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dingeJeden Tag hören und lesen wir Zahlen. Sie rauschen an einem vorbei und man vergisst sie ganz schnell wieder. Dann passiert es ganz plötzlich, dass eine Zahl in den Raum geworfen wird, die man nicht mehr losbekommt. Diese Zahl war heute für mich die 10.000.

Eine Diskussion über Nachhaltigkeit, Müllvermeidung, Recycling, Konsumwahn und dann sagt ein Experte:“Jeder Mensch besitzt durchschnittlich 10.000 Dinge.“ Bumm, die Zahl hat gesessen und geht mir nicht mehr aus dem Kopf. Ich komme nach Hause und sehe mich um. Ich beginne die Möbel zu zählen, schaue in eine Schublade, öffne den Kasten. Überschlagsmäßig bin ich mir ziemlich sicher, dass ich den Durchschnitt eher nicht senke. Was mache ich eigentlich mit diesen ganzen Sachen? Ich kann sie ja gar nicht alle gebrauchen. Jetzt sind sie schon mal da. Ich weiß auch, dass ich in Zukunft Dinge kaufen werde. Was ich mir heute vornehme ist, beim nächsten Kauf darüber nachzudenken, ob ich es wirklich brauche.

Das wird nicht einfach, aber einen Versuch ist es wert.

 

Gabriele Rechberger ist Wirtschaftstrainerin und Geschäftsführerin des Verein VIELE. Ihr Alter gibt sie mit „erwachsen“ an und sie ist ein sprachliches Multitalent. Sie spricht Deutsch, Englisch und Französisch und kann in 17 Sprachen ein Bier bestellen.gabriele rechberger

Zartbitter trifft sie im Cafe, um ihr Projekt „Sessl“ besser kennen zu lernen.

Zartbitter: Für was engagierst du dich besonders?

Gabriele: Für die Umwelt und für Menschen. Und seit 2010 engagiere ich mich für das Projekt „Sessl“- Salzburg entsorgt sich verantwortungsvoll. Alleine 2012 haben wir 30 LKW-Ladungen voller brauchbarer Sachen nicht im Müll entsorgt, vom Baumaterial bis zum Kaffeelöffel!

Zartbitter: Warum machst du das?

Gabriele: Ich will nicht, dass alles gedankenlos weggeschmissen wird, was andere noch brauchen können. Es gibt da ein Entfremdungsproblem. Viele Menschen fragen nicht mehr nach, ob jemand etwas brauchen könnte. Der Wert der Sachen ist bestimmt durch den Kaufpreis und nicht, ob es noch einen Nutzen hat und auch handwerklich wertvoll.

Zartbitter: Was hat dich eigentlich heute geärgert und besonders gefreut?

Gabriele: Geärgert hat mich heute nichts. Und besonders schön war es heute, die Vorlesung mit meinen Studierenden im Freien gemacht zu haben.

Zartbitter: Was hast du für die Leser unseres Blogs für einen besonderen Wunsch?gabriele

Gabriele: Wir sollen öfter versuchen gewohnte Wege zu verlassen und den Mut haben auch etwas Neues zu probieren. Selbst wenn man nur den Seitenscheitel wechselt!

Zartbitter: Danke und weiterhin alles Gute für dein tolles Projekt „Sessl“!

Was uns Gabriele noch verraten hat ist sehr spannend. Sie hat dazu beigetragen, dass 1996 erstmals Papst Johannes Paul II live im Internet zu sehen, als er Salzburg besucht hat!

Weitere Infos zu „Sessl“ findet ihr hier:

http://www.sessl.at/

http://www.facebook.com/5020sessl?fref=ts