ts1

Tagesthemen 9.7. 2014

Ja was ist Krieg eigentlich? Notwendig? Unvermeidbar? Irrsinn? Vielleicht habe ich da ja eine ganz naive Meinung, aber für mich ist Krieg wirklich das allerletzte Mittel zur Lösung von Problemen. Krieg ist erstmal nichts anderes als Leid, Angst und Tod. In Syrien geht es jetzt schon seit Jahren, im Irak flammt der Krieg gerade wieder auf, Afghanistan kommt nicht zur Ruhe und nun wieder der Gazastreifen und Israel. Es nimmt kein Ende mit dem Töten. All die Menschen, die Krieg betreiben und vom Krieg profitieren interessieren sich keinen Deut für die Menschen, die keinen Krieg wollen und trotzdem mitten drin landen. Ich erinnere mich noch gut an eine Schülerin aus dem Gazastreifen, die ein Jahr in Salzburg war, mit ihren zwei Kindern und ihrem Mann, der hier ein Doktoratstudium machte. Einmal nach dem Deutschkurs saßen wir lange zusammen und sie erzählte mir, wie es ihr hier in Salzburg geht. Eines ist mir noch heute klar in Erinnerung als sie zu mir meinte:

„Du kannst dir nicht vorstellen, was es heißt, mit den Kindern ohne Angst auf die Straße zu gehen. Einfach auf den Spielplatz und du weißt, es explodiert keine Bombe und es fällt keine Rakete vom Himmel. Du weißt einfach, es ist Frieden und du kannst ruhig schlafen. Es ist das erste Mal in meinem Leben, dass ich das erleben darf, es ist das Paradies.“

Sie und ihre Familie sind schon  lange wieder zurück im Gazastreifen. Immer wenn ich, so wie jetzt, Nachrichten aus diesem Teil der Erde höre, muss ich an diese Familie denken und hoffe, dass sie leben. Aber ich weiß auch, dass sie wieder in der Angst, in der Unsicherheit sind. Ich wünschte alle jene, die Krieg betreiben, egal von welcher Seite, vergäßen einfach ihre Gier nach Geld und Macht. Und würden die gleiche Energie, die sie für den Krieg aufwenden, für den Frieden aufbieten. Damit Frauen, Männer und Kinder ruhig schlafen und ohne Angst auf den Spielplatz gehen können.

Ich weiß, das ist ein naiver Wunsch.