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Folgt man der Logik des freien Marktes, so müsste man jetzt, wo mehr Menschen aus der Kirche austreten, wieder eintreten. Es ist ein günstiger Zeitpunkt. Also worauf warten?

Klar ist, dass auf dem religiösen und spirituellen Marktsegment, die Kirche ein Anbieter unter vielen geworden ist. Es ist schon lange nicht mehr selbstverständlich, dass ich einer Religionsgemeinschaft angehöre. Mehr Bekenntnis ist gefragt. Die bewusste Entscheidung für den Glauben wird zentral. Das Kriterium – besonders für junge Menschen – ist ein pragmatisches: Was bringt mir die Kirche? Was bietet sie mir? Ich kann ja auch später wieder eintreten.

Taizé Kreuz der ökumenischen Jugendbewegung

Taizé Kreuz der ökumenischen Jugendbewegung

Für mich stellt sich die Frage nicht. Ich habe einfach sehr viel Positives in dieser Kirche erlebt. Ich habe von Medjugorje, über Assisi bis Taizé fast alles „ausprobiert“. Mir entsprechen eher die offenen Formen von Spiritualität. Ich bin weiter auf einem suchenden Weg. Das ist in der katholischen Kirche möglich, weil es ein breites Spektrum an religiösen Angeboten gibt. Manchmal ist es einfach ein stilles Gebet in einer mystischen Kirche, das mich tief berührt.

Ich spüre, dass Gott mit dieser Kirche auf dem Weg ist. Das erfahre ich täglich mit Menschen, mit denen ich arbeite und lebe. Denn eines ist für mich klar: Ohne unsere Kirchen – das sehe ich bewusst ökumenisch – wäre unsere Gesellschaft spirituell, gesellschaftspolitisch, sozial und kulturell um vieles ärmer.