Wohin in Istanbul – Teil 3

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Frühstück im Hidiv Kasri

Nichts langweiliger als in einem fremden Land zu sein und sich dann von weltbekanntem Fastfood zu ernähren. Auch die Liebe zu einem Land oder einer Stadt geht durch den Magen. Und Istanbuls kulinarischen Genüssen erliegen fast alle. Auch ich.

Gerade für jene, die erstmals in Istanbul sind, ist es wichtig, sich außerhalb der touristischen Zonen zu bewegen. Nur so lernt man die Vielfalt der Küche kennen. Ich beginne gleich mit dem, was ich einmal und dann nie wieder gegessen habe. Es gibt in Istanbul unzählige Lokantas, die bis in den frühen Morgen geöffnet haben und mit einer Spezialität locken, die besonders Nachtschwärmer nach zu viel Alkoholkonsum anspricht: Iskembe Corbasi. Schlicht eine Kuttelflecksuppe, nun gut ich will nicht so sein, wer es mag, soll es essen.

Aber jetzt die richtigen Tipps. Beginnen wir mit dem Frühstück:

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Perde Pilav bei Niyazi Bey

Wer es einfach aber gut türkisch liebt, der isst in der Früh in einem einfachen Lokal, das es an jeder zweiten Straßenecke gibt: SU BÖREK und PORCA (Sade oder Peynirli, was heißt ohne oder mit Schafskäse). Hier sei gleich darauf hingewiesen, dass Nescafe immer noch die Nase vor dem Espresso, dem Verlängerten oder einem Cappucino hat. Die gibt’s eigentlich nur  in den Kaffeehausketten.

Für den Samstag und Sonntag empfiehlt sich ein wunderbares Köşk auf der asiatischen Seite in Vaniköy (ist etwas weit, aber zahlt sich aus) mit Namen: Hıdıv Kasrı. Das liegt inmitten eines Rosengartens und es gibt einen wundervollen Brunch mit allem Drum und Dran um cirka 15-20 Euro pro Person. Nach dem Brunch spaziert man einfach zum Hafen Kanlica mit dem besten Joghurt der Türkei und fährt dann mit der Fähre nach Besiktas. Aber auch zwischen Üsküdar und Kuzguncuk lässt sich gut brunchen im Pasalimani direkt am Bosporus. Das Hidiv Kasri und das Pasalimani werden von Beltur betrieben, direkt von der Stadt selbst, daher gibt es dort auch keinen Alkohol.

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Künefe

Zu Mittag als kleiner Snack ein Döner, am besten das Original mit Rind- oder Schaffleisch und nicht das Hühnchen (Tavuk). Auch ein gepflegtes Dürüm (gewickeltes Döner) ist zu empfehlen. Auch gut sind Lahmacun, das sind dünne türkische Pizzas, belegt mit Faschiertem. Auf das Lahmacun gibt man Petersilie, Zwiebel und Zitronensaft, wickelt es und genießt.

Wichtig ist die vor einigen Jahren eröffnete Franzis Sokak, die zwecks Streit mit Frankreich jetzt Cezayir Sokak (Algerische Straße) heißt und vom Taksimplatz kommend von der Istiklal Caddesi links nach dem Galatasary Lisesi abgehend, nach ca. 300 Metern scharfe Linkskurve und dann gleich rechts ist – Das ist megacool dort – mehr wird nicht verraten!

Am Abend ist ein langes Abendessen angesagt

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Ezme – Achtung scharf!

Die Türken bevorzugen es ungefähr zwei bis drei Stunden zu essen. Man beginnt mit verschiedensten Vorspeisen, Meze genannt, die auf einem Tablett präsentiert werden. Da finden sich gefüllte Auberginen, Paprika, Tomaten, Zwiebel oder Weinblätter. Was unbedingt dazu gehört ist Ezme, ein scharfer Aufstrich aus Tomaten, Paprika, Knoblauch und Gewürzen. Natürlich gibt es verschiedenste Bohnengerichte und Vorspeise-Variationen von Fisch und Meeresfrüchten. Wer rohes Fleisch mag, muss Cig-Köfte probieren. Das Fleisch wird mit Bulgur und verschiedenen Gewürzen sehr lange geknetet und dann in Form gebracht. Man isst Cig-Köfte, beträufelt mit Zitronensaft und in ein Salatblatt gewickelt. Nach einer kurzen Pause genießt man als Hauptgang dann am besten ein Fleisch- oder Fischgericht und schließt mit Obst und türkischem Kaffee (sade, orta şekerli oder şekerli, also ohne Zucker, mittel oder viel Zucker). Zum Essen unbedingt Rakı trinken. Der türkische Wein ist aber auch gut.

Einige Restaurants, die echt toll sind:

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Cig Köfte

Das DEMGAH, das jetzt anders heißt und ich immer vergesse wie: dieses Restaurant befindet sich im hinteren Teil der Ciçek Pasaj (in der Mitte der Istiklal Caddesi). Das heißt man muss durch den Fischmarkt, dann geht rechts eine Straße weg, wo sich Restaurant an Restaurant reiht. Super Vorspeisen, das beste ist der Oktupussalat!

Natürlich finden sich rund um die Istiklal Caddesi noch unzählige andere Restaurants, Lokantas und Schnellimbisse.

In Asien:

Das ISMET BABA: hier fährt man mit der Fähre nach Üsküdar, setzt sich in ein Taxi und sagt: Ismet Baba in Kuzguncuk. Es ist der Geheimtipp an Fischrestaurants in Istanbul!

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Auberginen Salat

Und nicht zu vergessen das Niyazi Bey  mit dem coolen Vorhangreis (Perde Pilav) und einer Nachspeise namens Künefe, die wirklich dort am himmlischsten schmeckt, warmer Käse, gesüßt und mit einem speziellen Schlagobers verfeinert! Zu finden in Üsküdar von der Anlegestelle sind es zu Fuß vielleicht 10 Minuten. Die Leute dort wissen Bescheid.

Wer ein Fleischtiger ist sollte in eines der vielen Kepabrestaurants gehen- ich bevorzuge das Nakkas-Kepab auf der asiatischen Seite am Nakkastepe direkt über Kuzguncuk.

Wer ein Schnellrestaurant testen möchte, das höchste Qualität bietet ist am besten im Kanaat Lokantasi aufgehoben. Einfach nach Üsküdar-Hafen und dann hinter der großen Moschee neben dem Yeni Saray Otel. Das Kanaat wurde vor einigen Jahren unter die besten 10 Schnellrestaurants der Welt gewählt- zu Recht!

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Fleischplatte mit Zwiebelsalat

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Frisch aus dem Meer

 

 

 

 

 

 

 

 

Wer jetzt noch in der Nacht Hunger bekommt, sollte wagemutig sein und Kokoreç essen, das sind gegrillte Lammdärme. Quasi nur gegrillte Wursthaut ohne Fülle – köstlich! Aber nur die am Fischmarkt in Beyoglu, direkt bei der Cicek-Pasaj, die sind weltmeisterlich!

Wer Baklava und anderes Süßes testen möchte ist am besten beim Güllüoglu in Karaköy aufgehoben, dort gibt es sogar Schoko-Baklava. Einfach bei der Galatabrücke rechts am Ufer entlang gehen, an den vielen Lokalen vorbei und dann am Ende links rauf- dann sieht man das Geschäft schon.

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Waffelglück in Ortaköy

ORTAKÖY: Am Sonntag zu empfehlen, da gibt’s einen Markt und hier trifft sich die Jugend Istanbuls zum Flanieren, Tee trinken und spielen. Ortaköy ist kurz vor der ersten Bosporusbrücke auf der europäischen Seite. Kleiner Essenstipp: hier gibt’s die besten gefüllten Waffeln, einfach göttlich, man wählt zwischen zig Zutaten aus und wird vor Glück mit der Waffel eins! Wer es nicht so süß mag, der isst Kumpir, das sind Ofenkartoffel, die man sich auch mit verschiedensten Zutaten füllen lassen kann. Mit Kumpir oder Waffel (oder beidem) setzt man sich an den Bosporus und genießt. Von hier kann man auch einen Spaziergang durch den Yıldız Park machen und mittendrin wieder ein schönes Köşk zum Tee trinken, einfach von Ortaköy in Richtung Besiktas gehen und dann vorm Cigaran Kempinski rechts rauf.

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Was bringt die Zukunft?

Übrigens Tee trinken kann man immer. Oder auch türkischen Kaffee. Der eignet sich auch wunderbar zum in die Zukunft schauen. Dazu trinkt man den Kaffee, bis nur mehr der Satz in der Tasse ist. Man legt den Unterteller darauf, dreht das Ganze dreimal im Uhrzeigersinn und stellt es dann auf den Kopf. Dann wartet man bis die Tasse erkaltet ist, nimmt sie und sieht sich mit Kennerblick den Kaffeesatz an. Der Kaffeesatz, der auf dem Unterteller gelandet ist, dient der Prognose für Geld und Wohnen. In der Tasse ist die Zukunft für Liebe, Familie, Freunde und Sonstiges zu finden.

Man entdeckt im Satz immer Interessantes, das durchaus Potenzial für weise Voraussagen hat. Zum Beispiel, wann man das nächste Mal nach Istanbul kommt!

Hier Teil 1 – Was muss man unbedingt sehen in Istanbul?

Hier Teil 2 – Einkaufen in Istanbul