Man kann ja darüber streiten, was alles in einen Palmbuschen hineingehört. Ich habe es auf jeden Fall von meinem Bruder Franz folgendermaßen gelernt: Eibe, Palmkätzchen, Zeder, Schradler (Stechpalme), Buchs, Kranewitt (Wacholder), Segen. Also sieben an der Zahl. Das Ganze wird fest zusammengebunden mit einer Weidengerte. Besonders schön ist es, wenn man roten Hartriegel verwendet. Dann sucht man sich noch einen makellosen Haselnussstecken – die schönsten hatte immer der Nachbar – und fertig ist das Kunstwerk.
Natürlich gibt es regionale Unterschiede bei der Herstellung der Palmbuschen. Aber deren Beliebtheit zeigt, dass Christen oft ein gutes Gespür für das Leben haben. Es werden hier zu einem guten Teil immergrüne Pflanzen verwendet. Sie symbolisieren langes Leben und Schutz vor Krankheiten und Unglück. Die Eibe steht symbolisch für Christi Leben, Tod und Auferstehung. Auch in keltischen und anderen Religionen hatten diese Pflanzen schon kultische Bedeutung. Die große Stärke des Christentums war stets die die Integration, nicht die Abgrenzung. Menschen kommen in die Kirche, wenn sie hier das Leben spüren und erfahren. Die Hoffnung, dass stärker als der Tod das Leben ist.