Das ist jetzt nicht ein sogenannter „Gutmenschen“-Satz, das ist die Grundlage unseres Zusammenlebens. Jeder Mensch hat das Recht auf seine Existenz, egal woher er kommt, welche Sprache er spricht oder an welchen Gott er glaubt oder nicht glaubt.

Das Gesetz kennt aber einen illegalen Aufenthalt in einem Land. Was allerdings Menschen mit illegalem Aufenthalt immer vorgeworfen wird, ist ihre anscheinend höhere Kriminalität. Wer das behauptet hat sich noch nie mit diesen Menschen auseinandergesetzt. Im Gegenteil! 

Diese Menschen werden sich hüten in irgendeiner Form aufzufallen. Das beginnt bei der Nutzung öffentlicher Verkehrsmittel – Schwarzfahren würde eine große Gefahr bedeuten. Und ihre Arbeitskraft wird oftmals ausgenutzt, sie haben keine Möglichkeit Rechte einzufordern, ob für einen Lohn, der nicht bezahlt wurde oder für eine angemessene Arbeitszeit.

Ganze Wirtschaftszweige sind abhängig von ihrer Arbeit. Ob in Spanien bei der Ernte des Gemüses, das wir im Supermarkt billig kaufen bis zur Hilfe im Haushalt. Bevor wir unser wieder mal über „Illegale“ aufregen sollten wir darüber nachdenken, dass ihr Dasein unseren Wohlstand unterstützt. Wir sollten überlegen, wie wir diese Menschen an unserer Gesellschaft teilhaben lassen.

Denn: Kein Mensch ist illegal!

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2012 ist ein besonderes Jahr. Das Reden über den Weltuntergang ist gerade wieder chic. Weltuntergangsphantasien kehren in regelmäßigen Abständen wieder. Aber – keine Angst – sie wird nicht untergehen. Irgendwann schon einmal, aber nicht heuer. Tatsache ist, dass wir in ständigen Veränderungsprozessen leben. Ständiger Wandel ist die Normalität. Unser Körper, unsere Zellen, unsere Umgebung, unsere Umwelt und die Menschen um uns herum. Auch Institutionen (politische, gesellschaftliche, religiöse) verändern sich, beziehungsweise haben den Druck, sich zu verändern. Ob sie es wollen oder nicht. Ich behaupte sogar, wenn sie die Veränderung verweigern, dann sind sie dem Untergang geweiht.
Einen Blick in die Zukunft machte der Poet und Songwriter Leonard Cohen im Jahr 1992 mit seinem Album „The future“. Dieses Album ist eines seiner politischsten Werke. „I’ve seen the future, it is murder“. Er hatte damit nicht Unrecht. So führten die USA mit George Bush sen. den ersten Irakkrieg. Ziel dieses Krieges war das Öl. Menschliche Opfer wurden als Kollateralschäden bezeichnet. Der Politikwissenschaftler Francis Fukuyama sprach ebenfalls im Jahr 1992 vom „Ende der Geschichte“ und meinte damit den Untergang der UDSSR. Durch das Ende der sozialistischen Staaten sei der Weg frei für den Liberalismus im Sinne der liberalen Marktwirtschaft. Dass diese Lehre nur für einen kleinen Bruchteil der 7 Milliarden Menschen eine heilsame ist, ist auch klar.
Das eigentliche Meisterwerk von Leonard Cohen war in diesem Jahr jedoch „Anthem“. „There is a crack in everything, that’s how the light get’s in“. Nach eigenen Aussagen schrieb er an dieser Hymne mehr als zehn Jahre. Sie ist poetisch, politisch, spirituell und von tiefer Wahrheit. Jedes Wort ist wohl gewählt. Nichts ist in dem Lied dem Zufall überlassen. „Hänge nicht an dem, was vergangen ist, oder was in der Zukunft liegt.“ Er singt vom Leben im Jetzt, in der Gegenwart. „Wir fragten nach Zeichen, die Zeichen haben wir erhalten.“ Wir brauchen nur die Augen aufmachen, schauen was in unserer Welt geschieht. Und nun das Erstaunliche: „Es gibt einen Riss / Bruch in allen Dingen, doch genau hier kommt das Licht herein“. Genau in den Brüchen unseres Lebens, in den Veränderungsprozessen unserer Gesellschaft, im Miko- und Makrokosmos geschieht das, was wirklich wichtig ist. Genau hier sind die Orte, an denen das Leben wesentlich wird. Das ist spannend und herausfordernd zugleich. Hier habe ich die Chance die Geschichte mitzugestalten. Heute, jetzt am 2. Februar 2012.