Während auf dem Land der Großteil der Gemeinden mit Breitband-Internet abgedeckt ist, ist die Versorgung in Salzburg mehr als lückenhaft. Davon betroffen sind vor allem die südlichen Stadtteile. Versprechen von früher zum raschen Ausbau wurden nicht eingehalten. Eine Besserung ist derzeit nicht in Sicht. Die Alternativen sind rar.

Vor einigen Wochen ließ der zuständige Landespolitiker Josef Schwaiger (ÖVP) mit der Aussage aufhorchen, dass die ländlichen Gemeinden in Salzburg einen Nachteil bei der Versorgung von schnellem Internet hätten. Das stimmt so nicht ganz. Zwar mag es vereinzelt Gebiete geben, die noch nicht erschlossen sind, Fakt ist allerdings auch, dass zum Beispiel die Salzburg AG in den vergangenen 15 Jahren im gesamten Bundesland ihr Netz ausgebaut hat. Zwar hat der Energie-Betreiber vielerorts eine Monopolstellung, dennoch sind die Preise für Internet über die Glasfaserleitungen in einem moderaten Rahmen.

Lückenhaftes Angebot

Ein Blick in die Landeshauptstadt zeigt ein ganz anderes Bild. Vor allem in den südlichen Stadtteilen Morzg, Gneis, Aigen, Leopoldskron und Nonntal ist das Angebot an Breitband-Internet mehr als lückenhaft. Zwar verfügen die meisten Haushalte über einen Anschluss der Telekom, doch sind die Download-Raten zum Teil so niedrig, dass man nicht von einem Breitband-Internet sprechen kann. Das hängt mit veralteten Kupferleitungen und der Entfernung zur jeweiligen Einwahlstation zusammen. Je weiter die Entfernung, desto langsamer ist das Internet. Bei der Telekom ist man sich des Problems der instabilen Leitungen bewusst. „Für Breitband-Internet darf die Kabellänge nur wenige Hundert Meter lang sein“, erklärt Konzernsprecher Hermann Gabriel. Das sei für die Telekom nur in Gebieten mit einen entsprechenden Bebauungsdichte wirtschaftlich sinnvoll.

Versprechen nicht eingehalten

Dabei wurden bereits im Jahr 2009 großmundige Versprechen seitens der Telekom gegeben, bei denen man von einem raschen Ausbau und von hohen Geschwindigkeiten im gesamten Stadtgebiet gesprochen hatte. „Anfangs werden wir eine Geschwindigkeit von 100 Megabit pro Sekunde erreichen“, sagte das damalige Telekom-Vorstandsmitglied Walter Goldenits im Zuge einer Pressekonferenz. In vier Jahren sollten dann Geschwindigkeiten von bis zu einem Gigabit möglich sein. „Dann könnte man einen Film in DVD-Qualität innerhalb von knapp 40 Sekunden aus dem Netz laden“, so Goldenits. Es blieb allerdings bei diesem netten Rechenbeispiel. Die maximale Download-Rate der Telekom beträgt derzeit 30 Megabit und wird nur in Ballungszentren annähernd erreicht.

Es gibt kaum Alternativen

Die Alternativen zu Kabel- und Festnetzinternet sind rar. Die mobilen Anbieter werben mit einem Netz, dass Download-Raten von bis zu 41 Megabit möglich machen soll. Selbst durchgeführte Messungen ergaben aber, dass nur ein Bruchteil davon erreicht wird. Hinzu kommt, dass bei den relativ teuren Tarifen zumeist Download-Limits gesetzt sind, was die Freude am Surfen dämpft.

Die Firma xlink mit Sitz in Salzburg und Wals-Siezenheim bietet unter anderem Internet über Funkverbindung an. Voraussetzung dafür ist aber eine freie Sicht zum Gais- oder Untersberg. „Mit einer normalen Antenne, die man am Fenster befestigen kann, sind Entfernungen von zehn Kilometern kein Problem“, sagt Reinhard Hillebrand von xlink. Man habe schon eine Entfernung von 28 Kilometern geschafft. Die Bandbreite reicht von zehn bis 100 Megabit, es gibt zudem kein Download-Limit.

Mehr als 15 Jahre zu spät

Ab dem Jahr 2015 sollen zwei Fördermaßnahmen gestartet werden, die mittel- und langfristig das Ziel verfolgen, ganz Österreich mit hochwertiger Breitbandinfrastruktur zu versorgen. Wie das Projekt konkret aussieht und wann es realisiert werden soll, wurde allerdings nicht erläutert. In unserem Nachbarland Slowakei oder in Schweden kann man darüber wohl nur schmunzeln. Die Skandinavier haben bereits vor über 15 Jahren mithilfe von staatlichen Förderungen ihr Netz flächendeckend ausgebaut. Österreich hinkt wie in so vielen Angelegenheiten den Skandinaviern hinterher.

Michael König, 46 Jahre, Geschäftsführer des Diakoniewerkes in Salzburg. Er ist ausgebildeter Psychologe und Psychotherapeut. Er ist engagiert in der Plattform „Armut hat Platz“ und nominiert für den „Österreicher des Jahres“ .

Zartbitter trifft ihn im Cafe.

Zartbitter: Du engagierst dich für Menschen in Armut. Warum?

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Michael König

Michael: Menschen in Armut haben oftmals wenige Möglichkeiten sich selbst zu helfen, ihre Situation aus eigener Kraft zu verbessern. Sie sind oft in dieser Situation, weil sie schon unter Bedingungen aufgewachsen sind, die sie selbst nicht beeinflussen können. Das kann sozialer, wirtschaftlicher, politischer Art sein oder alles zusammen. Ich habe die Vision, dass in einer Gesellschaft das Gefälle zwischen Arm und Reich nie so groß sein darf, um die Gesellschaft zu spalten. Aber ich lerne auch von Menschen in großer Armut sehr viel. Im Kontakt und in der Begegnung, denke ich über das eigene Leben nach. Es macht mich dankbar. Ich bekomme Einsichten in unsere Gesellschaft und unsere Lebensentwürfe. Und ich spüre eine Spiritualität der Armut. Die Begegnung mit armen Menschen darf nicht einseitig sein. Wir geben und sie nehmen. Es ist ein Austausch.

Zartbitter: Im Namen der Plattform „Armut hat Platz“ steckt ja, dass wir Armut aushalten müssen. Aber können wir auch etwas tun?

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„Wir müssen hinschauen“

Michael: Wir müssen unterscheiden zwischen der Armut in Österreich und anderswo. Wir haben auch hier armutsgefährdete Menschen. Hohe Lebenshaltungskosten und ein niedriges Einkommen. Ich denke an alleinerziehende Mütter, die mit einem Halbtagsjob über die Runden kommen müssen. Hier müssen wir konsequent schauen, dass die strukturellen Rahmenbedingungen verbessert werden. Es gibt eine Tendenz, dass Reiche immer reicher werden, ohne etwas dafür zu tun, etwa mit Immobilien oder Finanzgeschäften. Hier muss politisch gegengesteuert werden. Die Armut, die uns durch die Bettlerinnen und Bettler in unseren Städten begegnet, ist eine andere Armut. Als ersten Schritt müssen wir hinschauen. Wir müssen verstehen, was in deren Herkunftsländern passiert, das sie zwingt zu uns zu kommen. Die Armut dort hat mit unserem Wohlstand hier zu tun. Wenn allein in drei Jahren 6000 Ärzte und Ärztinnen aus Rumänien nach Österreich, Deutschland und England auswandern, muss uns das zu denken geben. Dazu kommen unzählige Pflegekräfte, die unser System aufrecht erhalten. Sie fehlen aber dort. Dies müssen wir uns bewusst machen und auch unsere Verantwortung wahrnehmen ohne den moralischen Zeigefinger zu heben. Wir müssen Zusammenhänge verstehen und wir müssen einsehen, dass konventionelle Hilfsprojekte dort wenig bringen. Es ist die Zeit gekommen mit den Menschen vor Ort nachhaltige Projekte zu entwickeln. Bildung, einen Beruf erlernen und dann arbeiten, das ist ein Schritt aus der Armut. Partnerschaftliche Projekte sind hier gefragt.

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Zartbitter: Du bist nominiert für den „Österreicher des Jahres“ in der Kategorie Humanität. Was erwartest du von dieser Nominierung?

Michael: Es ist die Möglichkeit eine humanitäre Botschaft formulieren zu können. Es geht darum mit den bettelnden Menschen in unseren Städten würdevoll umzugehen. Hinter dem „Bettlerproblem“ steht ein europäisches Armutsproblem. Und unser Salzburger Weg ist ein mögliches Modell. Zuhören, miteinander reden und dann ins Tun kommen. Und das quer über Kirchen, Organisationen und Parteien hinweg. Die Nominierung gilt der ganzen Plattform „Armut hat Platz“ , die Caritasdirektor Johannes Dines ins Leben gerufen hat. Und das Preisgeld von 10.000 Euro soll natürlich in die Arbeit für Menschen in Armut gehen.

Zartbitter: Wir wünschen dir und der Plattform alles Gute!

Hier geht’s zur Nominierung und Abstimmung: http://diepresse.com/unternehmen/austria14/3869165/index?cat=3

Zartbitter stimmt für Michael König :)

von Elisabeth Kaplan

Mama hat mir beigebracht, dass ich mich für ein Geschenk immer bedanken muss und höflich lächeln soll. Papa hat mir beigebracht, dass man einem geschenkten Gaul nicht ins Maul schaut. Aber Opa hat immer gesagt: Was nix kostet, ist nix wert. Und von Vergil weiß ich, dass ich bei Geschenken vorsichtig sein soll – denn vielleicht verbirgt sich etwas anderes dahinter.

Bei den Diskussionen um das neue U2 Album „Songs of Innocence“ geht es weniger um die Musik als um die Vertriebsmethode. Und auch ich fühle mich nicht dazu inspiriert, über den musikalischen Inhalt des Albums zu schreiben. Ich konnte mich mit U2 noch nie anfreunden und dieses Album wird mich bestimmt nicht bekehren. U2 ist eine Band, die man entweder liebt oder hasst. So kann man davon ausgehen, dass bei den 500 Millionen zwangsbeglückten iTunes-Usern viele dabei sind – sagen wir einfach mal die Hälfte – die die Musik von Haus aus nicht mögen. Und sogar bei der anderen, grundsätzlich U2-affinen Fraktion sind viele verärgert über die Art und Weise wie das Album vertrieben wird. Seien wir ehrlich, das, was uns U2 und Apple als „Geschenk“ verkaufen wollen ist wohl eher mit dem sich geräuschlos nähernden, schlagartigen Angriff einer Tarnkappendrohne zu vergleichen.

In einer Industrie, die sich immer mehr anstrengen muss, Menschen dazu zu bewegen, Geld für Musik auszugeben, nehmen die PR-Gags immer neue Formen an. Letztes Jahr zum Beispiel hat sich Jay Z mit Samsung für eine Marketingkampagne zusammengetan: Die Besitzer von gewissen Galaxy-Modellen hatten die Möglichkeit, sein neues Album „Magna Carta Holy Grail“ ein paar Tage vor dem eigentlichen Release gratis zu downloaden. Dazu war es notwendig, sich mittels App anzumelden, und die Aktion beschränkte sich auf eine Million Downloads. In dem Fall konnte man eher von einem „Geschenk“ sprechen, denn nur Jay Z-Fans werden das Angebot in Anspruch genommen haben und die haben sich sicher darüber gefreut, zu dieser exklusiven Gruppe zu gehören und als erster ein Album zu besitzen, das auch in weiterer Folge sehr erfolgreich war.

Screenshot handy

Lieb gemeint? Wie auch immer: Nein, danke!

Bei dem Guerilla-artigen Angriff von U2/Apple kommen zurecht unbehagliche Gefühle hoch. Es tun sich einige Fragen auf. An vorderster Stelle: Warum? U2 und Apple antwortet: „Es ist ein Geschenk!“ Aber so etwas gibt es in der Businesswelt nicht – nicht ohne Hintergedanken. U2 profitieren eindeutig. Sie haben von Apple ihr Honorar bekommen, die Verkaufszahlen von ihren älteren Alben haben zugenommen, sie sind wieder präsent in den Medien und sie konnten diese Aufmerksamkeit nutzen, um das bevorstehende Gegenstück, „Songs of Experience“, anzukündigen. Was der Vorteil für Apple ist, ist mir nicht klar und das finde ich unheimlich. Ich kann mir nicht vorstellen, dass die Firma einige Millionen Dollar ausgibt, ohne sich irgendeinen Nutzen zu erhoffen. Ist ihnen die reine, durch die Aktion erzielte Publicity so viel wert?

Vielleicht stimmt es ja, dass sogar negative Publicity einen positiven Effekt hat. Aber für mich ist die Tatsache, dass mir Apple die Entscheidungsfreiheit genommen hat, ob ich denn auf „Download“ klicke oder nicht, äußerst bedenklich. Aber vielleicht hat uns die Firma mit ihrer sehr öffentlichen Vorführung eines unerwünschten, unerlaubten Eingriffs auf unsere digitalen Geräte einen Gefallen getan, indem sie uns für das Thema Cyber-Sicherheit sensibilisiert. Und vielleicht ist das das eigentliche Geschenk.

Wenn Günther Bachmann [Philip Seymour Hoffman] sich gegen Ende des Films zu Hause ans Klavier setzt und spielt, dann löst er damit seine Anspannung vor dem, was am nächsten Tag kommt. Wird sich die wochenlange Arbeit seiner Einheit des deutschen Verfassungsschutzes bezahlt machen? Wird er morgen die Welt ein Stück sicherer machen?
„A Most Wanted Man“ kommt mit etwas Verspätung auch in unsere Kinos. Die internationale Presse hat die Adaption des Romans „Marionetten“ von John le Carré bereits mit viel Lob bedacht – und dabei vor allem die großartige Leistung von Philipp Seymour Hoffman hervorgehoben, der im Februar verstorben ist.

Hamburg: Dort wo sich die Terrorzelle der Anschläge vom 11. September 2001 unerkannt aufgehalten hatte, steht die Terrorabwehr unter besonderem Druck, ein derartiges Versagen künftig zu verhindern. Das Auftauchen des Tschetschenen Issa Karpov [Grigoriy Dobrygin] bleibt nicht unbemerkt. Man kennt seine Geschichte: Gefängnis und Folter in Russland und in der Türkei. Doch er scheint kein Opfer zu sein. Sein Weg wird vielmehr als der eines islamistischen Extremisten interpretiert. Und bald weiß man auch, was Issa Karpov in die Hansestadt bringt. Er besitzt den Schlüssel zum großen Schwarzgeld-Vermögen seines verstorbenen Vaters. Die idealistische Flüchtlingsanwältin Annabel Richter [Rachel McAdams] hilft ihm, an sein Erbe zu kommen und in der islamischen Gemeinde unterzutauchen. Was hat Issa Karpov mit dem Vermögen seines Vaters vor? Will er damit islamistischen Terror unterstützen? Längst ist er nicht nur im Visier des deutschen Verfassungsschutzes, sondern auch der Geheimdienste Großbritanniens und der USA, letztere freundlich-kühl durch die Agentin Martha Sullivan [Robin Wright] vertreten. Es kooperieren befreundete Staaten, deren gemeinsames Ziel, die Terrorabwehr, sie zu Rivalen macht.

Hauptdarsteller Philip Seymour Hoffman (Foto: Georges Biard, Lizenz:http://creativecommons.org/licenses/by-sa/3.0/legalcode)

Hauptdarsteller Philip Seymour Hoffman
(Foto: Georges Biard, Lizenz:http://creativecommons.org/licenses/by-sa/3.0/legalcode)

Wer sich hier einen rasanten Agenten-Reißer erwartet, ist im wahrsten Sinne des Wortes „im falschen Film“. Das Tempo des Films ist sehr langsam, Action und spannende Wendungen der Ereignisse darf man sich nicht erwarten. Regisseur Anton Corbijn (Hausfotograf der aktuell meistgeschmähten Band der Welt, U2) zeigt ein Hamburg voll abweisender Betonbauten, verlassener Ecken am Hafen und grindiger Kneipen. Passend zu der kühlen Ästhetik ist auch die Erzählweise nüchtern und distanziert, sodass sie etwas von einem Protokoll an sich hat.
Der Film bietet dadurch leider keine Anhaltspunkte, an den Schicksalen der Menschen Anteil zu nehmen. Ein Schwachpunkt, auch wenn die Geschichte sehr intelligent ist. Anscheinend steht im Roman (ich gebe zu, ich habe ihn nicht gelesen) Issa, jener junge Mann, der bereits viel durchgemacht hat, viel mehr im Zentrum. Das ist auch naheliegend, denn die Aktivitäten Bachmanns konzentrieren sich auf ihn und auch die der anderen Geheimdienste. Und er ist es vor allem, der zum Spielball bzw. zur Marionette wird. Dadurch dass der Film zu seinen Figuren immer auf Distanz bleibt, schafft er es nicht, richtig zu fesseln.
Immerhin: Am Ende verdichtet sich die Geschichte und riss mich doch noch aus meiner emotionalen Teilnahmslosigkeit.

Schauspielerisch lastet praktisch der ganze Film auf Philip Seymour Hoffman mit seiner Darstellung des brillanten, aber müde und gebrochenen wirkenden Geheimdienstlers. Schauspielerisch ist das sicher ein würdiges Vermächtnis.

Wenn der Film schon in Deutschland spielt, möchte ich auch nicht unerwähnt lassen, dass ihn einige bekannte deutsche Schauspieler in kleineren Rollen unterstützen: Nina Hoss als Erna Frey, die ihren Kollegen Günther Bachmann schon lange kennt – zwischen ihnen herrscht eine fast intime Vertrautheit. Der Film verrät darüber nicht viel. Hoss und Hoffman lassen es trotzdem erahnen – ganz großartig. Daniel Brühl als Max, auch Agent des Verfassungsschutzes, hier erwähnt wegen seines Bekanntheitsgrades, auch wenn er kaum zu Wort kommt. Und Herbert Grönemeyer (für dessen Cover-Fotos ebenfalls Regisseur Anton Corbijn in den 90ern verantwortlich war) als Chef des deutschen Geheimdienstes Michael Axelrod. Grönemeyer zuzusehen wie er lustvoll diese gute, kleine Rolle spielt, macht direkt Spaß.

Meine Bewertung auf IMDB: 7 Punkte
Ein intelligenter Film, der sich aber wenig für seine Figuren interessiert und daher nicht zu fesseln vermag. Immerhin gibts letztlich ein starkes Showdown.

Hier gehts zum Trailer von „A Most Wanted Man

Es gibt gewisse lukullische Raffinessen, die einfach nicht in Vergessenheit geraten dürfen. Dazu gehören die Pongauer Blattlkrapfen, die innerhalb kürzester Zeit zubereitet  sind und für Gaumenfreunden sorgen werden!

Zutaten:

60 dag Weizenmehl, zirka 3/8 Liter bis einen halben Liter Milch, etwas Salz.

Zubereitung:

Das Mehl in eine Schüssel geben, salzen, mit der siedenden Milch vermengen und auf einem Brett gut verkneten. Dabei sollte der Teig mittelweich sein.

Danach den Teig dünn auswalken und in zirka zehn Zentimeter große Quadrate ausradeln.

Zum Abschluss in sehr heißem Öl beiderseits rasch herausbacken.

Dazu schmeckt am besten gekochtes Sauerkraut, das man auf den fluffigen Krapfen gibt und danach einrollt.

 

Guten Appetit!

Wer sich übers Wetter hierzulande beklagt, sollte auf keinen Fall in die USA ziehen. In den Gegenden, wo es flach und weit wird, gibt es nämlich haufenweise Tornados. Ob klein und wendig oder gigantisch groß – auf jeden Fall zerstörerisch und tödlich. Zumindest im Film „Storm Hunters“ (Original „Into the Storm“) ist das so. Ein ungewöhnlich großes Sturmsystem terrorisiert eine kleine Stadt in Oklahoma.

Der Film wurde nicht so großartig beworben und lief schon in der zweiten Woche nur um 18 Uhr, dabei ist er ein Riesenspaß – zumindest für Leute, die es ganz lustig finden, wenn ganze Städte auf total absurde Weise vollständig verwüstet werden – freilich nur im Kino. Ich hatte meinen Spaß daran. Wunderbar-schaurig wirds, wenn ein Tornado eine brennende Benzin-Lache hochsaugt und als rasender Feuerteufel wütet.

 

Voller Einsatz: Richard Armitage

Voller Einsatz:
Richard Armitage

Jan de Bont hat mit Twister bereits einen ähnlichen Katastrophenfilm gedreht und damit ist das Thema Tornados auch vollständig abgedeckt, möchte man meinen. Um komplexe Handlungen geht es ja nicht, es handelt sich schließlich um reines Exploitation-Kino und die Effekte sehen auch heute noch ganz gut aus. Aber „Twister“ war 1996 (sooo lange schon?!?) und nicht 3D, da kann man schon einen neuen Wirbelsturm-Film rechtfertigen.
Außerdem kommt „Storm Hunters“ im Unterschied zu „Twister“ ohne überflüssige Liebesgeschichte aus. Überhaupt kommt der Film fast ohne Geschichte aus. Er ist der pure Katastrophengenuss ohne Ablenkung vom Wesentlichen.
Ein Tipp für Roland Emmerich: Wenn der Film keine Geschichte hat, ist es besser, die Lücke nicht mit dick aufgetragenem Schmalz zu füllen, das auch kein Ersatz für die fehlende Handlung ist.

Fast wäre es Regisseur Steven Quale gelungen, eine Mischung aus fiktiver Dokumentation und Found Footage-Film zu drehen. Ungefähr 90 Prozent des Films zeigen nämlich (zugegeben, manchmal mit Fehlern von der Kameraeinstellung) das, was seine Protagonisten selbst aufnehmen: Es filmen die Schüler der High School mit ihren Handys. Die Sturmjäger sind mit professionellen Schulterkameras und einem rundum mit Kameras ausgestatteten Fahrzeug unterwegs. Zwei total verrückte und leichtsinnige Möchtegern-YouTube-Stars glauben berühmt zu werden, wenn sie sich wie Jackass kopfüber in jede Gefahrensituation stürzen und alles mitfilmen. Ein Wetterhubschrauber kreist um das Sturmsystem und liefert die Bilder aus der Luft. Und dann gibt es noch die CCTV-Systeme in und außerhalb von Gebäuden.

Dass ca. 10 Prozent des Films nicht zu dem sonst pseudo-dokumentarischen Material passen, zerstört dieses Konzept leider. Trotzdem ist es interessant, wie plausibel es scheint, dass fast der ganze Film aus Videomaterial der handelnden Personen und Überwachungskameras hätte zusammengeschnitten werden können.

Wenn wir da lebend rauskommen wird geheiratet.  Oder doch nicht?

Wenn wir da lebend rauskommen wird geheiratet.
Oder doch nicht?

Auch der Epilog wird ganz durch die Linse verschiedener Handy-Kameras gezeigt. Und dort, am Schluss, musste ich feststellen, dass der verwitwete Schuldirektor Gary Fuller [Richard Armitage] und die alleinerziehende Meteorologin Allison Stone [Sarah Wayne Callies] nicht zusammengefunden haben. Dabei gab es bei ihrer ersten Begegnung im tödlichen Sturm diesen kleinen Funken, als Gary heldenhaft Allisons Leben rettete. Schade. Diese kleine Portion Liebes-Happy-End hätt ich schon vertragen, um nicht zu sagen: Ich hätt es mir gewünscht.

Wer den Film noch im Kino sehen möchte, muss sich beeilen. Ansonsten ist er aber ein Tipp für einen unterhaltsamen winterlichen DVD-Abend zu Hause.

Meine Bewertung auf IMDB: 8 Punkte
Beste Unterhaltung mit aufregenden Bildern von Tornados aus dem Computer. Für die Geschichte selbst würde ich höchstens 3 Punkte gegeben. Das in der Gesamtbewertung stark zu berücksichtigen wäre aber ungerecht.

 

(Bilder: Warner Bros. Entertainment)