Jawohl, ich bemitleide mich gerade selbst. Das schlechte Gewissen kommt natürlich auch gleich dazu, weil so wirklich schlecht geht es mir bzw. uns eigentlich eh nicht. Im Grunde lautet die Devise „Jammern auf hohem Niveau“. Aber trotzdem: ich bemitleide mich. Ich sehe den Sommer an mir vorbeiziehen, wahrscheinlich werde ich ihm nur noch hinterher winken.
Trotz Super-Sommer-Wetter sitzen wir im halbdunklen Raum, die Luft steht, die Jalousie lässt wenig Licht durch – das echte Leben ist draußen, wir sind drinnen. Meine ältere Tochter ist krank – interessanterweise ein idiotischer Virus, der immer am Wochenende auftaucht, mit Fieber, Bauchweh,… etc. Wir sind also ans Haus gefesselt. Für die arme Patientin (die mir trotz Selbstmitleid natürlich auch sehr leid tut!!!) erträglich durch DVDs, die sie sonst nur in homöopathischen Dosen vorgesetzt bekommt.
Weniger erträglich ist unsere abgedunkelte Häuslichkeit für meine Jüngste. Sie will raus! Unsere kleine Gartenwelt reicht ihr nur am Vormittag. Blöd, dass der Papa gerade dieses Wochenende nicht da ist. Mitgehangen, mitgefangen. Die Stimmung erreicht schon zum Mittagessen ihren hitzigen Höhepunkt… Dass ist genau der Moment wo es sich einschleicht, dieses leidige Selbstmitleid, die Gedanken an einen Kopfsprung in den Fuschlsee, die Stille unter Wasser und die Kälte auf der Haut. Die Gedanken an ein Eis, welches wirklich mir allein gehört (samt der Schokolade obendrauf oder drumherum!!). Die Gedanken an die Endlichkeit des Sommers …. Nein, halt, das ist mit jetzt trotz Selbstmitleid doch zu kitschig. Ich schau einfach nach vorn. Ich bin mir sicher, der Herbst wird auch ganz schön werden!!