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Diese Frage habe ich in den letzten Wochen gefühlt hundert Mal gestellt bekommen. Heute auch wieder. Als Kommunalpolitikerin ist man irgendwie ein bisschen ein Bindeglied zur „großen Politik“. Der Nachsatz ganz ehrlich zeigt, dass viele Menschen automatisch erwarten, dass man zwei Meinungen hat. Eine ehrliche und eine offizielle. Was meine Meinung zum Bundeskanzler, aber auch andere Meinungen von mir betrifft, habe ich nur eine. Beim alten Bundeskanzler habe ich meine Ansichten nie verschwiegen. Und beim neuen Bundeskanzler Christian Kern sag ich auch, was ich mir denke. Was die mich fragenden Menschen schon auch wissen wollen, ist wie er „in echt“ ist. Sie setzen voraus, dass ich das ganz sicher weiß. Ganz ehrlich, das weiß ich nicht. Ich kann nur von einem Minidialog berichten, den ich mit dem Kanzler am Bundesparteitag hatte.

Mein Gespräch mit dem Kanzler

a3Ich: „Herr Kanzler, guten Tag. Tolle Rede. Danke. Bitte ich hätte gern ein Selfie mit dir.“

Der Kanzler kommt an meine Seite: „Danke. Ein Selfie? Das machen wir.“

Wir schauen beide in die Handykamera. Klick. Ich gebe ihm die Hand und bedanke mich noch mal und er schenkt mir ein nettes Lächeln.

Das war meine persönliche Begegnung.

3 Gründe warum ich den Kanzler gut finde

Ich finde den neuen Kanzler gut, sehr gut sogar. Christian Kern beeindruckt mich aus drei Gründen, abgesehen von den Inhalten, ob zur Wirtschaft, Flüchtlingspolitik oder Digitalisierung.

  1. Er hat eine klare Haltung und teilt diese auch mit – verständlich ohne zu schwurbeln.
  2. Er strahlt Ruhe und Besonnenheit aus, was vielen in der großen Politik fehlt.
  3. Er ist vorwärtsgewandt, schaut in die Zukunft und das mit Freude und Zuversicht, das ist das Gegenteil zu vielen rückwärtsgewandten und Ängste schürenden Politikern.

Das taugt mir bei unserem Kanzler. Ganz ehrlich!

Foto: Arne Müseler

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Sofort bereit für ein Selfie mit mir: Bundeskanzler Christian Kern

Bundesparteitage sind entweder die Fortsetzung des Gewohnten oder ein Aufbruch. Heute war ein Tag des Aufbruchs. Christian Kern ist zum neuen Parteichef gewählt worden, mit 96,8%. Mit einer Rede in fast Spielfilmlänge macht er seine Ziele für die Partei und für das Land klar. Er bereitete die SPÖ auf den Weg in die sozialdemokratische Zukunft vor. Mit klaren Ansagen, neuen alten Schwerpunkten und mutmachenden Worten. Und er sprach von einem vielfältigen Miteinander. Raus aus den Hinterzimmern und rein ins Leben, so hab ich das verstanden. Die Partei braucht mehr als sich selbst, es braucht viele Menschen und jeder einzelne von uns ist aufgerufen Menschen für eine sozialdemokratische Zukunft zu begeistern. Aber nicht überheblich „raus zu den Leuten“, der Bundeskanzler stellt klar: Wir sind die Leute! Kern ist ein Mann aus der Wirtschaft aber keiner, der den Lobbyismus für einzelne Gruppen in den Vordergrund stellt. Er stellt die richtigen Fragen nach dem Wert der Arbeit, der Besteuerung von Vermögen, dem Stellenwert der Freiwilligenarbeit, der amoralischen Steuerflucht, den Chancen der Digitalisierung, der globalen Verantwortung und sieht private und öffentliche Hand auf Augenhöhe.

Kern wirbt für Europa, das ist auch der Teil der Rede, wo er dem ehemaligen Bundeskanzler Faymann dankt und bekennt, dass er nach fünf Wochen im Amt weiß, wie schwierig es ist selbst in dieser Position etwas zu bewirken. Immer wieder blitzt seine Demut vor dem Amt und der Aufgabe zwischen den Zeilen durch. Das bringt ihm viel Sympathie, es gibt viel Zwischenapplaus für ihn.

Wie soll aber das Werben um Hirn und Herz der Menschen gelingen? Mit einer Politik, die das Beste im Menschen fördert. Nicht Hass und Ausgrenzung sondern Respekt und Zusammenarbeit müssen die Basis des Handelns sein. Wenn die einen über Digitalisierung quengeln, sieht Kern darin Chancen. Der Sozialstaat wird täglich totgeredet, Kern sieht ihn als Basis für ein solidarisches Miteinander. Bei Steuerflucht hilft kein augenzwinkerndes Wegschauen, sondern das konsequente Durchsetzen des Rechts.

Christian Kern begeistert mich, motiviert mich und stärkt mich für die gemeinsame Arbeit für die Zukunft. Und viele hunderte Delegierte und Gäste im Messezentrum Wien auch. Das soll mindestens ein 10- Jahresprogramm sein und Kern läutet am Schluss seiner Rede den Countdown ein:

 „Ich verlasse mich auf euch. Wir sind die Partei der Zukunft. Auf geht’s Freunde!

Dafür gibt es minutenlangen Applaus und jetzt müssen wir es gemeinsam umsetzen!