„Donaudampfschifffahrtsgesellschaftskapitän“ ist ein sehr langes deutsches Wort. Der Schwierigkeitsgrad in der Aussprache wird an Deutschlernenden oft mit unserem berühmten „Oachkatzlschwoaf“ geprüft. Aber wie steht es eigentlich mit den Lieblingswörtern von Menschen, die Deutsch lernen?
Ich habe meine Schülerinnen gebeten mir ihre Lieblingswörter im Deutschen zu verraten.
Gleich zweimal hat es das Wort „schön“ zum Lieblingswort gebracht. Eine Schülerin meint: „Ich mag das Wort schön, weil alles, was Gott erschaffen hat schön ist. Die ganze Welt ist schön, die Blumen, die Menschen, die Tiere…“. Die andere Schülerin sagt, dass sie Schimpfwörter gar nicht mag und darum lieber das Wort „schön“ verwendet. Sie gibt ein Beispiel: „Wenn ich zuhause sauber mache und mein Mann kommt mit schmutzigen Schuhen nach Hause, schimpfe ich nicht. Ich sage sehr laut „sehr schön!“, dann weiß mein Mann, dass ich böse bin.“
Praktisch geht es eine Schülerin aus Asien an. Sie liebt das Wort „Küche“. Ihre Begründung: „Der Begriff „Küche“ gefällt mir am besten, wie man ohne Essen nicht überleben kann. Damit man das zubereiten kann, braucht man die Küche!“
Auch das Wort „Danke“ hat eine Liebhaberin gefunden: „Danke, dass ich Deutsch lernen, in Salzburg leben, Freunde kennenlernen und mit den Leuten eine schöne Zeit verbringen kann. Ich bin nicht reich, aber trotzdem bin ich glücklich. Danke.“ Ein ganz besonderes Wort hat sich eine Schülerin aus Thailand zu ihrem Lieblingswort erkoren: „Gigara! Eigentlich kommt dieses Wort aus Wien und Niederösterreich. Es ist mundartlich für ein Pferd. Und wenn ich irgendwo ein Pferd sehe, dann sage ich das Wort Gigara, weil es mir so gut gefällt und es gut klingt. Wahrscheinlich kennen nur wenige Leute in Salzburg dieses Wort!“ Ich gestehe, dass ich dieses Wort auch nicht gekannt habe.
Pragmatisch geht es eine Schülerin aus Bosnien an: „Im Leben gibt es viele Ereignisse, die man nicht voraussehen kann. Man muss versuchen mit diesen unerwarteten Ereignissen fertig zu werden. Daher sage ich: So ist das Leben!“ Das deutsche Lieblingswort einer Schülerin aus dem Norden Europas ist „weiß nicht“. Das hilft ihr oft weiter: „Das ist eine leichte Antwort für viele Fragen. Wenn ich eine Frage nicht verstehe, dann kann ich mit „weiß nicht“ antworten. Oder wenn ich eine Frage nicht beantworten will, so sage ich ihnen „weiß nicht“ und die Leute fragen nicht weiter.“
Gerade anders herum löst es eine Schülerin mit ihrem Lieblingsausdruck „Alles ist klar“, denn das ist eine ausgezeichnete Antwort in jeder Situation!