“Ich”, der Österreicher und der Fremde.
von Edwin Zappe
Ich liebe das Fremde, das Ungewöhnliche, so auch den Fremden, den Anderen, ob von Europa, Asien oder Afrika, aber nur dann, wenn ich in Harmonie mit mir selber bin. “Fremd Bist Du Dir Selbst” lautet der Titel eines faszinierenden Buches.
Ach ja, liebte ich mich doch selber! Ja, dann könnte ich die gesamte Welt umarmen, und nicht nur meine Familie. Ach ja, würde ich mich kennen, meine Gedanken und Gefühle, dann wüsste ich, dass” der Fremde” ich selber bin. Warum? Ist nicht die Pupille eines Fremden, ja sogar die Pupille eines Tieres, genauso wie meine Pupille? Was heißt das? Die Pupille eines jeden Menschen und Tieres ist ein wirklicher Spiegel! Also, ein jeder Mitmensch spiegelt mich, und was ich von ihm oder von ihr halte, halte ich von mir. “Ich bin ein Spiegel und werauchimmer von mir spricht, gut oder schlecht, er spricht immer von sich selber”, sagt ein großer persischer Dichter.
Und unsere Politiker, die Guten und nicht so Guten? Diese sind nicht so viel anders wie ich, ja, wie wir alle. Warum?
Haben nicht wir selber sie ausgesucht und gewählt? Haben sie nicht dieselbe Luft wie wir geatmet, die gleichen Schulen besucht, dieselben Fernsehsendungen gesehen, das gleiche gesunde oder ungesunde Essen verschlungen? Und was ist zu tun? Bitte, lasset uns in Güte und Liebe unsere Familie, unsere Nachbarn und Freunde, die Fremden in unserem Lande und all die anderen Fremden auf unserem schönen, ja wunderschönen Planeten in unser Herz aufnehmen. Und dann? Ja dann, dann schaffen wir keine Probleme mehr, denn dann sind wir glücklich. Und der Glückliche “umarmt” sich selber, und damit die gesamte Welt und sagt dadurch: “Ich bin Du, und Du bist Ich.”
(Prof. Edwin Zappe, Salzburg, hat Vorträge in 19 Ländern gehalten, davon 12 in Asien, und lebte 18 Jahre in der „Fremde“ –Orient und Asien).