Wir kennen das. Jedem Menschen wird etwas zugeschrieben. Er oder sie wird in eine Kategorie getan. Da gibt es Männer und Frauen, Millionäre und Bettler, Pfarrer und Politiker, Inländer und Ausländer und viele mehr. Natürlich definieren wir uns alle über etwas, über unseren Familienstand, den Beruf, die Religionszugehörigkeit, eine Nationalität. Diese Kategorien begleiten uns tagtäglich. Es ist ja auch praktisch, denn mit diesen Kategorien schreiben wir uns selbst und anderen auch bestimmte Eigenschaften zu. Es entstehen bei diesen Begriffen Bilder in unserem Kopf. Das passiert auch, wenn man den Begriff Flüchtling verwendet. Das ist einer oder eine, die von woanders ist. Ein Flüchtling ist aus einem bestimmten Grund aus seiner Heimat weggegangen und in einem fremden Land angekommen. Dort wartet der Flüchtling darauf im neuen Land bleiben zu können. Manchmal viele Jahre, manchmal nicht so lange. Ein Flüchtling darf nicht arbeiten, er wartet tagein tagaus.
Jedes Jahr im März gibt es im ABZ in Itzling das Flüchtlingsfest. Bei diesem Fest passiert immer etwas Besonderes. Beim Flüchtlingsfest sind Flüchtlinge und Nichtflüchtlinge. Alle zusammen feiern, plaudern, tanzen, trinken und essen. Und plötzlich ist es völlig egal, ob einer Flüchtling oder Nichtflüchtling ist. Alle sind einfach Menschen, die einen fröhlichen Abend miteinander verbringen und keiner fragt mehr nach dem Woher, Wohin, Was und Warum.
Es ist schön, einfach nur Mensch zu sein.