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von Gabriele Rothuber

Antwort: „Weil das ein Schwimmbad ist, in dem alle was anhaben. Auch die Kinder. Es gibt auch

Bäder, wo alle nackt sind – auch die Erwachsenen.“

In den öffentlichen Schwimmbädern herrscht „Badehosenpflicht“. Das hat einerseits hygienische Gründe, „Schwimmwindeln“ etwa  boomen seit Jahren. Andererseits sollen Kinder hier auch vor den Blicken und womöglich Fotos Erwachsener geschützt werden.

Wo kann man nackt baden?

Natürlich sind es wunderbare Körpererfahrungen, nackt im Wasser zu plantschen – wenn Sie die private Möglichkeit dazu haben, gönnen Sie Ihren Kindern diesen Spaß!

Sollten Sie selbst gerne nackt in der Sonne liegen, also FKK-Anlagen frequentieren – „da haben sich alle ausgemacht, nackt zu sein“ – achten Sie auf kindliche Schamgefühle. Es kann für Kinder viele Sommer völlig in Ordnung sein, fremde nackte Menschen zu sehen. Es wird wahrscheinlich aber der Zeitpunkt kommen, wo das extrem peinlich wird und großes Unbehagen auslöst.

Hier geht es zu den anderen Fragen!

von Gabriele Rothuber

Kinder „erwischen“ ihre Eltern in flagranti beim Sex. Oder sie erzählen Lehrer*innen, Freund*innen oder auch uns – den Workshop-Leiter*innen des Vereins Selbstbewusst in den geschlechtsgetrennten Aufklärungsstunden , dass sie hören, wenn Mama & Papa Sex haben.

Gehen Sie davon aus, dass auch Ihre Kinder es mitbekommen, wenn Sie sich lieben. Und daran ist auch nichts schlimm – denn es geht ja um Liebe, sich körperlich nahe sein wollen, und um Intimität.

Es ist jedoch wichtig, Kindern zu erklären, warum man das macht. Gerade für kleine Kinder kann eine Schlafzimmer (oder-wo-auch-immer-)Szene beängstigend wirken:

Es klatschen Körper aufeinander, es wird gestöhnt …Die Kinder denken womöglich: „Mami und Papi raufen oder tun sich weh“.

„Wir tun das, weil wir uns lieb haben.“

Wichtig wäre es, Kindern ab ca. 5 Jahren zu erklären, WAS hier gemacht wird (siehe die Kinderfrage: „Wie kommen die Babies in den Bauch?“) – und dass Erwachsene Sex haben, weil es was Schönes ist, wenn es beide wollen – und dass sie das nicht nur tun, wenn sie Babies wollen. (Sollten Sie 3 Kinder haben, werden diese davon ausgehen, dass sie „es“ sicher nicht mehr als 3mal „gemacht“ haben.)

Es gab schon Kinder in unseren Workshops, die absichtlich ins Elternschlafzimmer platzen, weil sie keine Geschwisterchen mehr wollten ;-)

Kinder finden Sex meist eklig – und das Gefühl sollte man unterstützen: „Das kann man sich als Kind nicht vorstellen, dass das mal schön sein kann – das darf auch niemand mit einem Kind machen.“

von Gabriele Rothuber

KINDERANTWORT:
Wenn eine Frau und ein Man sich sehr lieben, dann küssen sie sich, sie kuscheln auch miteinander, sie kuscheln vielleicht sogar nackt. Und das allerengste, das man kuscheln kann ist, wenn die Scheide den Penis aufnimmt. Und wenn die dann weiterkuscheln gibt es einen Moment, in dem es am allerschönsten ist – wie bei einem Feuerwerk auf einer Party –  dann kommen die Samenzellen aus dem Penis in die Frau. Und wenn eine Samenzelle auf eine Eizelle trifft, kann ein Baby entstehen.“

ZUSATZINFOS:
Etwas größere Kinder – so ab der 3. oder 4. Volksschulklasse – interessieren sich sehr für Zahlen: rund 400.000 Eizellen und 600.000.000 Samenzellen (pro Ejakulat): und dass es so was wie ein erster Sieg im Leben ist, dass genau die eine Samenzelle und die eine Eizelle zusammengekommen
sind!

Wenn Ihr Kind ein Wunschkind war: Sagen Sie ihm das!
Wenn Sie alleinerziehend sind: Kinder, die nur bei einem Elternteil wohnen, hören es gerne, dass es eine Zeit im Leben von Mama und Papa gab, in der sie sich sehr lieb hatten – und aus dieser Zeit „stammt“ das Kind.

Kinder ab der Volksschule haben meist auch schon gehört, dass es Paare gibt, die sich ein Kind wünschen, aber keines bekommen können – und sie haben über künstliche Befruchtung gehört. Sie fragen, wie es gehen kann, dass 2 Frauen oder 2 Männer (das heißt homosexuelle Paare) Kinder bekommen können (Adoptionsrecht seit 2016). Sie haben vielleicht auch schon davon gehört, dass nicht alle Babies gesund oder lebend auf die Welt kommen.
Versuchen Sie, Ihrem Kind diese Fragen ehrlich und kindgerecht zu beantworten.

„WIE / WO KOMMEN DIE BABIES AUS DEM BAUCH?“
KINDERANTWORT: „nach etwa 9 Monaten bekommt die Frau Wehen und das Baby wird durch die Scheide geboren. Das ist anstrengend – für die Mama und für das Baby, das da ordentlich mithilft. Wenn das Baby dann da ist, freut man sich aber so sehr, dass das nicht mehr wichtig ist.“

Ich mache die Erfahrung, dass Kinder, die durch Kaiserschnitt auf die Welt gekommen sind, oft detailliert wissen, wie dies vor sich ging. Und manche*r Viertklassler*in glaubt noch, Babys würden durch den Popo geboren. Anscheinend ist es für viele Eltern weniger schlimm, vom „Bauchaufschneiden und Zunähen“ zu erzählen ;-)

Gabriele Rothuber arbeitet unter anderem beim Verein Selbstbewusst

von Gabriele Rothuber

Hormone sind Botenstoffe, die in unserem Körper vieles regeln: zum Beispiel die Verdauung, die Körpertemperatur oder das Wachstum.
Wenn Kinder in die Pubertät kommen, also ihre Körper sich zum Erwachsenen verändern, verursachen diese Hormone ganz viele Veränderungen im und am Körper:
es beginnt der Busen zu wachsen, die Regelblutung setzt ein, die Körperbehaarung unter den Achseln und im „Intimbereich“ (das heißt rund um Penis oder Scheide) nimmt zu, der Penis wächst, der Stimmbruch und Bartwuchs setzen ein.

WANN PASSIERT DAS UND IST DAS BEI ALLEN GLEICH?

Bei den meisten geschieht das in der Zeit zwischen 9 und 16 Jahren. Und bei den meisten entwickeln sich Bubenkörper zu Männerkörpern und Mädchenkörper zu Frauenkörpern. Es kann aber auch sein, dass sich Körper anders entwickeln, dass zum Beispiel Mädchen einen Stimmbruch bekommen oder bei Buben die Brust wächst. Da ist die Natur sehr vielfältig.

Linktipp: VIMOE

von Gabriele Rothuber

Am Freitag, den 15.4. lud das Team der COURAGE Salzburg unter der Leitung von Johannes Wahala zur Eröffnung der barrierefreien Räumlichkeiten in die Getreidegasse 21.

Das Leben von Menschen, deren sexuelle Orientierung[1] oder geschlechtliche Identität[2] oder auch deren Körper nicht den gängigen Normen und Vorstellungen entsprechen, sind auch heute noch vielfältigen Diskriminierungen in Österreich ausgesetzt: sei es im Alltag (etwa Mobbing an Schulen), im Recht (z.B. noch immer keine Gleichstellung der Ehe mit der eingetragenen Partner*innenschaft), in der Medizin (zB geschlechtsverändernde Eingriffe in die Körper neugeborener zwischengeschlechtlicher Kinder oder der Spießroutenlauf von transidenten Menschen, wenn sie ihren Körper dem Wunschgeschlecht anpassen möchten). Diese Personengruppen haben ein deutlich erhöhtes Selbstmordrisiko und benötigen oftmals psychosoziale Unterstützung.

Deshalb freuen wir uns, dass so viele Menschen dieser Einladung gefolgt sind und damit ein klares Zeichen der Wertschätzung unserer Arbeit geleistet haben. Vertreter*innen wichtiger Salzburger Einrichtungen, wie dem Kinderschutzzentrum, dem Gewaltschutzzentrum, der Sexualberatungsstelle, AVOS, dem Institut für Medienbildung, der Lebenshilfe, Menschen aus der Jugendarbeit, der Mädchenarbeit, der Sexualpädagogik und Missbrauchsprävention nutzten den Nachmittag zum kollegialen Austausch.

Eröffnet wurde durch Vizebürgermeisterin Anja Hagenauer, die die Wichtigkeit einer professionellen Beratung für lesbische, schwule, bisexuelle, transidente und zwischengeschlechtliche Menschen in Salzburg – neben der Pink Bonsai Beratung der HOSI Salzburg – hervorhob und auch die Arbeit dieser beiden Institutionen im Bezug auf Asylsuchende betonte.

Barbara Sieberth, Landtagsabgeordnete der Grünen und Menschenrechtssprecherin im Grünen Landtagsclub ist die menschenrechtsbasierte Arbeit der Courage ein großes Anliegen: das Recht auf sexuelle Selbstbestimmung und  körperliche Unversehrtheit etwa, die selbstverständlich auch für LGBTI-Personen gelten müssen.

Weiters waren von Seiten der Politik anwesend Ingrid Riezler-Kainzer als Vertreterin des SPÖ Landtagsclubs, Christine Brandstätter von den Grünen und Klaus Horvat-Unterdorfer von den Grünen Andersrum.

Unsere Schwerpunkte:

> SEXUALITÄTEN & BEZIEHUNGEN

> GLEICHGESCHLECHTLICHE LEBENSWEISEN

> TRANS*GENDER & TRANS*IDENTITÄTEN

> INTER*SEX

> REGENBOGENFAMILIEN

> GEWALT & SEXUELLE ÜBERGRIFFE

Die COURAGE Beratung gehört zu den 400 Familienberatungsstellen in Österreich. Sie ist eine Schwerpunktberatungsstelle für LGBTI*-Menschen, jedoch auch Anlaufstelle für ALLE Sexualitäten. Unsere Beratung umfasst u.a. Paarkonflikte, Familienplanung, Fragen zur weiblichen und männlichen Sexualität, zur psychosexuellen Entwicklung von Kindern und Jugendlichen, zu Sexualität und „Neue“ Medien, sexueller Gewalt etc.

Das gesamte Team und die Schwerpunkte der jeweiligen Berater*innen finden Sie hier:

COURAGE-TEAM

Beratungszeiten: Mo, Mi, Do 18-20 Uhr

tel. Terminvereinbarung: Tel. 0699/166 166 65

auf dem Foto v.l.n.r.: Ingrid Riezler, Anja Hagenauer, Johannes Wahala, Bernhard Damoser, Gabriele Rothuber, Barbaa Sieberth, Christine Brandstätter

Die Beratungen sind kostenlos!
[1] d.h. sexuelles Begehren: „zu wem fühle ich mich hingezogen?“ – hetero/homo/bisexuell
[2] das Geschlecht, dem sich ein Mensch zugehörig fühlt – muss nicht mit dem Geburtsgeschlecht übereinstimmen

von Gabriele Rothuber

Antwort für Kinder: Conchita ist ein Mann, der sich auf der Bühne Kleider anzieht, eine Perücke aufsetzt und einen Bart anklebt.
O-Ton eines 9-jährigen Kindes in einem Aufklärungsworkshop: „Conchita will uns zeigen, dass es egal ist, ob man als Mann ein Kleid anzieht oder als Frau einen Bart hat.“ Besser kann es niemand erklären!

Info für Eltern: Conchita Wurst ist eine Kunstfigur. Dies hat nichts mit der sexuellen Orientierung (wer wen begehrt/liebt) zu tun und auch nicht damit, dass Tom Neuwirth „lieber eine Frau wäre“, wie dies so oft gemutmaßt wird.  Menschen, die mit einem eindeutigen Geburtsgeschlecht auf die Welt kommen, aber ein Leben im „anderen Geschlecht“ anstreben, nennt man Trans*Personen. Ein Wunsch dieser Menschen kann sein, einen anderen Vornamen anzunehmen, mit dem für sie passenden Pronomen angesprochen zu werden, den Geschlechtseintrag zu ändern. Manche Trans*Personen streben auch eine Angleichung des eigenen Körpers ans Wunschgeschlecht an (hormonell, chirurgisch).
Trans* für Kinder erklärt: Manche Buben möchten lieber Mädchen sein und manche Mädchen möchten lieber Buben sein.

Achtung Veranstaltungshinweis!

Am 28.4. um 17.00 gibt es eine der wenigen öffentlichen Gelegenheiten, sich beim Verein Selbstbewusst über die psychosexuelle Entwicklung von Kindern zu informieren, sich über die Werte, die Sexualerziehung mit sich bringt Gedanken zu machen und sich eine „Sprache der Sexualität“ anzueignen – beim Beantworten von Kinderfragen.
Ort: Strubergasse 26, 6. Stock. Kosten: 20,-

Anmeldung bei: gabriele.rothuber@selbstbewusst.at