Vorgestellt und nachgefragt: Der Salzburger Sprössling
Gerhard Scheidler, Gründer von Comedy im Pub, gebürtiger Seekirchner und Journalist, organisiert und moderiert den „Salzburger Sprössling“, den ersten Salzburger Publikums-Kabarettpreis. Zartbitter stellt ihn vor und fragt nach, wie es zu diesem Kabarettpreis kam und was alles dahinter steckt.
Zartbitter: Mario Barth oder Josef Hader. Was ist dir lieber?
Ich persönlich hätte privat mit Mario Barth mehr Gaudi.
Zartbitter: Also lieber Comedy als Kabarett?
Nein, das heißt es nicht. Mein Lieblingshumorgenre bleit das Kabarett und da ist Josef Hader für viele nach wie vor unerreicht. Aber auch ein Comedytexter und Gagschreiber muss harte Arbeit leisten, um sich Gags einfallen zu lassen, über die die Leute richtig lachen können. Ich kann auch bei Mario Barth lachen.
Zartbitter: Wie kommt man auf die Idee, einen neuen Kabarettpreis zu gründen?
Der „Salzburger Sprössling“ gründet auf der Plattform „Comedy im Pub“. Die KabarettistInnen die bisher aufgetreten sind, sind durch die Bank talentierte Künstlerinnen und Künstler. Jede/r einzelne hat die Chance, einmal einen Kabarettpreis zu bekommen,. Nachdem es in Salzburg seit Jahren keinen Preis mehr gibt, war die Überlegung naheliegend, einen Preis, der sich an die junge Szene richtet, ins Leben zu rufen.
Zartbitter: Was gab es zu gewinnen?
€ 1000.- für den Sieger Martin Frank und einen echten Salzburger Sprössling. Eine Gras- beziehungsweise Grünlilie. Genauso wie dieser Sprössling bei guter Pflege zu einer schönen Pflanze heranwachsen kann, so kann sich auch der Sieger oder die Siegerin zu einem etablierten Künstler entwickeln.
Zartbitter: Wie finanziert ihr den Preis?
Durch den Ticketverkauf, aus unserer privaten Geldbörse und die unverzichtbare Unterstützung durch die ARGE Kultur. Im nächsten Jahr hoffen wir auf tatkräftige Unterstützung von Sponsoren, die den Weg des „Salzburger Sprösslings“ tatkräftig mitgehen möchten.
Zartbitter: Kabarettistischen Zentren liegen mehr eher östlich von Salzburg. Haben die Salzburger Humor? Oder sind sie fade Socken?
Das kommt darauf an, was man darunter versteht. Entweder meint man die Frage, ob die Salzburger gerne lachen oder die Salzburger selber lustig sind. Diese beiden Aspekte werden bei der Frage der Humorfähigkeit einer Region immer wieder vermischt.
Zartbitter: Ja was jetzt?
Ja wie?
Zartbitter: Warum gibt es wenige Salzburger Kabarettisten und Kabarettistinnen?
Das weiß ich nicht. Vielleicht hängt es mit der Musikalität zusammen. Viele humorvolle Menschen suchen den Weg auf die Bühne über die Musik.
Zartbitter: Was steht als nächstes auf dem Programm?
Feiern, ausschlafen und Comedy im Pub am Donnerstag, 26. November 2015, ARGEkultur
Das Interview führte Peter Christian Ebner, Salzburger BühnenErlebnis