Königskerze – die Erhabene unter den Heilpflanzen
Ich weiß noch, da war ich sechs oder sieben Jahre alt, als in unserem Garten eine Königskerze wuchs. Ich konnte ihr beim Wachsen richtiggehend zuschauen. Ich selbst war damals noch weit weg von meinen über 1,80 m. Also musste ich schon bald meinen Kopf in den Nacken legen, um sie weiter in aller ihrer Pracht bewundern zu können.
Heute bin ich mit den Königskerzen meist auf Augenhöhe, manche Exemplare aber erreichen stattliche Höhen von bis zu 3 Metern, da schau auch ich nach oben ;)
Sie ist zweijährig, im ersten Jahr bildet sie eine Blattrosette, erst im zweiten Jahr schießt sie in die Höhe. Von Juni bis August öffnet sie dann ihre zahlreichen gelben Blüten. Was ich an ihr mag ist, dass sie sich ganz heimlich im Garten ansiedelt. Beim Heckenschneiden vor einer Woche gab es eine Überraschung. Zwischen Liguster und Weigelie wächst eine Blattrosette. Ob sich die Königskerze wohl nächstes Jahr zwischen den Alteingesessenen durchsetzen kann? Ich bin gespannt!
Die Königskerze ist aber nicht nur für das Auge ein wohltuender Anblick. Sie ist auch eine sehr heilkräftige Pflanze. Besonders bei Husten hilft sie, ob als Blütentee, Sirup oder Honig.
Dem Samen der Königskerze wird nachgesagt, dass er betäubend ist. Schon Aristoteles soll empfohlen haben die Samen ins Wasser zu werfen, dann könne man die Fische leichter fangen. Und manche empfehlen sie auch, um das Rauchen aufzuhören. Dazu mischen sie in den Tabak zur Hälfte getrocknete Blätter der Königskerze und erhöhen langsam deren Anteil. Bis sie nur mehr Königskerze rauchen und so die Nikotinsucht überwunden haben.
Ich sammle lieber die Blüten, trockne sie und mach mir im Winter eine Tasse Königskerzentee. Und denke an den Sommer, die Blütenpracht und freue mich auf den nächsten Sommer mit Königskerze im Garten :)