Seitdem wir Hühner halten haben wir auch immer wieder Küken aus Naturbrut, um unseren Bestand auszubauen. Die Küken lernen so von der Glucke das tägliche Leben. Die Glucke bietet ihnen Schutz und Geborgenheit.

Leider haben wir im Vorjahr drei Küken an eine Katze verloren, nachdem unser Hahn gestorben war und niemand mehr die Hennen und Küken verteidigen konnte.
Dieses Jahr haben wir wieder einen Hahn, der im Vorjahr bei uns geschlüpft ist und nun 20 Hennen sein eigen nennen darf. Er ist natürlich sehr auf die Sicherheit seiner Damen bedacht. Er pfeift, sobald er meint, eine Bedrohung nähert sich, und die Hennen laufen schon unter die schützenden Sträucher.

Seltsamer Kükenschwund
Doch dieses Jahr war es eigenartig: Trotz hohem Zaun um das ganze Gelände und einem sehr vorsichtigen Hahn, der alles und jeden im Blick hat, verschwanden nach und nach Küken. Fast täglich fehlte eines. Es war keine Katze weit und breit zu sehen. Auch in den Stall kann nichts eindringen, denn dieser ist Marder- und Fuchs-sicher gebaut. So blieb die Frage: Wer oder was holt die Küken?

Rabenschwärme unterwegs  (Foto: Alfred Aigner)

Rabenschwärme unterwegs
(Foto: Alfred Aigner)

Einmal in der Früh ging ich wie üblich gegen 7 Uhr zum Stall, um die Hühner zu füttern. Dabei fiel mir ein Rabe (oder wars eine Krähe?) auf, der etwas Gelbliches im Schnabel hatte. Ich dachte mir noch nicht viel dabei. Im Stall bei der Fütterung fiel mir aber auf, dass schon wieder eines der Küken fehlte. Damit war mir klar: Die Raben haben Wind bekommen, dass es hier was zu fressen gibt. Was ich im Schnabel des davonfliegenden Raben gesehen habe, war der gelbe Hintern eines unserer Küken.

Erich, unser Hahn, konnte in diesem Fall nicht helfen, da die Raben größer und stärker sind als er selber. Raben sind leider auch noch so schlau, dass sie nicht alleine kommen, sondern meist zu zweit oder dritt. Dagegen kann auch der stärkste Hahn nichts machen.

Kein unbekannter Täter
In anderen Gegenden ist dieses Problem ein sehr großes. In der Steiermark, zum Beispiel, gibt es seit Jahren große Probleme mit Krähen: Hier werden von Schwärmen mit bis zu 300 Jungtieren ganze Obst und Gemüse-Ernten vernichtet und ausgewachsene Hühner einfach davongetragen. Um der Plage Herr zu werden, dürfen in der Steiermark jetzt bis 2018 jährlich von Juli (nach der Brut) bis Dezember ca. 16.900 Krähen abgeschossen werden. Allerdings nur auf dem Land und nicht in der Stadt. Raben und Krähen sind schlaue Tiere und so verlagern sie nun ihre Jagdreviere in die Städte und Dörfer. Tierschützer wehren sich allerdings gegen den Abschuss. Ihrer Meinung nach wird dadurch die Populationen der Vögel sogar noch stärker anwachsen, da noch mehr Paare brüten würden. Es gibt aber keine genauen Zahlen dazu.

Unser Glucken-Doppelhaus

Unser Glucken-Doppelhaus

Sicher ist sicher
So schlimm ist es bei uns auf Weieregg allerdings nicht. Von einer Raben- und Krähenplage kann man nicht sprechen. Da wir aber in diesem Jahr geplant hatten, dass unsere Hühner noch einmal brüten dürfen, wollte ich sicher gehen, dass uns die Raubvögel keine Küken und Junghühner mehr „entführen“. Ich baute daher einen neuen, kleineren Stall im Auslauf – ein richtig schönes Glucken-Doppelhaus ist es geworden. Es steht in einem separat eingezäunten Bereich, der zusätzlich mit einem Netz überspannt ist. Die Raben haben hier keine Chance und die Küken können in Ruhe aufwachsen bis sie eine sichere Körpergröße erreicht haben, bevor sie dann mit den anderen Hühnern frei im großen Auslauf leben.

 

Und schon wieder ein Rezept mit Zucchini mag mancher denken! Aber Zucchini sind einfach gut und jetzt ist die beste Zeit sie zu ernten oder am Markt frisch aus der Region einzukaufen. Ich will sie auch im Herbst noch genießen und hab einfach einen Aufstrich gemacht, der einige Monate haltbar ist.

zuc4Und das braucht man für 6 Gläser:

1,5 Kilo Zucchini

0,5 Kilo Zwiebel

3-4 Paprika

zuc5250 – 300 Gramm Zucker

3 Knoblauchzehen

Thymian

Rosmarin

Senf

zuc1Salz

2 Teelöffel Paprikapulver (scharf, wer will)

1/3 Liter Essig

½ Tube Tomatenmark

Und so geht’s:

zuc2Die Zucchini raspeln, in eine Schüssel geben und etwa drei Esslöffel Salz daruntermischen, damit sie entwässern. Die Masse 3-4 Stunden stehen lassen. Dann die Zucchini gut ausdrücken.

Die Zwiebel und die Paprika klein schneiden. Den Essig im Topf aufkochen, die Zwiebel, Paprika, Zucchini, den Zucker und etwas Senf dazugeben und etwa 30 Minuten köcheln lassen. Immer wieder umrühren.

Kräuter und die Knoblauchzehen in ein Teesieb geben. Jetzt Paprikapulver und das Tomatenmark in den Topf geben, das gefüllte Sieb hineinhängen. Die Masse nochmals 10 Minuten aufkochen lassen.

zuc3Die gut ausgewaschenen Gläser vorbereiten und auf ein nasses Tuch stellen. Das Kräutersieb entfernen. Die heiße Masse in die Gläser  füllen, schließen und für ein paar Minuten auf den Kopf stellen.

Der Aufstrich schmeckt wunderbar auf Schwarzbrot oder getoastetem Weißbrot. Man kann ihn auch statt eines Pestos über Nudeln geben oder unter eine Eierspeise rühren.

Gutes Gelingen und Mahlzeit!

Nach längerer Bauphase ist der untere Teil der Linzergasse in Salzburg fertig gestellt. Die Investitionskosten dafür belaufen sich auf 2,6 Millionen Euro. Politiker der Stadt und ein großer Teil der Geschäftsleute zeigten sich mit dem Ergebnis zufrieden. Also alles eitel Wonne? Nein, keineswegs. Ein Rundgang durch die Linzergasse offenbart die fehlende Barrierefreiheit. Nur ein winzig kleiner Teil der Geschäfte und Lokale bieten einen ungehinderten Zugang.

Ein Armutszeugnis für Salzburg, das sich damit rühmt, eine moderne Touristenstadt zu sein. Dazu gehört allerdings auch ein Zugang für alle Menschen. Es wird das große wirtschaftliche Potenzial verkannt, das durch die Schaffung von Barrierefreiheit entsteht. Rund ein Fünftel der Menschen haben eine Behinderung, dazu kommen noch zahlreiche ältere Menschen und Eltern mit Kinderwagen, für die der Zugang zu den Geschäften und Lokalen erschwert oder gar unmöglich gemacht wird.

Ein Experte, der sich mit der Materie intensiv befasst, ist Manfred Fischer. Der Oberösterreicher, der Schulungen und Sensibilisierungskurse abhält, sitzt im Rollstuhl und setzt sich für die Rechte von Menschen mit Behinderung ein. „Die Linzergasse ist ein gutes Beispiel, wie man es nicht machen sollte. Ich fahre zum Beispiel viel lieber mit meiner Frau und meinen Kindern in den Europark, weil dort alles barrierefrei ist.“

Doch wer trägt Schuld an diesem baulichen Desaster? Aus dem Bauamt kam die Aussage, dass man mit den Hausbesitzern darüber gesprochen habe, aber niemanden zur Umsetzung zwingen könne. „Es wäre so einfach. Man hätte die Investitionen zwischen den Hausbesitzern und den Geschäftsleuten aufteilen können. Alle hätten davon profitiert“, so Fischer weiter. Oftmals wird auch der Denkmalschutz als Ausrede hergenommen. „Das ist Blödsinn, in den meisten Fällen wird die Fassade gar nicht berührt“, sagt der Experte.

„Es war eine Bedingung von mir, dass der Eingang barrierefrei gemacht wird, wenn ich weiterhin hier die Apotheke führen soll“

Es gibt zumindest einen, der auf die Umsetzung von Barrierefreiheit gepocht hat. Werner Salmen, der Inhaber der Engel Apotheke in der Linzergasse 5. „Es war eine Bedingung von mir, dass der Eingang barrierefrei gemacht wird, wenn ich weiterhin hier die Apotheke führen soll“, so Salmen.

Nun wurde von der Stadt in Aussicht gestellt, dass bei der Renovierung ab dem ehemaligen Standort des Centralkinos hin zum Cornelius-Reitsamer-Platz und der Bergstraße die Barrierefreiheit umgesetzt werden soll. Ein kleiner Anfang, man darf gespannt sein.

zu6Zucchinis sind ein wunderbares Gemüse. Im Garten erfreuen sie einen mit großen gelben Blüten. Sie wachsen sehr schnell, man kann ihnen förmlich beim Größerwerden zuschauen. Am besten sind sie, wenn sie etwa 15 bis 20 Zentimeter lang sind, dann haben sie den richtigen Biss. Außerdem sind sie sehr kalorienarm, haben auch einige Vitamine und lassen sich roh, gebraten oder gekocht essen.

Wer Zucchini liebt kommt jetzt voll auf seine Kosten. Ob am Markt oder im eigenen Garten, jetzt sind sie erntereif. Also einfach kaufen oder pflücken und was Sommerliches damit kochen. Ich mag sie am zu1liebsten mit Nudeln. Das geht einfach, schnell und die Zucchini bleiben richtig „knackig“.

Und das braucht man für 2 Portionen:

200 Gramm Nudeln

2 Zucchinis

Frische Kräuter wie Thymian, Rosmarin und Salbei

2 Tomaten

zu2Frühlingszwiebeln oder Lauch

Öl, Salz und Pfeffer

Wer es scharf mag etwas Chilisauce

Etwas Schlagobers

Und so geht’s:

zu3Die Kräuter zu einem Bündel binden. Gewaschene Zucchini in Würfel und die Zwiebeln in Ringe schneiden. Öl in der Pfanne erhitzen und die Zucchini darin etwa 2 Minuten braten, dann die Chilisauce dazu geben, etwas salzen. Wer es nicht so scharf mag gibt einfach nur ein bisschen Pfeffer dazu. In der Zwischenzeit Wasser für die Nudeln aufkochen lassen. Die Tomaten klein schneiden und dazu geben und durchrühren. Mit Wasser aufgießen und das Bündel Kräuter hineingeben. Deckel drauf und ca. 5 Minuten köcheln lassen. Je nachdem wie lange die Nudeln kochen müssen, diese vorher oder jetzt in den Topf geben. Die Kräuter aus der Pfanne nehmen und ein bisschen Sahne hineingießen. Einmal aufkochen lassen und die Nudeln dazutun und umrühren. Auf den Tellern anrichten.

Dazu passt ein http://zartbitter.co.at/leben/sommersalat-mit-borretsch/

Guten Appetit!

 

kr1Hinter dem Schuppen im Garten meiner Großeltern stand ein alter Kriecherlbaum, der Ende Juli die schönsten Früchte trug. Es war wunderbar einfach ein bisschen am Baum zu schütteln und die Kriecherl fielen einem quasi in den Mund. Herrlich gelb und süßsauer. Kriecherl waren mit den Weißen Klara Äpfeln die ersten Früchte im Garten zum Ernten. Beide Bäume gibt es nicht mehr und schon lange habe ich keine gartenfrischen Kriecherl mehr gegessen. Wie schön war es als ich letzte Woche einen Sack voller roter Kriecherl bekommen habe. Viel zu viele um sie alle essen zu können. Also was tun mit ihnen? Klar, Marmelade kochen.

kr2Und das braucht man dazu:

6 – 7 Kilo Kriecherl

4 Kilo Gelierzucker

Saft von 3-4 Zitronen

kr3Einen Riesentopf, eine flotte Lotte, ein Sieb und zwei Schüsseln

Und so geht’s:

Die Kriecherl von Blättern und Stielen befreien und waschen. Das Entkernen spar ich mir, dafür gibt es ja die flotte Lotte ;) Die Kriecherl im Topf mit ein bisschen Wasser etwa eine halbe Stunde kochen. In der Zwischenzeit die Zitronen pressen. Zwei Schöpfer der heißen Kriecherl in die flotte Lotte geben und durchpassieren. Das was in der flotten Lotte noch drinnen ist in ein Sieb tun und nochmals mit einem Löffel durch das Sieb drücken, bis nur mehr die Kerne und die Haut übrig sind. So weitermachen bis alle Kriecherl durchpassiert sind.

kr4Dann die Masse wieder in den zwischenzeitlich gereinigten Riesentopf tun. Den Zitronensaft und die 4 Kilo Gelierzucker einrühren. Das Ganze zirka eine Viertelstunde aufkochen. Um sicher zu gehen, dass die Marmelade fest genug ist, einfach eine Gelierprobe machen. Dazu einen kleinen Löffel Kriecherlmasse auf ein Teller geben. Wenn es relativ rasch fest wird, dann ist die Marmelade fertig.

Das Ganze in gut gewaschene Einweckgläser abfüllen, sofort verschließen und jedes Glas für etwa 10 Minuten auf den Kopf stellen, damit drinnen ein Vakuum entsteht. Auch wenn manche sagen, dass das nicht notwendig ist, ich glaub an diese Tradition.

kr5Und wenn die Marmelade abgekühlt ist dunkel und kühl lagern. Und natürlich verschenken und selber essen.

 

Ich glaube meine Großeltern hätten sich über ein Glas Kriecherlmarmelade gefreut :)

Der ehemalige Profifußballer Andreas Biermann hat sich das Leben genommen. Zehn Jahre litt er an Depressionen. Er ist geschieden und hinterlässt zwei Kinder. Die Depression muss endlich weg vom Tabuthema der Schwäche und hin zu einer normalen Erkrankung gerückt werden.

Der 10. November 2009 war ein Schock für alle Fußballfans. Der deutsche Nationaltorhüter Robert Enke hatte sich das Leben genommen. Gerade ein Mal 32 Jahre alt, hat er sich vor einen Zug geworfen. Der an einer schweren Depression leidende Profikicker hatte keinen anderen Ausweg mehr gesehen – nur die engsten Angehörigen wussten über seine Erkrankung Bescheid. Andreas Biermann nutzte diese Gelegenheit und teilte kurze Zeit darauf öffentlich mit, dass er bereits seit 2004 ebenfalls an Depressionen leide und zwei Selbstmordversuche hinter sich hatte.

Biermann spielte zu dieser Zeit für den FC St. Pauli. Die Hamburger gelten als Kultverein, weil sie gegen den Mainstream schwimmen und sich als äußerst liberal und weltoffen bezeichnen, in der angeblich jeder Mensch seinen Platz findet. Man rühmt sich damit, dass man auch schon Mal einen homosexuellen Präsidenten hatte. Alles andere als aufgeschlossen verhielt man sich allerdings in der Causa rund um Andreas Biermann. Als sich dieser nach dem Freitod von Robert Enke seinen Ängsten stellte und mit seiner Erkrankung an die Öffentlichkeit ging, wurde sein Leben noch schlimmer. Er wurde von da an von den Klubverantwortlichen und Mitspielern gemieden, fast schon wie ein Aussätziger behandelt. Obendrein wurde sein Vertrag nicht verlängert.

Biermann sagte später, dass er sein Outing in gewisser Weise bereut habe, auch wenn es menschlich gesehen richtig gewesen sei. Er hat dadurch aber seinen Job verloren, was die Situation drastisch verschlimmerte. „Eine Depression wird immer noch als Schwäche ausgelegt. Ich würde keinem Fußballprofi raten, damit ebenfalls an die Öffentlichkeit zu gehen“, sagte er. Er verfasste ein Buch, in dem er seine Erfahrungen weitergab, besuchte Talkshows und sprach mit zahlreichen Menschen, die in einer ähnlichen Situation wie er waren. Er ging auf Lesetour und fing an, Psychologie zu studieren. All das half nichts. Andreas Biermann nahm sich am vergangenen Freitag mit 33 Jahren das Leben.

„Eine Depression wird immer noch als Schwäche ausgelegt. Ich würde keinem Fußballprofi raten, damit ebenfalls an die Öffentlichkeit zu gehen“

Eine Depression ist keine Schwäche. Sie ist Ausdruck von persönlichen Befindlichkeiten, oftmals ein Zeichen, dass man gewisse Dinge im Leben verändern muss – ein Hilferuf. Man muss intensiv an sich selbst arbeiten und gewisse Lebensgewohnheiten umstellen. Therapien mit ausgebildeten Psychotherapeuten sowie die Einnahme von Antidepressiva können auf diesem Weg hilfreiche Begleiter sein. In einer Welt, in der oft nur noch Produktivität und die Ellenbogentechnik zählen, ist es kein Wunder, dass immer mehr Menschen an diesem erbarmungslosen System zerbrechen – selbst solche mit einer starken Persönlichkeit. Es ist an der Zeit, zumindest einen Gang zurückzuschalten und das eigene Leben wieder in den Mittelpunkt zu rücken.