Heute früh drehte ich eine Runde in der Stadt, damit ich meinen Schrittzähler beschäftige. Ich weiß nicht bei wie vielen Plakaten ich schon vorbei gekommen war ohne bewusst auf die verschiedenen Werbungen hinzusehen. Bis mir das Plakat der Caritas in die Augen sprang:
Das Wir ist größer als das Ich und die Liebe ist größer als der Hass
Bumm. Das hat gesessen. Einen Tag vor meiner Reise mit der Caritas in den Libanon. Stimmt das, was die Caritas hier plakatiert? Sofort fallen mir die aktuellen Bilder ein, die die letzten Wochen die Nachrichten bestimmen. Das syrische Aleppo ist unter Dauerbeschuss. Da ist kein Wir und auch keine Liebe. Das ist Krieg, Blut, Tränen, Gewalt und Tod. Aber es braucht keinen Krieg. Denn wenn ich so manche Online-Kommentare zu Nachrichten über Flüchtlinge lese, merke ich wenig von einem Miteinander. Da herrschen oft nur Egoismus und blanker Hass.
Wo sind Liebe und das Wir?
Sie sind da, aber wir schauen viel zu wenig hin, weil wir dem Negativen und dem Schlechten einfach zu viel Platz in unserem Alltag und in unserem Leben einräumen. Wir müssen uns viel mehr für das Positive öffnen, unsere Augen, unsere Ohren und unser Herz. Und uns einsetzen für andere. Da sein, Hoffnung geben, zuhören, unter die Arme greifen. Dann ist der Hass wirklich viel kleiner als die Liebe und das Wir größer als das Ich.