Die Mariendistel – eine Fluchthelferin

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die wunderschönen heilkräftigen Samen der Mariendistel

Ich mag Disteln. Sie sind wehrhaft. Und sie sind oft erst auf den zweiten Blick eine Schönheit. Eine Distel überfällt dich nicht mit leuchtenden Blüten, glänzenden Blättern und einem betörenden Duft. Eine Distel ist zurückhaltender. Für mich ist die Mariendistel die Königin unter ihnen.

Im Frühjahr bedecken ihre Blätter den Boden, bis für eine Pflanze rasend schnell der Stängel bis zu einem Meter in die Höhe schießt, sich weitere Blätter und Seitenstängel entwickeln. Bis zu sieben Blüten hat eine meiner Mariendisteln heuer getragen. Zuerst sieht man nur eine dicke sattgrüne Knospe, die sich durch lange spitze Stacheln schützt. Bis sich dann feine violette Blütenblätter aus der Knospe hervorwagen, immer mehr werden und dann einen wunderbaren Schopf bilden. Auf dem lassen sich sofort Bienen und andere Insekten nieder, sie scheint sehr begehrt zu sein, die Mariendistel.

Das kann die Mariendistel

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Die Mariendistel – stachelig schön

So widerspenstig die Mariendistel ist, so heilkräftig soll sie sein. Besonders Leber, Galle und Lunge profitieren von ihr. Sie stärkt sie und soll einigen Studien zufolge sogar unterstützend bei der Heilung von Leber- und Lungentumoren sein.

Aber sie ist nicht nur medizinisch verwendbar, sondern auch in der Küche. Der frische Stängel kann wie Spargel zubereitet werden. Die jungen Blätter, von den Stacheln befreit, können roh im Salat oder gekocht wie Spinat genossen werden. Und die Blütenköpfe bereitet man wie Artischocken zu. Ich habe zugebenermaßen das noch nicht probiert. Die Stacheln sind so spitz, dass ich mich trotz Handschuhen nicht an eine Ernte wage. Aber alleine ihr Anblick bereitet mir große Freude, das ist Genuss genug.

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Die milchig marmorierten Blätter der Mariendistel

Maria auf der Flucht

Und warum heißt die Mariendistel jetzt Mariendistel? Die Legende erzählt, dass die Gottesmutter Maria auf der Flucht nach Ägypten einen sicheren Ort suchte, um den kleinen Jesus zu stillen. Die Distel bot ihr Schutz. Und als sie Jesus stillte, tropfte ein wenig von ihrer Milch auf die Distelblätter. Und seither hat sie die milchigen Streifen auf den Blättern. Und bei ihrer Heilkraft wundert es nicht, dass sie den Namen Mariens trägt. Schön, oder?