Vorgestellt und nachgefragt: Yans Teesalon
Es ist ein kalter ungemütlicher Winterabend. Wenig Fußgänger sind in der Neutorstraße unterwegs. Es kündigt sich in der Luft schon wieder frischer Schnee an. Und da sind diese heimelig beleuchteten Fenster. Yans Teesalon. Ich trete ein und Frau Yan begrüßt mich freundlich. Sie hat schon den Tisch vorbereitet für eine chinesische Teezeremonie. Zwei Teebretter sind schon bestückt mit Kännchen, Schälchen und schmalen Bechern. Auch eine Keramikfigur befindet sich darauf. Vor den Teebrettern stehen drei Schalen mit Teeblättern. Ich setze mich und warte gespannt. Frau Yan kommt mit einer Kanne heißem Wasser.
Die Zeremonie kann beginnen
Sie spült zuerst das Keramikgeschirr vom ersten Teebrett aus. Dann gibt sie die Teeblätter in die Kanne, füllt sie mit heißem Wasser. Sekunden später leert sie diesen ersten Aufguss über die Figur in das Teebrett. Nun sind die Blätter geöffnet und sie bereitet den zweiten Aufguss. Das passiert alles mit einer großen Ruhe. Ich entspanne mich, schaue ihr zu und folge dann ihren Anweisungen. Zuerst gießt sie den Tee in den schmalen Becher, stülpt die Schale darüber und dreht das Ganze um. Bevor ich den Tee aus der Schale trinken darf, muss ich den schmalen Becher zwischen den Händen rollen und dann ganz tief den Duft einsaugen, der aus dem Becher kommt. Ein wunderbarer Duft. Dann trinke ich den Tee in drei Schlucken. Herrlich.
Tee macht glücklich
Frau Yan erzählt mir bei den nächsten Aufgüssen über die verschiedenen Teequalitäten. Zuhause hält man in China verschiedene Sorten vor. Je höher stehender die Gäste sind umso teurer und besser ist der Tee, der serviert wird. Man kann gepressten Tee erstehen, wo 300 Gramm um die 2000 Euro kosten. Man muss auch ein bisschen aufpassen, meint sie, denn auch Tee kann betrunken machen. Dazwischen serviert sie selbstgebackene Reiskekse, Reiskuchen und gefüllte Teigtaschen. Köstlich. Und sie erzählt und erzählt über weißen Tee, grünen Tee, Fermentierung und die Bedeutung des Teegeschirrs. Faszinierend. Nach etwa eineinhalb Stunden nimmt sie das zweite Teebrett, darauf das Porzellangeschirr. Und wieder stelle ich mit Erstaunen fest wie unterschiedlich Tee schmecken kann. Dazu gibt es gekochte Eierspeise und kleine Brötchen. Nach zweieinhalb Stunden ist die Zeremonie beendet. Ich fühle mich völlig entspannt, zufrieden, leicht.
Draußen ist es immer noch kalt, aber das ist mir jetzt egal.
Wer jetzt Lust auf eine Teezeremonie bekommen hat, hier findet ihr alle Infos zu Yans Teesalon: