein, ein Buch über Astronomie. Ich habe es verschlungen und wieder und wieder gelesen. Darin stand ganz einfach erklärt, was es mit Pulsaren, Neutrinos, Schwarzen Löchern, Roten Riesen und Weißen Zwergen auf sich hat. Seither lese ich mit Begeisterung Artikel über Astronomie. Als vor einigen Wochen die Jahrhundertentdeckung gemacht wurde, was in der ersten Zilliardstel (!) Sekunde nach dem Urknall passierte, habe ich wiederum alles darüber gelesen. Aber Lesen alleine, heißt nicht es verstehen. Die Beschäftigung mit Astronomie und unserem Universum, es könnte ja durchaus noch viele weitere geben sagen einige Astronomen, führt mich immer an einen besonderen Punkt im Denken. Und dieser Punkt ist einfach erklärt: Ich kann nicht weiterdenken, es ist wie eine große unüberwindliche Mauer. Dahinter gibt es etwas, aber mein Hirn ist zu klein, um es auch nur erahnen zu können.
Und heute hatte ich das große Vergnügen mit einem Astronomen zu sprechen und siehe da auch er meinte: Es gibt bei ihm die Grenze, wo er nicht weiterdenken kann, aber er ist fasziniert von Astronomie. Es war so schön mit ihm darüber zu sprechen und ich erzählte ihm von meinem Einstiegsbuch und darüber, was mich darin besonders bewegt hat. Da gibt es die Passage, wo Greenstein erklärt, welche Kraft ein Schwarzes Loch besitzt. Man stelle sich vor, ein solches im Ausmaß von einem Meter mal einem Meter schwebt im Wohnzimmer. Innerhalb von zwei Stunden ist unsere ganze Erde darin verschwunden und das Schwarze Loch ist ein bisschen größer geworden. Unvorstellbar, oder? Der Astronom meinte, dieses Beispiel sei einerseits physikalisch völlig korrekt und er wird es bei seinen nächsten Vorträgen gleich verwenden. Da habe ich mich zugegebenermaßen schon ein bisschen gefreut. Und ich freue mich auch schon auf den nächsten astronomischen Artikel, der mir in die Finger kommt.
Infos zur Jahrhundertentdeckung: http://de.wikipedia.org/wiki/Inflation_(Kosmologie)
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