Warum der Weltfrauentag fürs Jahr 2060 wichtig ist

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Ich will jetzt nicht darüber schreiben, was noch alles fehlt bis zur Gleichberechtigung. Ihr kennt das alles: Gleicher Lohn für gleiche Arbeit oder die Quotendiskussion.

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Uroma und Oma um 1925

Ich will über meine Oma schreiben. Damals 1944/45 war meine Oma schwanger. Sie war aber nicht verheiratet. Meine Oma ging auch arbeiten, als Kellnerin. Niemand durfte wissen, dass sie schwanger war. Also hat sie den Bauch ganz fest geschnürt. Bis zum Tag der Geburt. Niemand in der Arbeit hat etwas bemerkt. Sie hat dann ihr Kind bekommen, es bei ihrer Mutter gelassen und ist wieder arbeiten gegangen. Ja so war das damals, wenn man nicht verheiratet war und arbeiten musste. Meine Mutter hatte es da schon leichter. Aber es war auch nicht so einfach wie heute. Als sie verheiratet war, wollte sie auch arbeiten gehen. Der Arbeitgeber hat von ihr die Einverständniserklärung ihres Mannes gewollt. Ja, so war das damals, der Mann musste die Erlaubnis geben, dass seine Frau arbeiten gehen konnte. Und als ich auf die Welt kam, meinte der eine Opa von mir: „Es ist ein Mädchen, da brauchen wir nicht extra ins Krankenhaus auf Besuch fahren.“

Ich glaube, dass es ganz viel mit dem Kampf um Frauenrechte zu tun hat, dass heute keine ledige Mutter mehr ihren Bauch schnüren muss. Ich find es auch gut, dass Frauen nicht mehr ihre Männer fragen müssen, wenn sie arbeiten gehen wollen. Und ich bin überzeugt, dass alle Opas im Jahre 2015 auch für ein Mädchen ins Krankenhaus auf Besuch fahren.

Und wer weiß, in zwei Generationen verdienen dann vielleicht alle gleich viel für die gleiche Arbeit und die Leute amüsieren sich über die heftige Quotendiskussion seinerzeit, als Frauen noch nicht selbstverständlich in einer Führungsposition waren.

Ich wünsche allen einen frohen Frauentag!