Wenn es um das Fasten geht, dann denkt man eigentlich sofort an den Körper. Auf was verzichtet man? Fleisch? Schokolade? Alkohol? Zigaretten?

Aber eigentlich soll das Fasten ja Geist und Seele reinigen. Wie hektisch und stressig ist doch oft unser Alltag. Wir ärgern uns. Über eine Arbeitskollegin. Den Buschauffeur, der einem vor der Nase weggefahren ist. Den jungen Mann, der sich an der Kassa schnell vordrängelt. Und über sich selbst, weil man wieder etwas nicht gesagt hat, was man eigentlich sagen wollte. Weil man zu langsam war, zu vergesslich, zu feige, zu bequem. Alles das frisst sich in unseren Geist, in unsere Seele.

Also sollten wir die Fastenzeit nutzen. Lassen wir die Körperkilos drauf. Aber entledigen wir uns von seelischer Last und tanken Ruhe, Gelassenheit, Schönheit, Vertrauen und Aufmerksamkeit.

a5Beginnen wir in der ersten Woche mit den Plätzen der Ruhe. Egal wo wir sind, meist haben wir die ganze Welt dabei, nämlich unser Handy. Jetzt sollten wir uns eine Woche jeden Tag die Zeit nehmen einen Platz zu finden, an dem wir zu Ruhe kommen.

Also starten wir einfach in die erste Woche:

Wo fühle ich mich alleine besonders wohl? Wo kann ich ganz ruhig werden? Wo ist der Ort an dem meine Gedanken freien Lauf haben? Wo kann ich ungestört eine Phantasiereise machen? Gibt es drinnen Plätze?  In der Küche neben dem Herd? Auf dem Sofa? Neben dem Bett? Oder draußen? Auf dem Balkon? Im Park neben dem großen Baum? Am Wasser?

Jeden Tag in der ersten Fastenwoche nehme ich mir  15 Minuten Zeit. Ich gehe an einen der Orte. Ich setze mich, lege mich oder stelle mich hin. Ich schließe die Augen. Ich atme ganz bewusst und tief ein, lasse den Atem wieder raus. Und mit ihm düstere Gedanken, Ärger, Frust, Stress. Mit jedem bewussten Atemzug. Und dann lasse ich meine Gedanken schweifen. An Orte, an denen ich etwas ganz Besonderes erlebt habe. Wo ich etwas besonders Schönes gesehen habe. Ein Ort, an dem ich viel Freude und Spaß hatte. Und ich lächle!

Dann öffne ich die Augen und bin dankbar für diese Reise. Die nächsten Tage suche ich mir andere Plätze, an denen ich meine Gedanken an schöne Orte reisen lassen kann.

Meine Seele ist im Urlaub!

Gaumenfreude mit sozialem Mehrwert

Voila "Boule de Berlin"

Voila „Boule de Berlin“

Heute war es wieder soweit. Für Kinder und Familien in Not verteilten Mitglieder des Kiwanis Club Salzburg Rupertus 30.098 Stück Faschingskrapfen an Firmen in Salzburg.  Das Ganze geschieht jedes Jahr am Faschingsdienstag in nur drei Stunden von 6:30 bis 9:30 Uhr. Auch wenn das nur eine kurze Zeitspanne ist, so ist hier ein enormer logistischer Aufwand dahinter. Ich freue mich, da ein kleiner Teil von dieser coolen Aktion zu sein.

Beim Ausliefern der Krapfen komme ich aber doch etwas ins Grübeln: Machen diese so prachtvoll aussehenden Dinger mich selbst beim Verzehr noch runder im zentralen Bauchbereich? Denn die Anzahl der Kilokalorien ist je nach Größe mit 300 bis rund 450 Kilokalorien stark. Schließlich werden sie schwimmend im Fett herausfrittiert. Da saugt sich das Fett noch so richtig schön in den Hefeteig hinein. Mmmmmhhhhm lecker. Obwohl das auch für das Wiener Schnitzel zutrifft, erscheint die panierte Lieblingsspeise der Österreicher dagegen als ein wahrer Schlankmacher.

Krapfen heißen sie übrigens nur in Österreich und dem süddeutschen Raum. Im Osten Deutschlands werden sie „Pfannkuchen“ genannt und im Norden und Westen des beliebtesten Nachbarlandes der Österreicher werden sie schlicht „Berliner“ bezeichnet. So scheint mir der Ausdruck „Berliner Faschingsbombe“ nicht überzogen zu sein.

Wenn Ihr im Großraum Salzburg arbeitet, dann hattet ihr wahrscheinlich das Glück – zumindest mit 20% iger Wahrscheinlichkeit – heute Faschingsdienstag so eine kleine sündhafte Gaumenfreude mit sozialem Mehrwert verzehrt zu haben. Wenn nicht, dann habt ihr mit 100% iger Wahrscheinlichkeit im nächsten Jahr die Chance dazu. ;-)

Lest hier eine Reportage der Aktion vom vergangenen Jahr …

 

von Gertrud Mavrakis

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Auch sehr zufrieden: Gertrud Mavrakis

Lebenszufriedenheit kann man nicht kaufen, nein, aber in sich tragen kann man sie. Ich habe sie schon oft gesehen in Augen, aus Herzen strahlend, einfach, ehrlich, sich übertragend, ja, ansteckend! Eine ältere Frau war da. Sie war schlank, eher dünn. Weißes Haar, Krücken, mühsam weiterkommend. Dazu leuchtende blaue Augen, Ausstrahlung, Fröhlichkeit, irgendwie unwiderstehlich positiv und besonders. Ich habe sie dann einfach darauf angesprochen, ihr gesagt, wie sie auf mich wirkt. Sie schaute mich erstaunt an.

Dann sagte sie: „Es geht mir doch auch sehr gut! Mein Mann lebt zwar seit einem Jahr nicht mehr, aber wir hatten 46 wunderbare Jahre zusammen. Meine Hüfte ist auch nicht mehr so wie sie war, aber ich kann gehen. Ich besitze alles was ich brauche und habe einen warmen Platz  zum Leben. Warum soll ich also unzufrieden dreinschauen?“ Einige Tage später traf ich sie wieder, hatte oft an ihre Worte gedacht und wollte gerne wissen wie alt sie wohl ist. Also fragte ich. Ihre Antwort kam prompt mit einem schalkhaften Lächeln: Ich fühle mich wie höchstens 60, sehe aus wie  mindestens 80 und bin 75!

Heute öffnen wir das 24. Tor unseres Adventkalenders. Kommt und seht, was sich darin verbirgt …

 

Wir wünschen ein wunderbares Weihnachtsfest voller kleiner und großer schöner Wunder!

 

Wenn ich so die letzten 30 Jahre Revue passieren lasse, danke ich Gott, dass es uns so gut geht. Wenngleich mit wenigen Ausnahmen.

Wir haben Frieden. Wir können genug und gut essen. Können uns und anderen eine Freude bereiten. Können in unserem schönen Heimatland herum reisen. Aber auch in ferne Länder. Können täglich fernsehen, ins Kino oder Theater gehen. Wo gibt es so viele Möglichkeiten um ein kleines Glückerl zu erhaschen. Man darf aber nicht nur nehmen, sondern muss auch geben.

Also es war Weihnacht. Meine Tochter war 2 1/2 Jahre jung und wusste noch nichts vom Christkind und Christbaum. Sie erwartete auch keine Geschenke, die ich ihr ja doch nicht geben konnte. Ich war arbeitslos. Am Schwarzmarkt konnte ich ihr nichts kaufen und die Lebensmittelmarken reichten ohnehin nur für das Notwendigste. So buk ich Kekse fast ohne Zucker. Von Mutter bekam ich Marmelade zum Bestreichen. Aber das Anisgewürz duftete durch das ganze Haus und meine Tochter meinte, dass es so gut rieche. Ein älterer Ungarnflüchtling mietete sich bei uns ein. Er hatte ein Herz für Kinder und beschaffte in Wien eine Puppe. Wie er das bewerkstelligte, weiß ich bis heute nicht. Was machte es schon aus, dass sie keine Füße hatte. Die nähte ich aus Stoff an. So sah das Püppchen allerliebst aus. Nie werde ich die großen Augen meiner Tochter vergessen, als sie es in den Arm nahm und spontan Jutta taufte. Ob meine Tochter jemals wieder eine so glückliche und unbeschwerte Weihnacht erlebte? Wer kann die Situation von damals noch begreifen? Die Geschäfte sind voll von Dingen, die man sich wünschen kann und meist auch erfüllt werden.

Ob meinen Enkelkindern diese wahre Weihnachtsgeschichte in Erinnerung bleibt? Möglich dass sie einmal daran denken, wenn es ihnen nicht ganz so gut geht.


Diese Begebenheit schrieb meine Großmutter (1917-2013) im Dezember 1983 nieder. Sie beschreibt ihr und meiner Mutter Weihnachten 1948. Jedes Jahr zur Weihnachtszeit wird diese Geschichte zur Besinnung bei uns aufgestellt. Der Text ist in Passagen aktueller denn je.

von Gottfried Zlanabitnig

Ich freue mich über jeden Schneefall …

Aber ist der Schnee das Wichtigste?

Oder?

Die unterschiedlichen Farbtöne entdecken … ob politisch … religiös … oder?

Advent heißt für mich: feinfühlig werden … offen werden für evolutionäre Entwicklungen … d.h. die Farben der Natur, zu erkennen …

Advent heißt …der Anfang jeder positiven Entwicklung!

Ich wünsche einen guten Advent 2015!