Mamamia-Cocktails, Kaufrausch und Knochenarbeit
„Ich würde das nie aushalten, ich würde meine Kinder so vermissen“, hörte ich kürzlich von einer Freundin, als ich ihr völlig beseelt von meinem dreitägigen, kinderlosen Berlin-Trip erzählte. Und – oh mein Gott – es war der Himmel auf Erden, ein Wochenende zwischen Cocktails, Kaufrausch und Knochenarbeit (wir haben quasi ganz Berlin zu Fuß erkundet). Gleich hat sich mein schlechtes Gewissen gemeldet – ich hab nämlich meine Familie nur beim Einschlafen und Aufwachen vermisst, ansonsten war ich völlig drin im „Big City Life“.
Doch nun die Gegenfrage: Warum sollte ich es nicht aushalten, mich drei Tage wieder richtig selbst zu spüren? Nebenbei bemerkt war ich am Sonntag Abend pünktlich wieder zu Hause, um die Kinder höchstselbst ins Bett zu legen. Warum glauben wir Mütter, oder einige von uns, dass wir unersetzlich sind? Dass die Kinder-Welt nach drei Tagen zusammen bricht? Dass der Mann einer unzumutbaren Belastung ausgesetzt ist, weil er drei Tage den Nachwuchs hüten muss? Warum fesselt uns die vermeintliche (?) Sehnsucht so sehr ans traute Heim? Ist es nicht vielmehr so, dass frau loslassen müsste? Dass frau auch spürt, dass es einige Tage ohne sie geht – und das gar nicht so schlecht?
Ich bin jedenfalls froh, dass es auch ohne mich geht. Zumindest drei Tage lang war der Himmel über Berlin ziemlich weit weg von Salzburg.