Allerheiligen, Halloween und Buttercreme
Halloween ist mir wurscht. Aber Allerheiligen nicht. Denn das erinnert an die lieben Menschen, die schon tot sind. Ja, man könnte jetzt meinen, an liebe Menschen kann man sich das ganze Jahr erinnern. Das stimmt. Aber es ist schön, wenn eine Gesellschaft bewusst einen Feiertag hat, der die Toten in den Mittelpunkt stellt. An dem man auf den Friedhof geht und ein bisschen Zeit jenen Menschen schenkt, die nicht mehr unter uns sind. Bei uns in Österreich ist das ein ruhiger Tag, am Friedhof sind alle sehr rücksichtsvoll, niemand spricht laut. Die Gräber sind dezent mit Erika, Chrysanthemen und Kerzen geschmückt. Eine schöne Stimmung.
Was ich immer noch nicht verstanden habe ist Halloween. Muss ich aber auch nicht. Ich gönne den Kindern ihren Spaß und die Süßigkeiten. Als Kinder haben wir auch was Süßes bekommen, allerdings erst an Allerheiligen. Nach dem Kirchgang und dem Besuch am Friedhof, kam immer die Taufpatin und brachte eine Torte. Das war etwas ganz Besonderes. Denn die Torte, war nicht selbst gemacht, sondern vom Konditor. In den 1970er Jahren gab es noch nicht so viele Konditoreien und man leistete sich nur zu speziellen Anlässen eine Torte. Und oft brachte die Taufpatin eine Torte mit ganz viel Buttercreme. Und wir Kinder durften zur Feier des Tages zwei Stück essen.
Wenn ich morgen am Friedhof stehe, werde ich auch an meine Taufpatin denken und den besonderen Nachmittag, den sie mir als Kind immer geschenkt hat- mit Buttercreme ;)