Globaler Waffenhandel. Biochemische Waffen in Syrien. Der nächste Amoklauf in den U.S.A. Mehr als eine Billion Dollar Militärausgaben 2011 weltweit. Mit den ganzen Nullen sieht das dann so aus: 1.000.000.000.000.

Ich wünschte all das Geld, die Energie, Forschungen und Gedanken, die für die Entwicklung von Waffen und das Kriegsführen gebraucht werden, flössen in friedliche Projekte.

Naiv, gell?

Da werden in unzähligen Instituten, Projekten und Fabriken Waffen entwickelt, die auf effektivste und schonendste Weise den Gegner töten oder verletzen sollen. Von Mikrowellenwaffen über biologische Kriegsmittel, alles um Unheil über Menschen zu bringen. Besonders abartig ist die Kriegsführung mit Drohnen. Da sitzen tausende Kilometer entfernt „Soldaten“ in einer Kommandozentrale, beobachten oft wochenlang auf Monitoren potenzielle Gegner und töten dann punktgenau. Krieg als Computerspiel. Was macht das aus den Menschen? Ist das die vielbeschworene Weiterentwicklung der Menschheit oder der Weg in die Katastrophe?

„Merkwürdig, wie blind die Menschen sind! Die Folterkammern des finsteren Mittelalters flößen ihnen Abscheu ein; auf ihre Arsenale aber sind sie stolz.“, so Bertha von Suttner, Pazifistin und Friedensnobelpreisträgerin vor über 100 Jahren.

Pazifismus ist nicht naiv, sondern fortschrittlich!

 

 

„Alle Menschen sind frei und gleich an Würde und Rechten geboren“, so in der Allgemeinen Erklärung der Menschenrechte vom 10.12. 1948. Was auf dem geduldigen Papier steht ist immer noch nicht Wirklichkeit.

Es wäre blauäugig zu glauben, dass wir die Welt auf einen Schlag zu einem besseren Ort machen können. Manchmal fühlt man sich auch ohnmächtig und hilflos angesichts der schlimmen Nachrichten, die einen täglich überfluten. So wie die schrecklichen Brände in den Textilfabriken in Pakistan und Bangladesch. Hunderte Menschen sterben qualvoll, weil einfachste Sicherheitsbedingungen nicht erfüllt sind. Sicherheit kostet Geld, menschenwürdige Arbeitsbedingungen und faire Löhne auch. Und damit sind wir geradewegs am Wühltisch und an der Kleiderstange eines beliebigen Textilkaufhauses. Hosen, Röcke, T-Shirts, Mäntel, Socken gehören auch heuer wieder zu den beliebten Weihnachtsgeschenken. Wir wollen Freude schenken. Noch schöner wäre es doppelt Freude zu schenken. Nicht nur der Beschenkte sondern auch die Näherin soll teilhaben.

Die Arbeiterinnen und Arbeiter in vielen Ländern kämpfen den Kampf, den unsere Urgroßeltern erfolgreich ausgefochten haben. Wir können sie dabei unterstützen mit dem Kauf von Dingen, die fair hergestellt wurden. Fair heißt, dass eine Näherin einen Lohn bekommt, der sie menschenwürdig leben lässt. Fair heißt, dass die Fabriken die Rahmenbedingungen verbessern. Fair heißt, dass die Arbeiterinnen und Arbeiter sich gemeinsam, also gewerkschaftlich, stark machen können.

Fair heißt, wenn die Näherin statt 30 Euro Monatslohn das Doppelte bekäme. Dann würde uns ein T-Shirt unglaubliche 13 Cent mehr kosten?

Könnten wir uns das leisten?

http://www.fairwear.org/

http://www.zeit.de/2012/49/Konsument-Schnaeppchenjaeger-Arbeiter-Bangladesch

http://www.zeit.de/lebensart/mode/2012-11/interview-verbraucher-faire-mode-bangladesch

Ein Beitrag unserer Gastautorin Brita Pilshofer

Nun beginnt wieder die Zeit, in der die Menschen vor lauter Kaufen und Weihnachtsvorbereitungen für ihre liebsten Freunde nicht mehr erreichbar und gegenüber Fremden besonders gereizt und kämpferisch sind. Manche taumeln erschöpft von einer Weihnachtsfeier zur anderen- die schönste Zeit des Jahres naht.

Vor ein paar Jahren beschloss meine noch unverheiratete Tochter, diese Zeit dafür zu verwenden, in den Sommer zu entfliehen, nach Chile, Argentinien, Brasilien, in ihr bekannte Gefilde, wo Papai Noel regiert, der mit dickem Bauch und heftigem Lachen dem Lebensgefühl der alegria, der Lebensfreude, entspricht und so gar nicht still ist.

Ich dachte mir: Dann bleibe ich auch nicht zu Hause! Und buchte eine Städtereise nach Budapest.

Kurz vor Weihnachten verschob meine Tochter ihren Flug nach Santiago und ich wollte meine Reise ebenfalls verschieben, es ging jedoch nicht mehr.

So blieb sie hier und wollte warten, bis ich zu Neujahr zurückkam, und ich machte mich auf nach Budapest, wo ich den Heiligen Abend damit verbrachte, mit meiner Tochter zu Hause zu telefonieren. Es war nicht so die richtige Stimmung für eine Weihnachtsreise. Den Christtag belohnte ich mich mit einer Busfahrt durch die Stadt, einem ausführlichen Besichtigungsprogramm und schließlich der Ankündigung im Hotel, ich würde am nächsten Tag abreisen.

Als meine Tochter und ich uns wieder in die Arme schlossen sagte sie: “ Weißt Mama, wenn wir wieder einmal Weihnachten sabotieren, dann tun wir das aber gemeinsam ! “

Mein Weihnachtswunder…

 

Es ist Nachmittag. Eine ältere Dame kommt ins Büro. Sie wird von B. höflich begrüßt:

„Wie können wir Ihnen helfen?“.

„Bitte ich möchte meinen Antrag stellen, damit ich weiterhin von den Fernseh- und Radiogebühren befreit bin.“

„Gnädige Frau, da sind Sie bei uns falsch.“

„Ja, aber ich weiß nicht, wo ich sonst noch hingehen sollte.“

„Mhhhh, aber wir können Ihnen da nicht helfen, aber zeigen Sie mal.“

Die Dame zeigt ein Schreiben. Eine Servicenummer ist dort angegeben.

„Tja, ich rufe dort mal an und frage für Sie nach.“

B. wählt die Nummer.

„Guten Tag, hier spricht Eva ich bin Ihr automatischer Service. Wenn Sie…blablabla, dann drücken Sie die 1, wenn Sie…blablabla, dann sagen Sie Ihre Kundennummer laut wenn Sie… blablabla…“

B. legt auf. Sie schaut ins Internet. Das Formular kann man runterladen, was B. macht.

„Bitte gnädige Frau, hier ist das Formular, das müssen Sie ausfüllen.“

„Das Formular, habe ich schon aber ich kann es alleine nicht ausfüllen.

B. schaut nochmals ins Internet. Die zuständige GIS-Servicestelle für Salzburg ist in Linz.

„Gnädige Frau, nach Linz schicke ich Sie jetzt nicht. Wir machen das jetzt zusammen!“

Und was ist die Moral von der Geschicht?

Es ist nicht einfach mit den Formularen, mit den Servicenummern und den Servicestellen, besonders, wenn man älter und alleine ist.

Ein Jugendzentrum feiert den 35. Geburtstag

Also der bezauberndste Platz in Salzburg ist das Jugendzentrum IGLU nicht. Auch bei einem Wettbewerb der schönsten Jugendzentren in Stadt und Land Salzburg wäre ein Platz unter den ersten drei eher unwahrscheinlich. Wollte man aber das „Jugendzentrum mit Herz“ suchen, dann wäre das Juz IGLU für mich garantiert auf Platz 1.

Gestern feierten wir das 35jährige Bestehen, ein beachtliches Alter für ein Jugendzentrum. Warum in unserer schnelllebigen Zeit das IGLU noch immer ein Anziehungspunkt für junge Menschen ist, liegt am Geist, der darin herrscht. Offenheit, Respekt, Freude und Miteinander sind die Grundlagen. Wie Erzbischof Alois Kothgasser in seiner Predigt sagte, hier nimmt man die Jugendlichen auf wie sie sind. Ohne die Herkunft, Religion, Kultur, Sprache oder das familiäre Umfeld der jungen Menschen zu bewerten. Eine Gesellschaft, die immer noch Status als hohen Wert betrachtet, braucht Orte, die eine Alternative bieten. Die Mädchen und Jungen an sich mit ihren Stärken und Schwächen, Bedürfnissen und Freuden stehen hier im Mittelpunkt.

Das IGLU verspricht auch durch seinen Namen Wärme, wenn es kalt ist und Geborgenheit, wenn ein junger Mensch auf der Suche sich alleine fühlt. „Gemma IGLU“ sagen die Jugendlichen und es klingt wie: „Gemma heim“. Selbst Ehepartner fanden sich schon hier und Hochzeiten und Taufen gehören zur Geschichte des IGLU.

Möglich ist das durch die Menschen, die hier tagtäglich arbeiten. Ihr Engagement, ihr Einsatz und ihre Offenheit prägen den Geist, der das IGLU auch noch in vielen Jahren zur Anlaufstelle und auch einem Zuhause für junge Menschen machen wird! Danke, dass ich dabei sein darf.

http://www.facebook.com/anja.hagenauer.3?ref=profile#!/juziglu

http://www.kirchen.net/iglu/

Sind uns eigentlich alle Kinder gleich wichtig?

Was für eine dumme Frage, oder? „Selbstverständlich“wird jeder antworten. Kinder sind doch unsere Zukunft, wir müssen uns alle für sie einsetzen, sie unterstützen und das Beste für sie wollen. Außerdem gibt es doch Kinderrechte und eine UNO-Konvention und und und.

Aber wir haben da was Wesentliches vergessen! Es gibt auch ein Asyl- und Fremdengesetz und das macht auch nicht vor den Kindern halt. Da gibt es jetzt einen Jungen und seine Schwester, die beide in Salzburg geboren sind. Der Junge besucht eine Schule, spielt begeistert Fußball und hat viele Freundinnen und Freunde. Bis hierher eine schöne Geschichte. Wenn da nicht Mutter und Vater wären, die vor langer langer Zeit In Österreich um Asyl angesucht haben. Jetzt endlich ist die Entscheidung da und die heißt „Illegaler Aufenthalt“ und der Abschiebebescheid ist schon da. Der Junge und seine Schwester kennen aber nichts anderes als Salzburg. Beide wären ein Gewinn für Österreich, ein Potential für die Zukunft und einfach Kinder, die in Frieden und Hoffnung aufwachsen wollen. Wenn da nicht das Gesetz wäre…

Und ist Afghanistan ein Urlaubsland?

Was? Afghanistan ein Urlaubsland, da will doch niemand freiwillig hin, da wollen jetzt sogar die Soldaten aus aller Herren Länder wieder weg!

Da gibt es einen jungen Mann aus Afghanistan, der in seiner Heimat viel Schreckliches erlebt hat. Seit ein paar Jahren ist er in Österreich. Er fühlt sich wohl und sicher. Er will die Hauptschule abschließen und mit seinen vielen Freundinnen und Freunden spielt er leidenschaftlich gern Theater. Das möchte er weiterhin tun und nach dem Schulabschluss arbeiten, seinen Beitrag leisten. Wenn da nicht das Gesetz wäre. Die Entscheidung ist klar, er darf nicht hierbleiben, er soll zurück nach Afghanistan. Ist ja sicher dort! Es gehen doch die ganzen fremden Soldaten weg, da muss schon alles in Ordnung sein. Wäre der junge Mann über Griechenland nach Österreich gekommen, hätte er es einfacher. Nach Griechenland wird derzeit nicht abgeschoben, da dort laut Europäischer Union die menschenrechtlichen Rahmenbedingungen nicht gegeben sind. In Afghanistan anscheinend schon…