Auf der Suche nach dem Dunkelbraunen Kugelspringer

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Ja ihr habt richtig gehört. Ich habe den Dunkelbraunen Kugelspringer gesucht. Wie das? Vor einigen Tag habe ich eine kitzekleine Notiz in einer Zeitung gelesen: Der Dunkelbraune Kugelspringer ist das Insekt des Jahres 2016. Aha! Heute bei einer Tasse Tee im Garten habe ich das Insekt 2016 gegoogelt. Der Kugelspringer ist nicht vom Aussterben betroffen, im Gegenteil er ist überall – millionenfach. Seine Durchschnittsgröße ist 4 Millimeter, er gehört zur Art der Springschwänze, grast gerne Bäume ab, ist auch in der Erde zuhause und am liebsten hat er regnerisches Wetter. Ha! Das ist meine Chance heute. Es ist regnerisch und meine Neugierde ist geweckt. Mit Handy und Kniekissen ausgestattet geht es auf die Suche.

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Ich beginne im Radieschenbeet. Aber außer den Keimlingen ist nichts zu sehen. Und die wachsen sehr brav. Hübsch sind sie mit dem roten Stängel wie sie sich durch die Erde drücken.

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Also doch den Apfelbaum untersuchen. Der Kugelspringer mag besonders gerne Algen und Flechten und die hat der Apfelbaum zur Genüge. Ganz konzentriert halte ich Ausschau. Nichts. Aber ich schaue mir erstmals die Flechten, Algen und Moose auf dem Baum an. Sehr schön die Farben und die Gestalt.

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Wieder zurück auf dem Kniekissen probier ich es beim Ameisenhaufen zwischen dem Olivenkraut und dem Salbei. Die Ameisen sind fleißig unterwegs, auch ein paar andere Käfer und Asseln laufen durch die Szenerie, aber vom Kugelspringer keine Spur.

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Weiter geht es zum Blackbox-Gardening Beet. Das heißt so, weil da nicht eingegriffen wird. Es wuchert so vor sich hin, Disteln, Löwenzahn, Hirtentäschel, die typischen Garten(un)kräuter. Halt was seh ich da. Eine winzige Spinne hat ihr Netz über die Erde gespannt. Ich kann es nur sehen, weil es noch feucht ist und glitzert. Ohne vorherigen Regen hätte ich es nicht entdeckt. Daneben die Gräser mit Regentropfen verschönert.

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Als nächstes probier ich es bei der Hecke. Zwischen dem Rindenmulch wächst schon wieder frisches Unkraut nach. Das heißt wieder Arbeit nächste Woche. Aber weit und breit kein Kugelspringer.

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Ok ich versuch es einfach hinter dem Kompost. Dort erwartet mich eine Weinbergschnecke. Sie gehört zu den guten Schnecken, sie frisst nämlich nur welke Pflanzen. So mögen wir Gärtnerinnen die Schnecken. Und schön ist sie auch im Gegensatz zu den ekelhaften Nacktschnecken. Aber wieder kein Kugelspringer.

Wer jetzt endlich wissen will, wie der Kugelspringer ausschaut und was es sonst noch Wissenswertes über ihn gibt, dem ist folgender Link zu empfehlen:

Naturschutzbund

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Grafik aus dem SPIEGEL 2015

Irgendwann find ich ihn den Dunkelbraunen Kugelspringer, einige Millionen müssten im Schrebergarten leben. Aber die Suche hat mich auf noch etwas neugierig gemacht. Auf die ganzen kleinen Lebewesen, die wir normal nicht wahrnehmen. Die aber auch unsere Aufmerksamkeit und auch unseren Respekt verdienen. Denn ohne sie wäre die Erde wohl unfruchtbar und wir nicht da. Ich werde jetzt öfter das Kniekissen bemühen und mir genau anschauen, was sich im Schrebergarten so tummelt!