plastikfasten macht spaß und spart geld.
im vorjahr zur fastenzeit hab‘ ich hier beschrieben, wie ich plastikfaste. und hier bilanz gezogen. heuer starte ich neu durch – vieles in meinem alltag ist inzwischen komplett plastikfrei.
so geht’s weiter: möglichst wenig plastik kaufen. möglichst wenig plastik wegschmeißen – das ist das ärgste: wie viel plastik-leichen in meinem haushalt schlummern und bitte nie in irgendeinen kreislauf zurückkehren dürfen. schaut mal eure kunststoff-schüsselndurch. habt ihr auch ein paar mit kratzern vom salatbesteck? aua. das abgekratzte hat irgendwer gegessen.
wascht ihr die im geschirrspüler? und dann sind sie nicht mehr so bunt? oje. wisst ihr, was da im kanal gelandet ist? ich auch nicht, aber gut ist es sicher nicht. aber einfach alles in den müll und aus den augen, aus dem sinn, das gilt nicht. verflixt.
einkaufen – aber nicht im supermarkt
meine wichtigste regel: nix im supermarkt kaufen. erst gar nicht reingehen. ich lebe in salzburg und habe das vitalkisterl mit gemüse der saison vom fahrradboten alle zwei wochen vor der tür und den wochenmarkt „schranne“ auf meinem arbeitsweg. mein immenser joghurt-verbrauch passt perfekt zu den 750g-pfand-gläsern vom sams-bauer dort.
keine plastikflaschen mehr?
keine plastik-flaschen mehr. ähm, fast keine. am lustigsten bin ich wohl in den hotels dieser welt anzusehen, in denen ich abends den wasserkocher einschalte und morgens kalten tee in meine edelstahl-trinkflasche fülle. so habe ich kroatien, das halbe rhone-tal und amsterdam plastikfalschenfrei bereist. in rom kommt gutes wasser aus der leitung, in frankfurt und im nördlichen rhonetal auch. in marokko musste ich passen.
meine rettich-suppe mit kokosmilch, der erdäpfel-vogerlsalat, das lauch-kürbis-gemüse mit berber-gewürz und der salat aus gebratenem fenchel und orangenfilets kommen einmal auf den tisch und dann in gläsern mit in die arbeit oder in den zug. im ganzen jahr ist mir nur eins runtergefallen. ausgerechnet das mit der besten tomatensuppe ever. shit happens auch plastikfrei.
daheim nur mehr stoffservietten. es dauert eh, bis eine 60-grad-wäsche beinander ist. meine eigene stoffserviette verwende ich bis – nun, bis sie ausgewechselt werden muss.
einweg-glas und so
glas braucht bei der herstellung viel energie – ist aber ungiftig. gläser nicht wegwerfen, sondern für proviant verwenden oder lieben menschen geben, die sie voll mit feiner marmelade und würzigem pesto wieder zurückgeben. (daaanke monika, sandra, marina und all die anderen). in meinem fall geb‘ ich zu: das einweg-glas von den vielen flaschen wein – so viel fällt nicht so bald wo an. ins altglas damit, nicht in den restmüll. mehr zum wein hier, bei mir als weinfreundin.
ja gläser mitschleppen wiegt schwerer. na, wozu ist das ganze fitness-training gut, wenn nicht zum leichter schwerer tragen? eben.
und die kosmetik?
kosmetik hab‘ ich weitestgehend umgestellt. da hilft der eine oder andere gute artikel in „der spiegel“ oder der blick in den echten. die wissenschaft weiß: teure cremes wirken nicht besser als billige. eigentlich reicht zum eincremen das kokos-öl im glasl. seit der marokko-reise schmiere ich arganöl, der reinste luxus. aus dem libanon hab ich so viel aleppo-seife mitgebracht, ich brauch‘ in diesem leben kein duschgel mehr kaufen. tu ich aber manchmal, weil’s so gut riecht, arghhh. dann wenigstens eine bio-marke.
ich reise viel und fliege oft. ein flugzeug ist zwar nicht aus plastik, aber dieses jahr will ich zumindest bei den langen strecken emissions-ausgleich zahlen.
luft nach oben habe ich bei putzmitteln. das wurmt mich, weil eine ecke weiter hat die frau von grün reinigungs- und waschmittel zum selber abfüllen. tu ich aber nicht immer – die logistik. von der küchenrolle kann ich mich auch nicht trennen – immerhin kaufe ich nur die aus recycling-papier.
und ja: mein leben kommt billiger. echt jetzt. sobald man gute quellen hat und einfach grundsätzlich nicht in supermärkte geht, kauft man weniger und nichts, was werbewirksam vor der nase hängt.
nachhaltig ist oft eine grüne lüge
vieles dort hat jetzt den zusatz „nachhaltig“. das weckt falsche eindrücke – meist ist nicht viel dahinter. der neue werner boote film „the green lie – die grüne lüge“ zeigt das greenwashing vieler konzerne und wie der nachhaltigkeits-begriff vor allem werbewirksam aber ohne inhalt ist.
demnächst preisverdächtig auf der berlinale und ab 9.märz in den österreichischen kinos. mit ein paar guten argumenten mehr. für’s plastik fasten, für’s regional einkaufen und für’s selber denken. hier geht’s zum trailer, hier zur facebook-seite.