Gestern am Residenzplatz sah ich ein Mädchen. Die Füße steckten in Taucherflossen. Sie watschelte voller Vergnügen über den Platz. Ich habe keine Ahnung, warum sie im April mit den Flossen am Residenzplatz auftaucht. Aber das Warum ist eigentlich egal. Sie hatte einfach nur Spaß. Und viele staunende Blicke folgten ihr. Aber auch Blicke, die sagten: „Ja, was tut die denn da?“. Ist ja kein Schwimmbecken da weit und breit. Und der Residenzbrunnen ist nicht tief genug zum Schwimmen und Tauchen.
Ich habe ihr eine Zeit lang zugeschaut und mich zurück erinnert, wie schön es war als Kind. Einfach etwas zu tun, ohne Ziel, ohne Begründung. Als Erwachsene haben wir vielleicht den Mut verloren etwas ohne Sinn, also etwas UNSINNIGES zu machen. Ich weiß nicht, wann dieser Übergang passiert vom Kind, das Freude am Unsinn hat zum Erwachsenen, der sich nicht traut, zumindest nicht, wenn andere zusehen können.
Eines weiß ich sicher, ich werde es nicht wagen mit Taucherflossen über den Residenzplatz zu watscheln. Auch, wenn es Spaß machen würde!