Wer den Groschen nicht ehrt….

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von Engin YAMAN

Nicht nur der Weltspartag zeigt uns wie wichtig eigentlich das Sparen ist.

Wir reden nicht von mehreren Tausend Euro in violetten Scheinen, wir reden von dem viel zu sehr verachteten Kleingeld. Jeder von uns hat schon eine Spardose zur Bank gebracht und war eigentlich meist verblüfft, wieviel Geld doch in so eine Dose passt. Das Klimpern der Münzen im Automaten, die Änderung der digitalen Anzeige in die Höhe und die Hoffnung, dass das Klimpern des Zählers am liebsten nie aufhört.

Ja jeder spart gerne in kleinen Dosen, in Flaschen, in Porzellanschweinen die man dann zerschlagen darf, in Schüsseln, in Tassen, in Tellern, in Pokalen, in Vasen, in Krügen, in Bechern….

Die Liste könnte ewig weitergehen. Jeder Mensch hat zum Glück seine eigene Phantasie und auch den Willen das Sparen des kleinen Goldes zu beherzigen.

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Engin mit seinem Erspartem

So jetzt zu meiner Geschichte:

Im Winter 2011 habe ich meine Sparbüchse zur Bank gebracht und war verwundert, dass aus dieser kleinen Dose über 300 Euro herauskamen. Mir gefiel der Gedanke an das Sparen schon damals sehr gut, doch leider kann ich, wie die meisten Personen mit dem Sparen der Scheine nicht umgehen. Da ist man immer gewillt etwas davon „abzuzwacken“. Jetzt seien wir mal ehrlich, jeder hat einmal finanzielle Sorgen und wo wird man wohl am ehesten plündern, wenn nicht in der eigenen Kasse. Aber wenn man Kleingeld sammelt, ist das nicht der Fall. Wie gesagt, die Münzen werden unterschätzt.

So zurück zum Sparen:

Also fing ich im Winter 2011 wieder an zu sparen, da mir klar war, dass meine kleine  Spardose nicht ausreichen würde, begann ich in Tassen zu sammeln, die herumstanden. Einige Wochen später war die eine Tasse gefüllt, ein paar Wochen später die nächste Tasse und es folgen noch einige Tassen bis ich eine Lösung brauchte. Entweder das Geld auf die Bank tragen oder weitersparen. Da die Option mit der Bank nicht in Frage kam, entschied ich mich für Letzteres. Ich suchte also ein Behältnis das meinem Vorhaben gerecht war. Als ich in einer Geschäft beim Shoppen war, bekam ich Durst und ging zu dem Wasserspender der in der Filiale stand. Die Phantasie ging durch mit mir und ich erkannte den Wasserbehälter auf dem Spender als perfekte Lösung für mein Unterfangen. Kein normaler Mensch konnte dieses monströse 19Liter Wasserbehältnis mit Kleingeld füllen? Aber ich nahm die Herausforderung trotzdem an.

Am 20. Juni 2014 habe ich es geschafft dieses Monstergefäß mit Kleingeld zu füllen. Ich bin schon gespannt auf welche Summe ich komme. 75 Kilo Kleingeld!

Und ob ich für meine nächste Herausforderung vielleicht mit größerem Ansporn ein noch größeres Gefäß finden werde? Aber Achtung wenn ihr dem Sparen des Kleingeldes treu werden wollt, es gibt sicher einen Suchtbegriff für diese Krankheit, müsst ihr mir folgenden Änderungen in eurem Leben rechnen:

  • Dass die Dame in der Billa Filiale keine Centbeträge mehr als Trinkgeld bekommt, da man ja mit jedem Cent seinem Ziel ein Stück näher kommt
  • Dass man, obwohl man seinen nächsten Einkauf mit seinen Münzen in der Tasche bezahlen könnte, mit einem Schein bezahlt, so dass man noch mehr Kleingeld erhält
  • Dass man die Damen an der Kassa anlügt, wenn sie fragen: Haben Sie vielleicht 50 Cent? Ja die habe ich, aber die brauche ich für meine Spardose,  das solltet ihr nicht sagen.
  • Ihr werdet euch freuen, wenn ihr Münzen am Boden finden, die ihr sonst nicht aufgehoben hättet, denn auch diese Münze ist ein kleiner Schritt in Richtung Ziel.
  • Dass man immer wieder gewillt sein wird ein bisschen Kleingeld zu plündern, nein macht es nicht :)
  • Und eure Freunde werden euch für verrückt halten, bis sie merken, dass man es durchgezogen hat
  • Man wird Angst haben das Haus zu verlassen, da ja jemand das Kleingeld stehlen könnte.
  • Und der Klang der Münzen, die in eure Spardose fallen, wird euch von Tag zu Tag besser gefallen.

Ich muss zugeben, einen gewissen Suchtfaktor kann ich nicht ausschließen.