Beiträge

Früher war Weihnachten für uns Kinder immer etwas Besonderes. Bereits am Morgen konnten wir den Abend schon kaum noch erwarten. Im Fernsehen spielten sie den ganzen Tag über Kindersendungen und weihnachtliche Filme. Im gesamten Haus duftete es nach Weihrauch, den meine  Mutter auf die heiße Herdplatte gestreut hatte. Nach einem gemeinsamen Abendessen, bei dem es traditionell eine Nudelsuppe und verschiedene Würstel gab, verschwand mein Vater für kurze Zeit. Nach dem Läuten der Klingel durften wir in den Raum mit dem mit Lametta und verschiedenen Kugeln geschmückten Baum, der durch die brennenden Kerzen eine ganz besondere, friedliche Atmosphäre schuf. Für jeden von uns gab es drei oder vier Geschenke, am liebsten waren mir Sachen von Playmobil. Wir ließen danach den Abend mit unseren Großeltern, die mittlerweile gekommen waren, gemütlich ausklingen.

Heute ist alles ein wenig anders. Ich feiere nach wie vor mit meinen Eltern und meinem Bruder. Es gibt aber seit vielen Jahren keinen Weihnachtsbaum mehr, die Großeltern leben ebenfalls schon lange nicht mehr. Was geblieben ist, ist das gemeinsame Abendessen. Wir sitzen danach noch länger zusammen und unterhalten uns. Es gibt auch keine Geschenke, das haben wir gemeinsam beschlossen. Ich halte es da wie viele andere und mache das ganze Jahr über kleinere und größere Aufmerksamkeiten, das machen gute Freundschaften aus und die Menschen, die einem lieb sind, freuen sich so doch viel mehr als immer nur zu einem bestimmten Tag etwas zu bekommen.

Ich versuche heutzutage auch so gut wie es geht, dem weihnachtlichen Stress fern zu bleiben. Ich vermeide in dieser Zeit Orte größerer Menschenansammlungen wie Einkaufszentren und auch auf den für viele Menschen obligatorischen Glühwein kann ich gerne verzichten.

Ehrlich gesagt bin ich wieder ganz froh, wenn die Weihnachts- und Neujahrszeit  wieder vorbei ist und alles seinen gewohnten Gang geht.