Alles Wirtschaftsflüchtlinge!
von Markus Pausch
In letzter Zeit hört man immer wieder das Wort „Wirtschaftsflüchtling“. Oft ist es despektierlich gemeint. Doch was genau soll ein Wirtschaftsflüchtling sein? Juristisch gibt es diesen Begriff nicht, denn ein Flüchtling ist immer an Leib und Leben bedroht oder verfolgt. Die allermeisten der Menschen, die aus Syrien, Afghanistan, Irak usw. zu uns kommen, müssen in ihrer Heimat tatsächlich um ihr Leben fürchten und sind somit von Gesetzes wegen Flüchtlinge. Womöglich gibt es aber auch solche, denen nicht das Messer an die Kehle gesetzt wurde, die sich aber trotzdem auf den Weg machten. Ist das etwa verwerflich?
Ja, es gibt Menschen, die woanders hingehen, um ihre Lebenssituation zu verbessern, z. B. Lungauer nach Salzburg, Kärntnerinnen nach Wien, Maxglaner nach Aigen oder eben Kosovarinnen, u.v.a. nach Österreich. Wenn man diese Menschen als Wirtschaftsflüchtlinge bezeichnet, dann zähle ich mich mit Stolz auch dazu. Dann werden sich die meisten Menschen dazu zählen müssen, denn wer von uns ist schon ernsthaft von Geburt an am selben Fleck geblieben, ohne sich anderswo um eine bessere Ausbildung, einen besseren Job oder eine bessere Wohnung zu bemühen? Wenn wir uns ehrlich selber prüfen, werden wir feststellen: Migranten sind wir alle. Die Frage ist nur, ob wir uns jemals über eine Grenze getraut haben und was wir dafür in Kauf nehmen mussten. Wer von uns ohne Migrationshintergrund ist, der werfe den ersten Stein!
Was ich nicht kenne, macht mir Angst
Wenn Flüchtlinge und Einheimische sich treffen