Adventkalender-22.Türchen: Einfach feiern
Wie oft gibt es Diskussionen um Feiertage und Traditionen. Und dass diese durch die vielen Migranten und Flüchtlinge nicht mehr richtig hochgehalten werden. Und die sich auch nicht für unsere Feiern interessieren. Und ich habe die Erfahrung gemacht, dass man einfach mit und für die Menschen zum Beispiel eine Weihnachtsfeier gestaltet, ohne sich groß Gedanken zu machten, ob das „interkulturell“ geht. In meinen 20 Jahren als Deutschlehrerin hat es jedes Jahr eine stimmungsvolle Weihnachtsfeier gegeben. Mit Keksen, Punsch, Kerzen, Weihrauchduft und Weihnachtsliedern. Schön war es. Gefeiert haben Christinnen, Atheistinnen, Musliminnen, Buddhistinnen, Hinduistinnen, Jüdinnen und Bahai. Miteinander!
Und gestern war es nach Jahren der Sprachkurs-Weihnachtsfeier-Abstinenz für mich wieder so weit. Ich war in der Volkshochschule eingeladen bei den A1 Kursen. Wieder war es religiös ganz bunt gemischt. Es gab die Weihnachtsgeschichte, wunderschön vorgelesen von einer der Lehrerinnen, untermalt mit Bildern. Dann wurde gesungen: Oh Tannenbaum, Kling Glöckchen kling und als Krönung Stille Nacht. Wobei bei dem Tannenbaumlied hab ich schon was auszusetzen. Jetzt singt man „wie treu sind deine Blätter“ und nicht mehr „wie grün sind deine Blätter“. Auch nicht viel logischer. Ich habe natürlich „grün“ und nicht „treu“ gesungen! Und dann gab es Kekse und Konfekt. Schön war es! Traditionell war es! Und die Gäste waren bunt gemischt! Und feiern tun alle Menschen gerne! Wie in alten Lehrerinnenzeiten – Danke an die VHS für die Einladung!