Pflegekinder – ein Stück des Weges
Heute war ich tief beeindruckt. Ich habe viele Termine, bin bei vielen Veranstaltungen. Oft ist nicht die Zeit, sich intensiv mit jemandem zu unterhalten, sich auszutauschen. Heute hatte ich die Möglichkeit drei Stunden mit Pflegeeltern zu sprechen. Und ich muss sagen, die Zeit war fast zu kurz. Ich durfte Menschen kennenlernen, die etwas sehr Wertvolles machen. Sie geben Kindern einen Platz. Manchmal viele viele Jahre, manchmal nur einige Wochen. Und sie machen das mit einer Selbstverständlichkeit. Denn oft sind die Kinder geprägt von schwierigen Erfahrungen. Es braucht viel Zeit Vertrauen aufzubauen. Und in vielen Fällen ist natürlich noch der Kontakt zu den leiblichen Eltern da. Manchmal ein Drahtseilakt, aber immer mit der Gewissheit einem Kind zur Seite zu stehen, das es ganz nötig hat.
Ein Gespräch wird mir sehr lange in Erinnerung bleiben. Diese Pflegeeltern nehmen Babys in Kurzzeitpflege. Das heißt, sie sind maximal drei Monate für das Kind da. Heute waren sie mit einem kleinen Mädchen da. 10 Tage alt, ein Frühchen, das in der 35. Schwangerschaftswoche geboren wurde. Ein Würmchen, klein, zart und unbeschreiblich liebenswert. Ein Mädchen, das schon mit großen Augen seine Umgebung neugierig betrachtet. Ich habe die Pflegeeltern gefragt, wie sie damit umgehen, das Mädchen dann wieder weggeben zu müssen. Und die Antwort hat mich ergriffen.
„Es ist ein Geschenk. Wir dürfen jedem unserer Pflegekinder die ersten drei Monate einen schönen Start ins Leben ermöglichen. Wir dürfen sie das erste Stück des Weges begleiten und wir wissen, dass sie dann in sehr gute Hände kommen. Das ist doch wunderbar.“
Ja das ist wunderbar und bewundernswert, was Pflegeeltern leisten!