Ich probiere das ganze Jahr über immer wieder in der Küche ein bisschen kreativ zu sein. Und wie viele, versuche ich in der Adventzeit noch ein bisschen kreativer zu werden als sonst. Es entstehen Schmankerl und Spezereien, die gerade diese Zeit besonders machen und auch immer als Geschenke sehr willkommen sind.

Heuer habe ich mich für Gewürz-Sirupe entschieden. Sie schmecken fein, aber trotzdem intensiv nach den Gewürzen der Winterzeit.

Die Sirupe sind beliebt, weil sehr vielseitig verwendbar: Tees verfeinern, kochen, backen. Auch winterlichen Cocktails geben sie einen feinen würzigen Geschmack. Wer es ohne Alkohol will. kann den Sirup mit Apfelsaft und einem Schuss Soda mischen und schon hat man für die ganze Familie einen festlichen Aperitif.

Es ist nicht schwierig, den Sirup herzustellen – man braucht nur ein wenig Geduld, Gewürze müssen ziehen, damit sie ihr volles Aroma entfalten.

So geht’s:

500 g Zucker
500 ml Wasser
1 Teelöffel Gewürznelken
2–4 Stück Sternanis (ich nehme mehr, denn ich mag den Geschmack)
1 Teelöffel Kardamom Kapseln
Bio Orangenschalen
1 Zimtstange

Zubereitung:

Wasser und Zucker in einen Topf geben, aufkochen lassen, bis sich der Zucker vollständig auflöst. Die Gewürze und die Orangenschalen in das Zuckerwasser geben und bei mittlerer Hitze ca. 15 Minuten kochen lassen. Den heißen Sirup durch ein feines Sieb in saubere Flaschen füllen und sofort verschließen. Fertig

 

Ein Tipp:

Ich entferne nach 15 Minuten die Orangenschalen, sonst werden sie bitter. Wenn man den Sirup nicht nur durch ein feines Sieb, sondern durch ein feines Tuch filtert hält er länger und wird vollständig klar.

Achtung:

Zuckerwasser ist sehr heiß und Spritzer bleiben kleben. Sie sind daher besonders schmerzhaft: Ich habe das selbst für euch ausprobiert. Gern geschehen.

Zu aufwändig?

Wer nicht so viel Zeit hat oder nur ein kleines Fläschchen möchte, kriegt es direkt bei mir von Weieregg. Oder im Fachl in der Kaigasse 13 in Salzburg – Fach 105.

Ich habe in den letzten Tagen hier in San Diego mit mehreren Leuten darüber gesprochen, wie sie sich nach dem Ergebnis der Präsidentenwahlen fühlen. Sie erzählen von sich selbst, von ihren Ehepartnern, Kindern, ihren Schulen und Universitäten. Der Ehemann, der nach bekanntwerden des Ergebnisses vor Sorge nicht schlafen konnte (kein Angehöriger einer Minderheit), die Uni-Professorin, die in der Wahlnacht vor Ärger und Verzweiflung einen Herzinfarkt erlitt (auch keine Angehörige einer Minderheit), Mitschüler, die weinten und einfach diejenigen, die sich Sorgen machen, was eine Trump-Regierung alles anrichten kann. So geht es sehr, sehr vielen. Und viele davon demonstrieren auf den Straßen. Auch hier in San Diego – ob in Downtown, im beliebten Balboa-Park oder im hippen Schwulenviertel Hillcrest.

Ihre Sorgen sind berechtigt, denn während die einen demonstrieren, häufen sich verbale und physische Übergriffe auf Minderheiten wie Schwarze, Muslime, Latinos und Homosexuelle.

Donald Trump betonte nach der Wahl, er wolle ein Präsident für alle Amerikaner sein. Man müsse das Land jetzt einen und die Wunden heilen. Am Arsch, Mr Trump! Wer hat denn die Ressentiments gegen Minderheiten so geschürt? Es ist nicht genug, dann zu sagen, ich möchte alle einen. Das Problem ist: Die hartgesottenen Trump-Anhänger fühlen sich jetzt zu ihren Übergriffen legitimiert. „Wir haben ja gewonnen, jetzt geht’s euch Schwarzen, Muslimen und Schwulen an den Kragen.“ Sie fühlen sich im Recht und als Ausführende ihres neuen starken Führers.

Wie reagiert Trump darauf? Auf die Übergriffe angesprochen, sagt er: „Wenn es was nützt, dann werde ich sagen: Hört auf damit.“ Er selbst habe seit seiner Wahl nur ganz wenige rassistische Äußerungen wahrgenommen – nur eine oder zwei. Und gleich darauf redet er lieber über die Proteste gegen ihn. Er findet das „einfach schrecklich“. Er will doch das Land einen.

Tut mir leid, Mr Trump. Ihr angebliches Anliegen, die USA zu einen, kann niemand ernst nehmen. Wer das zum Ziel hat, spaltet die Gesellschaft erst gar nicht. Gegen alles und jeden hat Trump mit markigen Worten Härte angekündigt. Es wäre jetzt die richtige Zeit Härte anzudrohen. Und zwar gegen diejenigen seiner eingefleischten Fans, die Minderheiten drangsalieren, bedrohen und körperlich angreifen.

Ein Präsident für alle könnte den Gedanken nicht ertragen, dass so etwas in seinem Namen passiert. In den letzten Tagen haben wir von vielen Politikern gehört: „Wir müssen Trump eine Chance geben, ihn mal machen lassen und dann urteilen.“ Nein. Das Urteil können wir uns sehr gut jetzt schon bilden. Wie unser Bundeskanzler schon des öfteren betont hat, führt die Gewalt der Worte rasch zur Gewalt der Taten. Donald Trump hat diese Gewalt der Worte gesät und tut sich jetzt schwer, deren Folgen anzuerkennen. So jemand ist auf keinen Fall tragbar und kein Partner.

Die Situation in den USA ist eine Warnung für andere Staaten. Je stärker die minderheitenfeindlichen, rassistischen Parteien wie der Front National, die AfD oder die FPÖ in ganz Europa werden, desto legitimierter fühlen sich auch ihre Anhänger, zu pöbeln, zu drangsalieren und anzugreifen, was ihnen nicht passt.

In zwei Wochen bin ich wieder zurück in Österreich. Nur eine Woche darauf wird unsere Bundespräsidentenwahl stattfinden. Ich mache mir Sorgen, ob Österreich ein freies, liberales Land bleibt.

Ich bin ehrlich, gestern war es für mich noch unvorstellbar, dass Donald Trump US-Präsident sein könnte. Es war klar, Hillary wird es machen, knapp, aber sie schafft es. Tja, ab halb vier nachts mitteleuropäischer Zeit hat es sich gedreht. Bumm- die Katastrophe ist da.

Donald Trump hat es geschafft, er ist der mächtigste Mann der Erde. Einer, der nur sich selbst liebt. Den nichts interessiert außer sein Ego. Und das hat viele US-Wähler überzeugt, auch viele Frauen, Latinos und Afroamerikaner. Und die meisten Politanalysten und Umfragefirmen dürften an ihrer Kompetenz zweifeln.

Und wie geht es in den USA weiter?

Die gesellschaftlichen Freiheiten werden eingeschränkt. Die Wirtschaft wird schrumpfen und neue Kriege können uns bevorstehen. Putin reibt sich das Händchen, endlich einer im weltpolitischen Boxring, der Lust auf echten Männerkampf hat, auch wenn Millionen Menschen darunter leiden werden. Viele Populisten weltweit lassen wohl die Champagnerkorken knallen. Und alle Bemühungen den Klimaschutz weltweit zu stärken sind ab heute obsolet, denn Trump glaubt nicht an den Klimawandel, eh alles in Ordnung. Sonst ist nicht viel Programm bekannt. Im Kongress und Senat haben auch die Republikaner die Mehrheit und ich bin überzeugt davon, dass selbst Trumps innerparteiliche Gegner sich vor lauter Liebesbekundungen überschlagen werden.

Und Europa? Eine Hoffnung?

Amerika als demokratisches Vorbild wird eine Weile ausgedient haben. Sind wir in Europa stark genug die Fahne der Freiheiten, der Demokratie, des gesellschaftlichen Respekts und Miteinanders voranzutragen? Jetzt müssen wir wirklich aufwachen, der große Bruder ist k.o. gegangen. Es ist an uns den Weg einer liberalen Gesellschaft weiterzugehen. Jeder von uns ist dazu aufgerufen ganz viele Menschen, die an einer offenen Gesellschaft zweifeln, mitzunehmen. Ängste nicht unter den Tisch zu kehren, sie aber auch nicht zu verstärken. Wir alle müssen Mut machen, dass die Zukunft unserer Kinder und Enkel nur die Freiheit und ein liberales Gesellschaftsklima sein können.

Wählen in Österreich ist eine einfache Sache. Zettel her, kreuz machen, einwerfen. Trotzdem sind unsere Wahlbeteiligungen nicht berauschend.

Vor ein paar Jahren hatten wir in der Stadt Salzburg gleichzeitig Landtags-, Gemeinderats- und Bürgermeisterwahlen – da wurde es für manche Menschen schon kompliziert. Als Wahlbeisitzer habe ich einige Male folgende Frage gehört: „Warum geben Sie mir so viele Zettel? Ich will doch nur wählen gehen.“

In den USA liegt die Wahlbeteiligung etwa bei etwas über 55 Prozent – noch niedriger als bei uns. Aus den Medien war in letzter Zeit wieder zu erfahren, warum das so ist und wie es manchen Wählergruppen absichtlich schwer gemacht wird, sich zur Wahl zu registrieren.

Aber es gibt da noch einen anderen Grund – zumindest glaube ich, dass es noch einen Grund gibt: Abgesehen davon, dass über die Präsidentschaft, Kongress und andere Ämter abgestimmt wird, entscheiden die Menschen hier auch über eine Vielzahl von Gesetzesvorlagen.

223 Seiten voller Juristenenglisch – alleine der „Kurzüberblick“ ist 10 Seiten. Wer liest sich das alles durch? Und wer versteht das dann wirklich?

223 Seiten voller Juristenenglisch – alleine der „Kurzüberblick“ ist 10 Seiten. Wer liest sich das alles durch? Und wer versteht das dann wirklich?

Jeder Haushalt erhält verschiedenste kleinere Büchlein mit gut gestalteten, leicht verständlichen Informationen übers Wählengehen. Zusätzlich kommt aber auch ein dicker Katalog, der die gesamten Texte der Gesetzesvorlagen enthält, über welche die Menschen entscheiden sollen – samt Änderungen und Streichungen. Dazu gibt es auch ausführliche Beschreibungen der Pro- und Kontra-Argumente. 223 Seiten voller Juristensprache umfasst dieser Katalog in Kalifornien.

So indirekt der Präsident bzw. hoffentlich die Präsidentin hier gewählt wird (letztlich wählen ja die Wahlmänner jedes Staats den Präsidenten), so viel direkte Demokratie gibt es. Und die wird ja sehr oft bei uns verlangt.

Darum stelle ich mir die Frage: Wie viele Leute würden sich bei uns an dieser Art der direkten Demokratie beteiligen? Und ist das überhaupt sinnvoll? Immerhin geht dabei oft es um hochkomplexe Fragen. Oder sollten wir nur mit werbeplakatgerechten Sprüchen zu einer Entscheidung bewogen werden? Diesen Eindruck habe ich oft. Denn mehr direkte Demokratie wird bei uns in Österreich meist dann verlangt, wenn Populisten ein passendes Thema gefunden haben, mit denen sich Emotionen schüren lassen.

Und noch was

Facebook schickt heute allen eine Erinnerung, dass Wahltag ist. Man kann per Button das zuständige Wahllokal finden, die Route dorthin ansehen, sich anmelden und auf Facebook bekannt geben, dass man schon gewählt hat – so sollen auch andere motiviert werden auch tatsächlich hinzugehen. Nicht schlecht, oder? Was haltet ihr davon?

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Sonntags bei Talkerin Anne Will habe ich dem Hirnforscher Manfred Spitzer zugehört. Huh! Der macht einem ja richtig Angst vor der digitalen Welt. Er meint, dass man Kinder und Jugendliche vom Computer fernhalten muss, sonst drohen Missbildungen im Hirn. Mich erinnert dies ein wenig an die Diskussion vor 100 Jahren als Fachleute meinten, Masturbation würde die Menschen verrückt machen und darum wurden insbesondere den Jungs damals oft die Hände vor dem Schlafengehen gefesselt, damit da ja nichts Unmoralisches passiert.

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Robert Merz erzählt vom nächsten Robothon

Wie wohltuend war da heute mein Besuch in der Fachhochschule Puch im Fachbereich Informationstechnik & Systemmanagement. Simon Kranzer und Robert Merz haben mir einen tollen Einblick in ihre Arbeit gegeben. Wenn es nach Spitzer ginge müssten die beiden ganz verschrobene Menschen sein, quasi unfähig zur sozialen Interaktion. Das Gegenteil ist der Fall. Mit Begeisterung könne sie mir die digitale Welt vermitteln, nehmen mich mit in eine Zukunft mit Sensoren, Robotern und Automatisierungstechniken. Und Simon Kranzer sagt voller Überzeugung: „In der digitalen Welt sind die meisten Menschen nicht böse. Fast alle wollen das Gute. Wir müssen die Lücken so klein wie möglich halten. Darum lehren wir auch viel über Sicherheit in der digitalen Welt. Unsere Grundeinstellung ist aber keine Angst zu haben. Wir sehen die Chancen der Digitalisierung, ob in der Arbeitswelt oder für die Umwelt.“

In 24 Stunden einen Roboter bauen

Und wenn Robert Merz vom Robothon erzählt ist auch mir nicht bange um die Zukunft. Im April 2017 gibt es den nächsten Wettbewerb. Beim Robothon bekommt Studententeams je eine Kiste mit Materialien ausgehändigt und dazu die Aufgabe innerhalb von 24 Stunden einen Roboter zu bauen, der eine bestimmte Aufgabe zu lösen hat. Eine wunderbare Mischung aus analoger und digitaler Welt, denn ohne Teamgeist und miteinander reden, ist diese Aufgabe nicht zu lösen.

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Simon Kranzer erklärt die Drucker-Warteschlange. Analog!

Der Umgang mit der digitalen Welt muss auch Teil der Bildung sein. Nicht nur passiv, als das Nutzen von Geräten und Programmen. Mindestens genauso wichtig ist es, dass Kinder und Jugendliche aktiv die digitale Welt mitzugestalten lernen. Programmieren müsste eigentlich wie eine weitere Fremdsprache gelernt werden. Durchaus auch mit analogen Mitteln. So lernen auch die Studierenden auf der Fachhochschule viele Begriffe mittels Plakat und Visualisierung wie mir Simon Kranzer anhand der Warteschlange für den Drucker erklärt. Es geht nicht um „entweder oder“ sondern um „sowohl als auch“. Digitales und Analoges schließen sich nicht gegenseitig aus, sondern ergänzen sich.

Für mich ist bei diesem Besuch eins wieder klar geworden:

Keine Angst vor der digitalen Welt.

Sehen wir die Chancen und seien wir dabei die digitale Zukunft aktiv mitzugestalten

Jugendliche und Senioren begegnen sich singend bei den „72 Stunden ohne Kompromiss“

Das Petersbrünnele macht am meisten Spaß

Das Petersbrünnele macht am meisten Spaß

Unter dem Titel „Longboard trifft die Rollatoren“ kamen neun SchülerInnen der BAfEP Salzburg (ehemals BAKIP) in das Seniorenwohnhaus Hellbrunn. Ziel war es, zwei Tage miteinander zu singen, mit zu leben und gegenseitig in die jeweiligen Lebenswelten von SenorInnen und Jugendlichen einzutauchen. Dieses Generationenprojekt war Teil der österreichweiten Sozialaktion „72 Stunden ohne Kompromiss“ der Katholischen Jugend.

Bis auf mich selbst – ich steckte im typisch Salzburger Morgenstau – waren beim Start alle pünktlich da. Die Schülerinnen ebenso wie das junge Filmteam um Daniel Kux. Die Mädchen waren voller Motivation und Tatendrang. Ich war gespannt, wie die erste Begegnung mit unserem Bewohnerchor „Die Rollatoren“ sein werde. Meine Sorgen verflogen sich in Windeseile, als ich die Einsatzbereitschaft der Jugendlichen, aber auch jene unserer alten Menschen sah. Eine Bewohnerin bewirtete alle mit Getränken und die Jugendlichen begleiteten ohne Umschweife die Rollstuhlfahrer in unseren Probenraum. Bei allen Treffen holten sie die Chormitglieder selbständig ab. Vom ersten Lied an breitete sich ein toller Klangraum aus, der Alt und Jung miteinander verband.

Die gegenseitige Aufmerksamkeit, Freundlichkeit und Hilfsbereitschaft dieser zwei Tage wird mir besonders in Erinnerung bleiben.  Gerade beim gemeinsamen Essen konnten wir das erleben. Es ist eine hoffnungsvolle Generation, die heranwächst und die Zukunft meistern wird.

Ps: Bei dem Projekt wurde auch mitgefilmt. Sobald das Musikvideo fertig ist, gibt es mehr auf zartbitter …

Die Schülerinnen vom BAKIP Salzburg präsentieren ihre Lieder

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Die schönsten Lieder Österreichs

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Schnell entsteht durch das Singen Gemeinsamkeit

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Daniel Kux beim Filmen des Musikvideos

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